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Immobilienkredit: es wird deutlich teurer! Trendwende hat begonnen

Immobilienkredit - die Trendwende ist da!

Die Zinsen für einen Immobilienkredit steigen derzeit deutlich – das berichtet die Interhype AG, dem größten Vermittler von privaten Baukrediten in Deutschland. So schreibt die Interhyp AG in einer Pressemitteilung:

„Immobiliendarlehen sind aktuell sichtbar teurer geworden. Die Zinsen für zehnjährige Kredite haben im Januar von einem Prozent auf rund 1,15 Prozent zugelegt. Seit September sind die Konditionen damit insgesamt um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.“

In folgendem Chart sieht man, wie sich die Zinsen für einen Immobilienkredit mit den Laufzeiten von 10 und 15 Jahren in den letzten zwölf Monaten entwickelt haben:

Immobilienkredit Zinsen

Grafik: Interhyp AG

Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp, sieht eine Trendwene bei den Zinsen für einen Immobilienkredit:

„Immobilienkäuferinnen und -käufer mit Finanzierungsbedarf bekommen die Ankündigungen der Notenbanken zu spüren, die Geldpolitik zu straffen. Nach einem deutlichen Anstieg der amerikanischen Staatsanleihen sind nun auch bei deutschen Bundesanleihen erstmals seit langem wieder positive Renditen erreicht. Da Staatsanleihen neben dem Leitzinsniveau ein wichtiger Indikator fürs Baugeld sind, geht es auch beim Bauzins bergauf“.

Und Mirjam Mohr weiter:

„Aufgrund des jüngsten Zinsanstiegs verbunden mit dem Ausblick auf weiter steigende Konditionen sehen wir eine Trendwende beim Baugeld eingeläutet (..). Im historischen Vergleich bleiben die Zinsen weiterhin noch niedrig. Vor zehn Jahren waren Konditionen von mehr als drei Prozent üblich.“

Experten: Zinsen für Immobilienkredit werden weiter steigen

Die von der Interhyp befragten Expertinnen und Experten gehen von höheren Zinsen im Jahresverlauf aus. Zwar reagiert die EZB bisher nicht auf die stark gestiegene Inflation und will, so zumindest EZB-Chefin Lagarde, im Jahr 2022 wohl nicht die Zinsen anheben. Man glaubt an eine bald abnehmende Inflation und versucht daher, den weltweiten Druck in Richtung steigender Zinsen ignorieren zu können. Die heute veröffentlichten, geradezu historischen Erzeugerpreise in Deutschland, die zum Vormonat und kaum glaubliche +5,0% und zum Vorjahresmonat um +24,2% gestiegen sind, zeigen jedoch den immensen Druck auf Unternehmen, ihre gestiegenen Kosten an die Verbaucher weiter zu geben und so eine Teuerungs-Spirale in Gang zu setzen. Dadurch wirkt die Inflations-Prognose der EZB doch arg optimistisch – eher wie eine Wunschvorstellung.

Das sehen auch viele potentielle Immobilienkäufer so: laut Interhyp erwarten diese ebenfalls weiter steigende Zinsen für einen Immobilienkredit. Daher geht der Trend bei Käufern in Richtung von Forward-Darlehen, durch die die derzeit im historischen Vergleich noch günstigen Zinsen für die Zukunft festgeschrieben werden können.

Finanzaufsicht Bafin drückt auf die Kreditbremse – Immobilienkredit daher absehbar teurer

Neben dem Trend zu steigenden Leitzinsen dürfte auch eine in der letzten Woche erlassene Verordnung der deutschen Finanzaufsicht Bafin die Zinsen für einen Immobilienkredit steigen lassen: die Bafin fordert nämlich von deutschen Banken eine deutlich höhere Hinterlegung von Eigenkapital bei der Vergabe von Baukrediten. Die Folge: die Banken werden sich die Beanspruchung ihres Eigenkapitals bei der Kreditvergabe durch den Kreditnehmer bezahlen lassen – je weniger Eigenkapital ein Kaufwilliger mitbringt, desto teurer dann der Immobilienkredit, so die Faustregel. Offenkundig fürchtet die Bafin eine Immobilienblase in Deutschland – und will deshalb etwas auf die Kreditveragbe-Bremse treten.

Die Trendwende in Sachen Immobilienkredit hat also begonnen. Die gute Nachricht: mit der geldpolitischen Wende der Notenbanken und dem Trend zu höheren Zinsen dürften aber auch die Immobilienpreise nach oben „gedeckelt“ sein..

 

 



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1 Kommentar

  1. Ich denke auch das langsam die Grenze bei den Immobilien erreicht ist.
    Noch schlimmer siehts bei den Neubauten aus durch die Materialmängel explodieren die Preise wenn man jetzt noch die Zinsen anhebt sollte das die Mittelschicht endgülitg aus dem Ring werfen, nicht mal mehr 2 Vollzeitbeschäftigte können sich dann ein Neubau leisten, es sei denn man baut ein Tiny-Haus oder wirklich sehr klein.

    Selbst wenn man sich mit Ach und Krach zusammen ein Haus baut/leistet ist es ja nicht wirklich sinnvoll wenn beide die ganze Zeit arbeiten müssen um das Haus abzuzahlen, schließlich sollte ja dann irgendwie auch noch der Nachwuchs kommen.

    Wenn man ehrlich ist können sich jetzt schon bereits nur noch Reiche Neubauten leisten.

    Ich habe bereits auch mit Bauträgern gesprochen und diese muss man teilweise überreden überhaupt ein Angebot abzugeben da sie teilweise Angst haben das sie während der Bauphase drauf legen.
    Ein Bauträger wollte pauschal 100 000€ mehr haben als Absicherung zum Angebot aus dem letzten Jahr.

    Also der Markt der Neubauten ist total überhitzt/kaputt und teilweise gehts schon sehr ins unrealistische.
    Die Bauträger selbst sagen von sich aus das sie nicht mehr wissen wie die Leute das bezahlen sollen.

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