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ifo-Umfrage zeigt, wie desaströs die Lage in der Wirtschaft ist

ifo präsentiert Umfrageergebnisse von deutschen Unternehmen

Gestern hieß es von der Bundesagentur für Arbeit noch, dass mit 718.000 Unternehmen jedes dritte Unternehmen in Deutschland, in dem mindestens ein Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, Kurzarbeit angezeigt habe. Heute hat das ifo-Institut eine Umfrage veröffentlicht, demnach sogar 50 Prozent der Unternehmen das Instrument der Kurzarbeit nutzen. Also, wo liegen wir daher bei der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter? 2, 3 oder 4 Millionen, oder noch mehr? Das erfahren wir erst mit Verzögerung. Auf jeden Fall werden all diese betroffenen Konsumenten (so meinen wir) erstmal keine Autos kaufen, Reisen buchen, oder in Restaurants gehen…. auch wenn die vielleicht im Mai wieder öffnen sollten.

18 Prozent der befragten Unternehmen wollen sogar Arbeitsplätze abbauen. In der Industrie und bei den Dienstleistern sind es jeweils 20 Prozent der Unternehmen, die entlassen wollen, 15 Prozent im Handel und nur 2 Prozent auf dem Bau. 46 Prozent der Unternehmen wollen Investitionen verschieben, darunter 56 Prozent in der Industrie, 44 Prozent bei den Dienstleistern, 38 Prozent im Handel und 31 Prozent auf dem Bau, so das ifo-Institut. Hier weitere ifo-Aussagen im Wortlaut:

Im Schnitt rechnen die Unternehmen damit, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens rund 3,9 Monate lang dauern. Schließungen und Produktionsstopp erleben 15 Prozent der Firmen, darunter 23 Prozent im Handel, 19 Prozent in der Industrie sowie 12 Prozent auf dem Bau und 10 Prozent bei den Dienstleistern.

84 Prozent der Firmen spüren einen Umsatzrückgang durch die Corona-Krise, nur 4 Prozent einen Anstieg, 12 Prozent sehen keinen Unterschied. 45 Prozent der Unternehmen glauben, dass der Rückgang in Zukunft teilweise nachgeholt werden kann. Lieferprobleme bei wichtigen Vorprodukten erleben 41 Prozent in der Industrie und 53 Prozent der Firmen im Handel. Steuerstundungen oder eine Verringerung der Vorauszahlungen nehmen derzeit 36 Prozent der Firmen wahr, weitere 32 Prozent planen dies.

Praktisch einziger Gewinner der Corona-Krise ist das Home-Office. Mit einer verstärkten Nutzung reagieren 76 Prozent der Unternehmen. Das betrifft 87 Prozent der Firmen in der Industrie, 76 Prozent der Dienstleister, 67 Prozent auf dem Bau und 60 Prozent im Handel.



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3 Kommentare

  1. Nachdenken-statt-Draufhauen

    Für alle ist es desaströs. Nur für die Börsen nicht. Komisch.

    1. So ganz komisch ist das nicht.
      a) Herr Koch zeigt, daß nur 5 große Aktien den Dow hochhalten. Der Rest schwimmt unten mit und macht, was er will. Die 5 werden auch nicht pleite gehen wie Hertz & Co, Leoni, Hotelketten oder Fluggesellschaften. Apple hat wegen seiner teuren Iphones und der drohenden Arbeitslosen ein Problem, aber Alphabet Facebook, Amazon und Netflix sicher nicht. Darum stürzen sich sehr viele darauf und halten die ganze Schose (noch) oben. Und das PPT gibts ja auch noch. Weiß der Geier, was die pushen.

      b) Außerdem antizipieren die Marktteilnehmer jetzt schon die Erholung nach der Coronoia. Falsch oder richtig sei mal dahingestellt. Dabei schauen sie eben nicht auf unsere jetzige Malaise.

      c) Durch die Milliarden Papierdrucke ist ja Geld ohne Ende da. Nur, ob die meisten Firmen der gekauften Aktien auch bestehen bleiben, selbst die Elefanten, ist ja noch nicht in Beton gegossen.

      1. Und vor 500 Jahren konnte man der Rhein trockenen Fußes überschreiten. Und vor ein paar Tagen hatten wir arschkalte Nächte. Und mein Chef sagt, so schlimm war es noch nie. Und ein Bekannter aus England sagt, so gut war es noch nie. Und ein Bekannter aus USA sagt, nur Trump kann die Welt retten. Ein Mitarbeiter aus China sagt, alles unter Kontrolle. Epochtimes sagt, alles links-grün, prinzipiell alles gut.

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