FMW-Redaktion
Heute erscheint das neue Buch von Matthias Weik und Marc Friedrich „Kapitalfehler. Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“. Bekanntlich waren die beiden ersten Bücher der beiden bereits Bestseller – aber das aktuelle Werk ist deutlich tiefgreifender und gründlicher als die beiden vorherigen.
Wir veröffentlichen mit freundlicher Genehmigung der beiden Autoren und des Verlages einen Kapitelausschnitt des Buches. Ein Interview mit den Autoren wird später folgen!
Von Matthias Weik und Marc Friedrich
Der 10. März 2016 wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben. Es ist empörend, dass die EZB ihr unverantwortliches Spiel auf Zeit weiterführt. Ein Spiel auf Kosten von uns Sparern, die wir täglich enteignet werden und mit unseren Ersparnissen im Notfall für das Börsenkasino des Herrn Draghi haften müssen. Nach wie vor kreieren die Notenbanken mit ihrer irrsinnigen Niedrigzinspolitik eine Finanzmarktblase nach der anderen, um das Geldkarussell weiterhin am Laufen zu halten und um einige wenige immer reicher und viele immer ärmer zu machen. Dies bedeutet für uns einerseits, dass die Blasen an den Aktien- und Immobilienmärkten weiter mit neuem zusätzlichem Geld aufgepumpt werden und andererseits Sparer auf Grund von null Prozent Zinsen enteignet werden und junge Menschen der Möglichkeit beraubt werden für das Alter etwas anzusparen. Dank Draghis Politik der günstigen Refinanzierung werden die Euro-Staaten dazu verführt, dringend erforderliche Reformen aufzuschieben und weiter entspannt auf Pump zu leben.
Die Autoren Matthias Weik und Marc Friedrich.
Trotz verheerender Wirtschaftslage, Rekordarbeitslosigkeit und Rekordverschuldung ist für viele Staaten Geld billiger denn je. Fakt ist, dass anstehende Probleme dadurch nicht gelöst, sondern noch vergrößert werden. Durch die exzessive Verschuldung und die mangelnde Bereitschaft, nachhaltige Strukturreformen anzuschieben, ist der Crash mehr als nur vorhersehbar. Offensichtlich hat Draghi aus dem Auge verloren, dass die letzte Krise durch viel zu niedrige Zinsen und damit durch viel zu viel billiges Geld entstanden ist. Die niedrigen Zinsen führten zu Exzessen und massiven Blasen an den Aktien- und Immobilienmärkten. Derzeit werden die Märkte auf Grund historisch niedriger Zinsen mit unendlich viel billigem Geld geflutet. Jedoch wird es Draghi weder gelingen die gewünschte Inflation noch den Konsum anzuheizen. Das einzige, was ihm gelingen wird ist die Bildung gigantischer Blasen an Aktien- und Immobilienmärkten, die Zerstörung unseres soliden Bankensystems der Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, sowie Erhöhungen von Kontogebühren und zukünftig immer größerer Beschränkungen des Bargelds. Ist uns Bürger erst einmal der Zugang zum Bargeld verwehrt kann die EZB und mit Negativzinsen problemlos enteignen.
Um die nächsten Krisen aufzufangen, wird die finanzielle Repression gegen uns Bürger global ausgeweitet und in Zukunft noch mehr finanzielle Restriktionen fordern. Die Marschrichtung in den letzten Jahren spricht Bände, wohin die Reise geht. Die Zinsen sind nahe Null und weit unter der Inflationsrate – so wird der Sparer enteignet. Am 10. März 2016 hat EZB-Chef Mario Draghi den notenbanktechnischen Wahnsinn abermals gesteigert. Mittlerweile hat die Europäische Notenbank EZB einen, mit nichts entschuldbaren Kurs eingeschlagen. Am besagten 10 März 2016 hat die EZB den Leitzins auf 0,00 Prozent gesenkt und angekündigt Staatsanleihen und andere Wertpapiere statt für 60 Milliarden Euro ab April für 80 Milliarden Euro zu kaufen in der viel besagten Hoffnung die Inflation anzuheizen.
