Europa

Inflation in Deutschland bei 2,0 Prozent – Details veröffentlicht

Geldscheine

Die deutschen Verbraucherpreise (Inflation) für den Monat April wurden heute früh vom Statistischen Bundesamt im ausführlichen Endergebnis veröffentlicht. Im Jahresvergleich ist es eine Preissteigerung für die Verbraucher von 2,0 Prozent nach 1,7 Prozent im März. Von Juli bis Dezember 2020 sahen wir noch eine leicht deflationäre Phase mit kleinen negativen Preisveränderungen. Diese lagen aber zu guten Teilen an der Mehrwertsteuersenkung, welche von Juli-Dezember 2020 galt. Dies sieht man gut im folgenden Chart, wo ein Balken einen Monat darstellt. Man sieht in den Detailangaben der Statistiker, dass vor allem der stark gestiegene Ölpreis im Jahresvergleich als großer Antreiber für die Inflation fungiert. Aber wo bleibt die Auswirkung der stark steigenden Rohstoffpreise (Aluminium, Kupfer, Holz uvm) auf die Endverbraucherpreise? Oder kann sie durch zahlreiche Zwischenstufen (Industrie, Großhändler, weiterverarbeitende Betriebe) letztlich abgemildert werden? Das wird in den nächsten Monaten noch eine spannende Thematik sein. Hier zahlreiche aktuelle Detailangaben der Statistiker im Wortlaut:

Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 7,9 %

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von April 2020 bis April 2021 um 2,6 %. Die Preise für Energieprodukte lagen dabei 7,9 % höher als ein Jahr zuvor, nach +4,8 % im März 2021. Hier wirkte sich neben der zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Abgabe zudem der Preisrückgang bei Energieprodukten vor einem Jahr auf die Teuerungsraten aus (Basiseffekt). Teurer binnen Jahresfrist wurden vor allem Kraftstoffe (+23,3 %) und Heizöl (+21,1 %), die Strompreise gingen dagegen leicht zurück (-0,2 %). Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich um 1,9 %. Teurer als ein Jahr zuvor waren dabei unter anderem Süßwaren (+3,1 %) sowie Molkereiprodukte und Butter (+2,5 %). Merklich teurer wurden Pflanzen und Blumen (+7,5 %), Kaffeeprodukte (+5,1 %) sowie Tabakwaren (+4,5 %). Deutlich günstiger hingegen waren Mobiltelefone (-8,3 %).

Inflationsrate ohne Energie bei +1,4 %

Die Preiserhöhungen bei den Energieprodukten gegenüber dem Vorjahresmonat wirkten sich deutlich erhöhend auf die Inflationsrate aus: Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im April 2021 bei +1,4 % gelegen, ohne Heizöl und Kraftstoffe nur bei +1,2 %.

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 1,6 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2021 um 1,6 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,3 %. Deutlicher erhöhten sich die Preise unter anderem für Leistungen beim Friseur und für die Körperpflege (+6,1 %), für Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,9 %) sowie für Finanzdienstleistungen (+5,6 %). Günstiger waren hingegen zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-1,0 %).

Spürbarer Preisanstieg gegenüber dem Vormonat bei frischem Gemüse mit +9,0 %

Im Vergleich zum März 2021 stieg der Verbraucherpreisindex um 0,7 %. Nennenswert sind die steigenden Nahrungsmittelpreise (+1,3 %). Dabei mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem für frisches Gemüse mehr bezahlen als im Vormonat (+9,0 %). Die Preise für Energieprodukte gingen hingegen leicht zurück (-0,1 %), insbesondere wurde leichtes Heizöl billiger (-2,2 %).

Grafik zeigt Verlauf der Inflation in Deutschland seit Januar 2020



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