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Griechenland: warum sind wir von QE ausgeschlossen?

Griechenland, das scheint klar zu sein, wird nicht dabei sein, wenn die EZB heute verkünden wird, Staatsanleihen aus der Eurozone zu kaufen. Der Grund sind die katastrophalen Ratings griechischer Staatsanleihen, die gefühlt mit CCC-Minus hoch dreiundzwanzig eingestuft werden.

Genau das aber hält der griechische Finanzminster Gikas Hardouvelis für ein entscheidendes Kriterium, warum die EZB auch griechische Staatsanleihen kaufen sollte. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ sagte er:

„Wir sind das Land mit der höchsten Deflation, mit der höchsten Verschuldungsquote und den höchsten inländischen Zinssätzen“. „Theoretisch sind wir aufgrund der Deflation und des Ziels der Preisstabilität der EZB der ideale Empfänger des Programms.“ Ein Ausschluss zum jetzigen Zeitpunkt sei seiner Ansicht nach „nicht korrekt“.

In der Tat muss man die Frage stellen, was die Anleihekäufe der EZB bringen sollen, wenn das „Problemkind“ Griechenland nicht in diesen Genuß kommt. Wir empfehlen daher, wie in Deutschlands Schulen praktiziert, die Inklusion.

Hier ein paar desaströse Zahlen zu Griechenland, die das Wall Street Journal zusammengefaßt hat:

1. Griechenlands Wirtschaft ist seit 2008 um 25% geschrumpft (reicht das nicht, Mario?)

2. 25,8% der Griechen sind arbeitslos, ca. 1,2 Millionen Menschen

3. 23,1% der Griechen sind von Armut betroffen (Eurostat)

4. 33,5% aller Kredite sind „faul“ (wurden in den letzten 90 Tagen nicht bedient), insgesamt 77 Milliarden Euro

5. 70 Milliarden Euro wurden in den letzten fünf Jahren von Bankkonten abgehoben (laut griechischer Zentralbank)

6. Der griechische Aktienindex hat seit 2008 83,9% verloren

7. 230.000 kleine oder mittlere Unternehmen haben seit 2008 Insolvenz angemeldet (insgesamt 230.000 Unternehmen)

8. Seit 2009 ist die Steuerlast griechischer Bürger um den Faktor 7 bei Angestellten, um den Faktor 9 bei Selbständigen gestiegen

Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen..



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