Die Wall Street befindet sich weiterhin im Aufwind. Starke Bilanzen der US-Großbanken zum Start der Berichtssaison haben die US-Indizes zunächst weiter angetrieben. Allerdings trübten die zurückhaltenden Ausblicke die Stimmung letztlich doch noch ein. Während der Standardwerte-Index Dow Jones am Freitag ein kleines Plus von 0,33% verbuchte, kamen die technologielastigen Indizes S&P 500 (-0,10%) und Nasdaq 100 (-0,04%) kaum von der Stelle. Zuvor kletterten sie noch auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die Rally eine Pause einlegen könnte.
Die Stimmung an der Wall Street ist so gut wie lange nicht mehr, was man am Fear and Greed Index ablesen kann. Seit Wochen befindet sich der Stimmungsindikator schon im Bereich extremer Gier. Der jüngste Rückgang der Verbraucherpreise hat dafür gesorgt, dass die Zinssorgen an den US-Börsen so gut wie verschwunden sind. Infolgedessen stürzten der Dollar und die Renditen auf US-Staatsanleihen ab, während Risikoanlagen wie Aktien die Rally fortsetzen. Der starke Rückgang der Inflation spiegelt sich auch im Optimismus der Konsumenten wider. Die Konsumentenerwartungen und das Verbrauchervertrauen sind so hoch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die Optimisten am Markt spekulieren demnach auf eine sanfte Landung der Wirtschaft und zugleich ein Ende des Zinszyklus der Fed – eine Art Goldilocks-Szenario.
Impulse durch die Berichtssaison
Aus charttechnischer Perspektive hat sich die Lage ebenfalls aufgehellt. Ungeachtet dessen ist nach der überhitzten Rally mit einer Konsolidierung zu rechnen. Kurzfristig steht erst einmal die Berichtssaison im Fokus, diese könnte richtungsweisende Impulse liefern. Starke Bilanzen der Banken sorgten für einen gelungenen Start. Doch die trüben Ausblicke, die in der laufenden Berichtssaison stärker im Mittelpunkt stehen, zeigen, dass das zweite Halbjahr schwieriger werden könnte. In dieser Woche haben vor allem die Quartalszahlen von Tesla am Netflix am Donnerstag das Potenzial den S&P 500 und Nasdaq 100 zu bewegen.
Überkaufter S&P 500 vor Rally-Pause?
Der S&P 500 Futures hat zum Ende der Vorwoche das letzte Retracement (78,6%) bei 4.528 Punkten erreicht und dabei ein neues Jahreshoch markiert. Das hohe Niveau konnte er jedoch nicht halten und fiel anschließend zurück. Aktuell ringen Bullen und Bären um das 78,6% Fibo-Level. Sollte sich der S&P 500 darüber etablieren, dann wäre eine Rally-Fortsetzung bis 4.583 und gegebenenfalls 4.629 Punkte möglich.
Auffällig ist jedoch die negative RSI-Divergenz während des jüngsten Anstiegs, diese mahnt zur Vorsicht. Der S&P 500 könnte durchaus bis 4.492 Punkte abrutschen. An der Unterstützung fällt dann eine kurzfristige Richtungsentscheidung. Darunter müsste mit Abgaben gen 4.424 und 4.372 Punkte gerechnet werden. Ein Bruch des lokalen Tiefs bei 4.372 könnte den Index an das Ausbruchsniveau bei 4.326 zurückbringen.
Disclaimer
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor dieser Veröffentlichung erklärt, dass er jederzeit in einem der genannten und analysierten bzw. kommentierten Finanzinstrumente investiert sein kann. Dadurch besteht möglicherweise ein Interessenkonflikt. Der Autor versichert jedoch, jede Analyse und jeden Marktkommentar unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erstellt zu haben.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Risikohinweis:
CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 79% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
