Heute um 14.30Uhr deutscher Zeit kommen die Daten zur Inflation in den USA – die Märkte erwarten, dass die Daten bei der morgigen Sitzung der Fed eine Pause bei der Anhebung der Zinsen rechtfertigen werden.
Die Inflation und die Fed – steigende und fallende Preise
Mitglieder der US-Notenbank Fed, die in dieser Woche vermutlich eine Pause bei der Straffung der Geldpolitik einlegen wollen, dürften laut Bloomberg Economics Unterstützung von den am Dienstag anstehenden Daten zur Inflation (CPI; Verbraucherpreisindex) erhalten.
Sinkende Energiepreise im Mai dürften den Anstieg in anderen Kategorien ausgleichen, so dass der Gesamtindex in etwa unverändert bleibt, schrieb Anna Wong, Bloombergs Chefvolkswirtin für die USA, am Montag in einer Vorschau. Ohne Lebensmittel und Energie stiegen die Preise wahrscheinlich um 0,3% – eine Verlangsamung gegenüber dem Anstieg von 0,4% im April, so Wong.
Ein solcher monatlicher Anstieg würde zu einer Abschwächung der Jahresinflationsraten für den Gesamt- und den Kernindex führen, was ausreichen dürfte, um dieUS-Notenbank Fed davon abzuhalten, zum Abschluss einer zweitägigen Sitzung am Mittwoch den Leitzins zum elften Mal in Folge zu erhöhen.
US-Inflation abgeschwächt – Prognosen zufolge wird sich die Verlangsamung in den kommenden Monaten beschleunigt fortsetzen
„Der rasche Rückgang der Inflation im Jahresvergleich könnte für FOMC-Vertreter und Analysten, die eine Beendigung des Zinserhöhungszyklus fordern, ein gefundenes Fressen sein“, so Wong. „Sollte der Inflations-Bericht für Mai nicht auf der Oberseite überraschen, wird der FOMC den Leitzins auf der Juni-Sitzung wahrscheinlich aussetzen“.
Die Erwartungen für die heutigen Daten zur Inflation
Die Erwartungen von Bloomberg Economics lauten wie folgt:
Die Gesamt-Inflation dürfte sich in den 12 Monaten bis Mai von 4,9% auf 4,0% verlangsamen, was vor allem auf starke negative Basiseffekte zurückzuführen ist, da die im letzten Jahr nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine gestiegenen Ölpreise aus dem 12-Monats-Fenster herausfallen. Die Kerninflation dürfte sich von 5,5 % auf 5,2 % abschwächen.
Die Inflation bei einigen Gütern, einschließlich Neuwagen, wird sich wahrscheinlich verlangsamt haben, selbst wenn die Preise für Gebrauchtwagen steigen.
Die Kerninflation bei den Dienstleistungen könnte sich auf die niedrigste monatliche Rate seit September 2021 abschwächen, was auf eine Disinflation bei den Mieten und den Mieten für Eigentümeräquivalente zurückzuführen ist.
Die Prognosen von Bloomberg Economics liegen leicht unter den Konsensschätzungen einer Bloomberg-Umfrage unter externen Prognostikern, die einen Anstieg der Gesamt-Inflation um +0,1% und der Kern-Inflation um +0,4% erwarten.
Größere Einigkeit herrscht über den weiteren Verlauf des Preisdrucks in den USA, wobei viele davon ausgehen, dass die Abschwächung der Inflation in Zukunft an Fahrt gewinnen wird.
Die Ökonomen der Goldman Sachs Group Inc. schrieben am Montag in einem Vermerk, dass sie davon ausgehen, dass die monatliche Kerninflation des Verbraucherpreisindex in den kommenden Monaten zurückgehen wird, da die Preise für Gebrauchtwagen weiter sinken und die Inflation bei den Mieten nachlässt.
„Wir gehen davon aus, dass die Kerninflation des Verbraucherpreisindex im Monatsvergleich in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf etwa 0,25-0,30% sinken wird“, so Spencer Hill und Manuel Abecasis von Goldman in dem Bericht. „Wir prognostizieren eine jährliche VPI-Kerninflation von 4,2% im Dezember 2023 und 2,8% im Dezember 2024.“
FMW/Bloomberg
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