Norwegen, Schweiz, Dänemark und Japan haben bereits einen Gang höher geschaltet und Negativzinsen installiert. Die Schlinge um Deutschland wird folglich immer enger. Momentan treffen Negativzinsen nur Großkunden, aber eher früher als später wird es uns alle treffen. Vor genau dieser Entwicklung haben wir bereits in unserem letzten Buch „Der Crash ist die Lösung“ gewarnt. Unser Schweizer Nachbar hat gezeigt, dass Negativzinsen kein Ding der Unmöglichkeit mehr sind. Auf Grund der Minus-Verzinsung von Kapital überlegen sich manche Pensionskassen bereits, einen Teil des Rentengeldes nicht auf einem Bankkonto zu belassen, sondern in einem externen Tresor zu lagern. Eine Pensionskasse hat ausgerechnet, dass sie so knapp 25°000 Franken Rentengeld pro 10 Millionen Franken sparen würde. Trotz Unkosten für Tresormiete, Geldtransport und weiteren Ausgaben. So einfach ist das aber nicht. Denn die Schweizerische Nationalbank hat bestätigt, dass sie Bargeldhortung zur Umgehung von Negativzinsen nicht gerne sieht. „Die Nationalbank hat deshalb Banken auch schon empfohlen, mit Bargeldnachfragen (…) restriktiv umzugehen.“ Dieses Beispiel sollte uns nicht nur warnen, es macht überaus deutlich, woher der Wind weht und wohin die Reise gehen soll.
Des einen Leid ist jedoch des anderen Freud. Mittlerweile trägt die Niedrigzinsphase sonderbare Früchte. Während es in Deutschland bereits Null-Prozent-Kredite gibt, sind unsere Nachbarn im Norden bereits ein Stück weiter. In Dänemark zahlt eine Bank einer Kundin sogar Geld dafür, dass sie einen Kredit aufnimmt. Nach den Negativ-Zinsen für Spareinlagen, die bei unserem nördlichen Nachbarn nicht selten sind, gibt es jetzt dort sogar Geld für das Schuldenmachen. Spätestens hier sollten wir uns alle an den Kopf fassen. Die Immobilienpreise in Dänemark seit 2012 um 40 bis 60 Prozent gestiegen. Auch bei uns schießen die Immobilienpreise auf Grund der niedrigen Zinsen in immer neue Höhen. So mancher lässt sich von den niedrigen Zinsen anlocken und kauft eine völlig überteuerte Immobilie, die er sich im Grunde genommen überhaupt nicht leisten kann. So wird die Immobilienblase immer weiter aufgepumpt, vor der mittlerweile sogar die Bundesbank warnt. Einige werden sich dabei in Zukunft eine blutige Nase holen.
Gleichzeitig wird das Geschrei nach der Abschaffung von Bargeld immer lauter. Erst hieß es noch, die Sparer mit Negativzinsen zum Geldausgeben zu animieren, wozu Bargeld abgeschafft oder zumindest drastisch eingedämmt werden müsse. Egal ob der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, der Havard-Ökonom Kenneth Rogoff, der ehemalige Chef der Weltbank Larry Summers oder Andrew Haldane, Chefökonom der Bank of England – unisono erklären alle plötzlich, dass Kriminalität und Terrorismus durch eine Abschaffung des Bargeldes bekämpft werden könnten. In das gleiche Horn bläst inzwischen auch die Politik, denn sie weiß, dass Menschen in Angst immer die Sicherheit der Freiheit vorziehen. Doch in Wirklichkeit geht es um etwas ganz anderes. Sie wollen uns die Freiheit nehmen und uns gnadenlos in die Abhängigkeit von Banken treiben. Larry Summers und Kenneth Rogoff argumentieren unverhohlen, dass es darum gehe, auch private Ersparnisse mit Negativzinsen für Regierungen ‚nutzbar’ zu machen. Deshalb sollte uns allen klar sein, dass uns die Niedrigzinsphase erhalten bleibt. Es ist absehbar, dass die Zinsen sogar noch weiter sinken und die Enteignung durch die Notenbanken weiter fortschreiten wird, um die Kosten der Krisen auf uns alle abzuwälzen.
