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Aktuelle Entscheidung Schweiz-Nationalbank erhöht Leitzins auf 1,75 %

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat soeben entschieden den Leitzins für die Schweiz anzuheben. Weitere Schritte deutet man aktuell an.

Schweiz-Flagge

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat um 9:30 Uhr entschieden den Leitzins von 1,50 % auf 1,75 % anzuheben. Damit wirke man dem mittelfristig abermals gestiegenen Inflationsdruck entgegen, so die SNB in ihrem aktuellen Begleittext. Weiter schreibt sie: Es sei nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, ist die SNB zudem weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Im gegenwärtigen Umfeld würden dabei Devisenverkäufe im Vordergrund stehen.

Schweiz erhöht Leitzins

Die Zinsänderung gilt ab morgen, 23. Juni 2023. Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden bis zu einer bestimmten Limite zum SNB-Leitzins von 1,75% verzinst. Guthaben oberhalb dieser Limite werden zu 1,25% verzinst. Damit gilt für solche Sichtguthaben weiterhin ein Zinsabschlag von 0,5 Prozentpunkten relativ zum SNB-Leitzins. Die SNB erläutert: „Die Inflation in der Schweiz ist über die letzten Monate deutlich zurückgekommen und lag im Mai bei 2,2%. Dieser Rückgang war vor allem auf eine geringere Teuerung bei importierten Waren zurückzuführen, insbesondere auf Preisrückgänge bei Erdölprodukten und Erdgas.“

Blick auf Inflation

Die neue bedingte Inflationsprognose der Zentralbank beruht auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 1,75% beträgt. Bis Ende 2023 liegt die neue Prognose unterhalb derjenigen vom März. Kurzfristig dämpfend wirken die tieferen Erdöl- und Gaspreise und der stärkere Franken. Ab 2024 liegt die neue Prognose trotz der heutigen Anhebung des SNB-Leitzinses höher als noch im März. Gründe dafür sind anhaltende Zweitrundeneffekte, höhere Strompreise und Mieten sowie der persistentere Inflationsdruck aus dem Ausland. Gemäss neuer Prognose soll die Inflation in der Schweiz nun im Jahresdurchschnitt 2,2% für 2023 und 2024 und 2,1% für 2025 betragen. Ohne die heutige Zinserhöhung wäre die Inflationsprognose in der mittleren Frist noch höher, so die SNB.

Der Schweizer Franken reagiert mit einer kleinen Abwertung. EURCHF steigt seit 9:30 Uhr um 38 Pips auf 0,9830. Die SNB hat weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, dennoch fällt der Franken. War die Formulierung (oben in fett markiert) zu passiv, um eine sofortige Euphorie im Franken auszulösen?

Aufklärung gibt vielleicht dieser aktuelle Kommentar von Bloomberg: Die Inflationsprognosen für die Schweiz wurden revidiert. Für 2023 und 2024 rechnet die Nationalbank nun mit 2,2% Teuerung gefolgt von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1% 2025. Bisher war die SNB für das laufende Jahr von 2,6% Inflation ausgegangen, gefolgt von jeweils 2% Teuerung in den beiden Folgejahren.

FMW/Bloomberg



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