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Siemens: Quartal mau, CEO freut sich über Jahresdaten, Börsianer zufrieden

Hier der aktuelle Blick auf die Quartals- und Jahreszahlen von Siemens mit Einordnung und Ausblick. Die Börse freut sich.

Kiste mit Siemens-Aufschrift
Kiste mit Siemens-Aufschrift. Photographer: Alex Kraus/Bloomberg

Siemens hat heute früh seine Quartalszahlen gemeldet (4. Quartals des Geschäftsjahres). Hier wichtige Daten und Aussagen. Der Umsatz steigt im Jahresvergleich von 20,57 auf 21,39 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sinkt im Jahresvergleich minimal von 21,82 auf 21,80 Milliarden Euro. Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten sinkt von 2,92 auf 1,91 Milliarden Euro. Die Aktie notiert vorbörslich bei Tradegate mit 3,4 % im Plus.

Siemens mit Quartalszahlen – gut gelaunter CEO

CEO-Aussage: „Das Geschäftsjahr 2023 war ein Jahr mit zahlreichen Rekorden: In unserem Industriellen Geschäft erreichten wir bei Ergebnis und Profitabilität die höchsten Werte aller Zeiten. Unseren Gewinn nach Steuern haben wir fast verdoppelt und so einen historischen Höchststand erreicht. Ich möchte allen unseren Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt für ihr großes Engagement danken, mit dem sie zu diesen hervorragenden Ergebnissen beigetragen haben. Unsere Strategie zahlt sich aus und wir beschleunigen weiterhin die digitale und nachhaltige Transformation unserer Kunden”, sagte Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.

„Siemens hat im Geschäftsjahr 2023 sein wertsteigerndes Wachstum fortgesetzt und erstmals einen Free Cash Flow von mehr als zehn Milliarden Euro erzielt”, sagte Ralf P. Thomas, Chief Financial Officer der Siemens AG. „Von diesem Erfolg profitieren auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre mit einer vorgeschlagenen Erhöhung der Dividende auf 4,70 Euro, einer korrespondierenden Dividendenrendite von 3,5 Prozent und unserem ausgeweiteten Aktienrückkauf.“

Ausblick

Hier der Ausblick für das neue Geschäftsjahr 2024, das im Oktober 2023 begonnen hat: Die Prognose für den Siemens-Konzern im Geschäftsjahr 2024 beruht auf der Annahme, dass die geopolitischen Spannungen nicht weiter zunehmen. Unter dieser Bedingung wird erwartet, dass das Industrielle Geschäft weiter profitabel wachsen wird. Für den Siemens-Konzern wird ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 4 Prozent bis 8 Prozent und ein Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) von über 1 erwartet.

Es wird davon ausgegangen, dass im Geschäftsjahr 2024 durch das profitable Wachstum des Industriellen Geschäfts ein höheres unverwässertes Ergebnis je Aktie (für den Gewinn nach Steuern) vor Effekten aus der Kaufpreisallokation (EPS pre PPA), ohne Berücksichtigung von Siemens Energy Beteiligung, in einer Bandbreite von 10,40 Euro bis 11,00 Euro erreicht wird, gegenüber einem EPS pre PPA, ohne Berücksichtigung von Siemens Energy Beteiligung, von 9,93 Euro im Geschäftsjahr 2023.

Einordnung

Siemens rechnet für das Geschäftsjahr 2024 mit einer Verlangsamung des Umsatzwachstums, da sich die Nachfrage nach Fabrikautomatisierungsprodukten in China noch im Erholungsmodus befindet, so Bloomberg aktuell zur Unternehmensmeldung. Weiter schreibt Bloomberg: Das deutsche Industrieunternehmen rechnet mit einem vergleichbaren Umsatzanstieg zwischen 4 % und 8 % für das Jahr bis September. Der Umsatz von Digital Industries, der aufgrund des Abbaus von Lagerbeständen unter Druck stand, wird nach Angaben von Siemens stagnieren oder leicht steigen.

Die Verlangsamung des Wachstums folgt auf ein Rekordjahr, in dem der Umsatz um 11% gestiegen ist und sich das Nettoergebnis nahezu verdoppelt hat. Siemens erhöhte außerdem seine Dividende um gut 10% auf 4,70 Euro je Aktie. Die gedämpfte Konjunktur in China hat den Industriesektor in den letzten Monaten belastet, da die Nachfrage von Verbrauchern und Unternehmen stagnierte und die Inflation und die Zinssätze weltweit hoch waren. Siemens senkte im August seine Gewinnmargenprognose für die Sparte Digital Industries, nachdem die Nachfrage zurückgegangen war, erklärte aber, dass die langfristigen Prognosen intakt blieben. Im Bereich Digital Industries werden Renditen zwischen 20% und 23% erwartet, verglichen mit einer Marge von 23,1% im vierten Quartal.

In den vergangenen Jahren hat sich Siemens von einem Großteil seines Geschäfts mit schweren Ausrüstungen getrennt und kleinere Sparten zugunsten von Software-getriebenen Produktlinien mit höherer Rentabilität verkauft. Heute stellte das Unternehmen auch Pläne für einen Börsengang seines Großantriebsgeschäfts Innomotics vor, während man gleichzeitig eine mögliche Veräußerung weiterverfolgt. Der Wert des Geschäftsbereichs wird auf rund 3 Milliarden Euro geschätzt.

Für das vierte Quartal bis Ende September meldete das Unternehmen einen den Aktionären zurechenbaren Nettogewinn von 1,72 Mrd. Euro, was den Schätzungen der Analysten entsprach. Der Auftragseingang kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 6 %.

Außerhalb des Industriegeschäfts hat Siemens mit Verlusten bei der Siemens Energy AG zu kämpfen, dem ehemaligen Energieerzeugungsgeschäft, an dem das Unternehmen noch immer einen Anteil von 25,1 % hält. Um die Finanzen des angeschlagenen Unternehmens zu sanieren, hat Siemens zugestimmt, einen 18%igen Anteil an einem indischen Joint Venture für 2,1 Milliarden Euro von seiner ehemaligen Einheit zu kaufen. Die Transaktion ist Teil eines umfassenderen 15-Milliarden-Euro-Geschäfts, das die deutsche Regierung und Banken einbezieht, um die Kreditgarantien zu decken, die es Siemens Energy ermöglichen, sich um neue Aufträge zu bewerben.

FMW/Bloomberg



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