Damit sich die Bürger dieser Enteignung nicht entziehen können, soll Bargeld in Form von Bargeldzahlungs- und Bargeldabhebungsgrenzen immer weiter eingeschränkt werden. Das alles wird uns in kleinen Dosen verabreicht, damit wir uns langsam an den Schmerz gewöhnen. Der Zugriff auf Geld wird immer weiter erschwert. Ziel ist es, einen Bankensturm zu verhindern und die Sparer für kommende Bankenrettungen in die Pflicht zu nehmen. In Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland gelten bereits Obergrenzen für Bargeldabhebungen und die Menschen spüren es am eigenen Leib. Wir gehen davon aus, dass der Bargeldverkehr in Zukunft massiv beschränkt wird. Auch den 500-Euro-Scheinen soll es ans Leder gehen, da diese laut EZB-Vizepräsident Constâncio „nicht so dringend“ gebraucht werden.
All dies geschieht natürlich nur zu unserer eigenen Sicherheit. Warum die Kriminellen dann aber nicht auf kleinere Euro-Noten ausweichen, kann uns keiner erklären. Lassen Sie sich nicht blenden und hinters Licht führen. Diese Argumentation, dass dadurch Terrorismus, Drogenhandel und Mafia bekämpft werden können, ist lediglich vorgeschoben, um die wahren Beweggründe zu verschleiern. Bargeld ist Freiheit! Die Marschrichtung ist klar: Es geht um Kontrolle, Überwachung und Enteignung. Denn mit der Abschaffung von und der Kontrolle über Bargeld, kann man problemlos Negativzinsen einführen, ohne dass sich die Bürger diesen entziehen können. Schweden ist bereits auf dem besten Weg, Bargeld abzuschaffen. Wenn das Bargeld begrenzt oder sogar verboten ist und die Negativzinsen in unvorstellbare Höhen steigen, dann werden auch die Narren, die heute für die Bargeldabschaffung plädieren, erkennen, dass sie ihre Enteignung selbst unterschrieben haben. Doch dann ist es zu spät. Aus den genannten Gründen ist es essentiell, sich aktiv um sein Erspartes zu kümmern. Nach wie vor sind wir große Verfechter von Sachwerten.
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Die beiden Ökonomen, Querdenker und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 zusammen den Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie es bis auf Rang 2 der Spiegel-Bestsellerliste geschafft sowie auf Rang 1 im Manager Magazin und Handelsblatt. In ihm haben sie u.a. die EZB Leitzinssenkung und Minuszinsen für die Banken, die Absenkung des Garantiezinses bei den Lebensversicherungen sowie den Ausgang der EU-Wahl richtig prognostiziert. Der Crash ist die Lösung war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2014. Im Mai 2016 erscheint ihr drittes Buch „Kapitalfehler Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“. Weitere Informationen über die Autoren finden Sie unter: http://friedrich-weik.de/ und bei Facebook. Matthias Weik und Marc Friedrich sind Initiatoren der Petition „EZB Stoppen – wir zahlen nicht für Eure Krise“.
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1) http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/ezb-ratssitzung-live-blog-ezb-senkt-leitzins-auf-null/13078838.html
2) http://www.srf.ch/news/wirtschaft/negativzins-bank-verweigert-pensionskasse-bargeld-auszahlung
3) http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/null-prozent-kredit-erstmals-ratenkredit-ohne-zinsen/12529992.html
4) http://www.focus.de/finanzen/banken/von-wegen-drogenhandel-und-korruption-warum-das-bargeld-wirklich-abgeschafft-werden-soll_id_4716164.html; http://www.deutschlandfunk.de/muenzen-und-scheine-in-der-kritik-oekonomen-bargeld.724.de.html?dram:article_id=335066
5) http://www.merkur.de/wirtschaft/schweden-schafft-bargeld-2769638.html
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
….ist ja mal wenigstens eine realistische Betrachtungsweise, ganz im Gegenteil zu dem Blödsinn von Hans Werner Sinn….
