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Ölpreis steigt immer weiter – das sind die zahlreichen Gründe

Eine Öl-Pumpe in der Wüste

Der Ölpreis steigt weiter an. Dafür gibt es mehrere Gründe. Aber vorher verbreite ich nochmal kurz schlechte Laune. Ich verweise auf meinen Artikel vom Dienstag, wo ich auf die Gründe hinwies, warum der Ölpreis zu hoch bewertet sein könnte. Denn die OPEC fördert ab Januar mindestens 500.000 Barrels pro Tag mehr Öl. Norwegen, Libyen und der Iran werden wohl auch mehr pumpen. Das sind alles Punkte, die eigentlich die Euphorie beim Öl bremsen sollten.

Aber derzeit ist vor allem die Impf-Euphorie groß, und damit die Hoffnung auf eine absehbare Konjunktur-Erholung, welche wiederum die Öl-Nachfrage anfachen könnte. Daher verwies ich am Dienstag auch darauf, dass diese Euphorie den Ölpreis noch weiter anfachen kann. Und so läuft es derzeit auch. Seit Ende letzter Woche ist WTI-Öl von 46,50 Dollar auf aktuell 48,31 Dollar gestiegen. Anfang November lag der Preis noch bei 35 Dollar.

Impfen und Stimulus

Neben der Impf-Euphorie steigen neben dem Ölpreis auch die Aktienmärkte, weil man aus den USA bald ein neues Konjunkturpaket erwartet, welches Konjunktur und Konsum in den USA anfachen dürfte. Wer interessiert sich da noch für die immer weiter explodierenden Staatsschulden? Abgesehen davon hat gestern Abend die Federal Reserve klargemacht, dass Gelddruck-Orgie weiter gehen wird, und dass die Zinsen weiter im Keller bleiben werden (hier die Details).

US-Dollar pusht Ölpreis

Die Fed schickte den US-Dollar mit diesen Standpunkten noch weiter in den Keller. Er fällt schon seit Tagen immer weiter, und seit gestern Abend gibt es den nächsten Abwärtsschub, der sichtbar wird im Dollar-Index, dem Währungskorb des US-Dollar gegenüber anderen Hauptwährungen. Die negative Korrelation zwischen dem US-Dollar und Rohstoffen die in US-Dollar gehandelt werden, funktioniert derzeit wieder. Siehe unter anderem Gold, aber auch Öl. Dementsprechend wird der aktuell weiter steigende Ölpreis auch und vor allem vom weiter fallenden US-Dollar befeuert.

Öl-Lagerbestände

Und gestern überraschten die Öl-Lagerbestände in den USA. Sie sanken im Wochenvergleich um 3,1 Millionen Barrels. Dies lässt im kurzfristigen Bild stärkere Nachfrage, weniger Angebotsmenge oder beides gleichzeitig vermuten. Gut, letzte Woche gab es einen gigantischen 15 Millionen Barrels Anstieg. Aber wenn der Markt schon bullisch eingestellt ist für den Ölpreis, dann nimmt man den gestrigen Rückgang der Lagerbestände als weitere Argumentationshilfe, um Öl immer weiter ansteigen zu lassen.

Chart zeigt Ölpreis im Verlauf der letzten drei Monate
WTI-Ölpreis im Verlauf der letzten drei Monate.



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