Die deutschen Importpreise sanken im Juli im Jahresvergleich um 13,2 % laut aktueller Meldung des Statistischen Bundesamts. Das ist der größte Rückgang seit 37 Jahren! Das ist ein starkes Indiz dafür, dass die Verbraucherpreise am Ende der Preiskette in den nächsten Monaten weniger stark steigen sollten. Ausschlaggebend für den aktuellen Rückgang der Importpreise ist laut den Statistikern wie schon in den Vormonaten vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine.
Nachfolgend sehen wir die Entwicklung der letzten zwölf Monate, und danach für die letzten fünf Jahre. Man sieht gut, dass die Importpreise noch im Herbst 2022 Steigerungsraten von über 30 % hatten.
source: tradingeconomics.com
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Energie von zentraler Bedeutung beim Rückgang der Importpreise
Energieeinfuhren waren im Juli 2023 um 47,4 % billiger als im Juli 2022. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für die Importpreise von Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im Juli 2023 um 58,7 % unter denen von Juli 2022. Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für elektrischen Strom sanken um 75,4 %, für Steinkohle um 63,7 %, für Erdöl um 33,0 % und für Mineralölerzeugnisse um 31,4 %. Ohne Berücksichtigung des Bereichs Energie waren die Importpreise im Juli 2023 nur um 3,1 % niedriger als im Juli 2022. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 11,0 % unter dem Stand des Vorjahres.
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Auch ganz interessant die Indexbetrachtung mit 2015=100. Bei einem Stand von 124,1 für Juli 2023 ist das eine jährliche Erhöhung von ca. 2,7%. Schon fast nahe des gewollten 2% Niveaus der Notenbanken…