Und nochmals_Nicht die Notenbanken sind Schuld an dieser Situation, sondern die privaten Geschäftsbanken. Diese allein sind für die völlig aus dem Ruder gelaufene Geldschöpfung verantwortlich. Und ich stimme mit Prof. Dr. Jospeh Huber klar überein: Der Staat muß sich seine Geldhoheit von den privaten Geschäftsbanken zurückholen. Diese Geldhoheit wurde weltweit an die privaten Geschäftsbanken ohne Sinn und Not verschenkt….
VG
Die Zentralbanken und die Geschäftsbanken sind ein und dasselbe System. Auch die FED ist in privater Hand, übrigens mit Garantieverzinsung von 6 Prozent für ihre Anteilshalter. Der Aufkauf von Rentenpapieren durch die Notenbanken, genannt QE, ist massive Geldschöpfung durch FED und EZB. Wo die Geschäftsbanken groß Geldschöpfung betreiben (könnten), ist die private Kreditvergabe, aber gerade die kommt nicht in die Gänge. „Die Pferde saufen nicht“, wie es so schön heißt. Daher brummen ihnen die Zentralbanken ja gerade so langsam Negativzinsen auf, um sie in die Geldschöpfung zu treiben.
….was viele nicht aber nicht hören wollen, ist doch die Tatsache, daß dieses todkranke System doch nur durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken überhaupt noch überleben kann. Auf Sicht von ein paar Jahren versteht sich. Und das ist doch gängige Politik, sich nicht dafür zu interessieren, was in 5 oder 10 Jahren ist. Dann sind die amtierenden Politiker doch längst von der Bildfläche verschwunden. Und dann dürfen die dann noch größeren Probleme von anderen gelöst werden.
Würden heute in Japan die Zinsen nur um 1% erhöht, wäre Japan binnen kürzester Frist pleite. Gleich gilt natürlich erst recht für die USA und Europa. Das will aber auch niemand so zugeben….
Eine Lösung mit der alle ungeschoren aus der Affäre kämen gibt es nicht. Das wollen zwar immer wieder solche Systemverteidiger wie Hans Werner Sinn den Leuten erzählen, wie das aber dann funktionieren soll erzählt er erst einmal nicht. Einfach mal auf die böse EZB eindreschen, die alles falsch gemacht hat und der Bundesmichel hat seinen Schuldigen gefunden….
Das wir alle an diesem Zustand schuld sind, denn wir haben ja schließlich alle mitgespielt in diesem schwachsinnigen Spiel, das möchte natürlich niemand hören…..
VG
….ich möchte dann noch auf ein Interview mit den Beiden von heute bei den DWN aufmerksam machen. Es gibt da zu vielen Fragen auch mal konkrete Antworten. Insbesondere die, daß es unmöglich ist, dieses System ohne massive Maßnahmen, wie z. B. einer Währungsreform, weiterzuführen……die allerschlechteste Lösung wäre ein heißer Krieg, wie er in der Vergangenheit immer herbeigeführt wurde, wenn das System am Ende war. So gilt für mich die Motivation für den 2. Weltkrieg, nicht zuletzt aus dem ökonomischen Kollaps heraus…..
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/05/13/schulden-krise-der-crash-ist-schon-voll-im-gange/
Absolut brillante Analyse der beiden Herren. Chapeau!
Das Buch ist bestellt, soviel Realismus muss belohnt werden.
Gut fand ich auch ihr Interview beim SWR:
http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/friedrich-marc-und-weik-matthias-finanzexperten-und-bestsellerautoren/-/id=1895042/did=17325562/nid=1895042/ushg4q/index.html
Das ist erst der Anfang.
Den der da>>>>>> http://web.de/magazine/wirtschaft/industriepraesident-ttip-abschluss-2016-31561426
erinnert mich an die da>>>>>> http://www.handelsblatt.com/politik/international/100-jahre-weltkrieg/wirtschaft-und-finanzen/geschichte-der-ig-farben-der-konzern-der-hitler-den-weltkrieg-ermoeglichte/4428986.html
Dabei sollte man aktuell an die USA denken und wie sie ihre bisherige Überschuldung gelost haben.
Genial danke an die Autoren
Marc Friedrich: „Kapitalfehler“ – Jetzt auf Sachwerte setzen!
http://aktien-boersen.blogspot.de/2016/05/marc-friedrich-kapitalfehler-jetzt-auf.html