Der US-Leitindex S&P 500 hat mehr als 11% von seinem Tief Ende Oktober zugelegt – aber nun wird die Luft dünner für US-Aktien, sagen Strategen der Citigroup. Denn der Anstieg war vor allem getrieben von Eindeckungen von Short-Positionen – aber diese Eindeckungen sind nun laut Citigroup weitgehend passiert.
S&P 500: Rally der US-Aktien verliert an Kraft, sagt Citigroup
Die Rally, die den S&P 500 zu einem der besten Novembergewinne seit einem Jahrhundert geführt hat, geht nach Ansicht der Strategen der Citigroup Inc. nun zu Ende.
Das von Chris Montagu geleitete Team sagte, dass die Geldströme in US-Futures in der vergangenen Woche „gemischt“ waren, so dass die Netto-Positionierung im US-Leitindex-Index S&P 500 „leicht bearish“ aussieht. Die Positionierung in Nasdaq 100-Futures ist neutral.
„Da der S&P 500 die vierte Woche in Folge gestiegen ist, gehen die zugrundeliegenden zinsbullischen Anzeichen der Futures-Ströme zurück“, schrieb Montagu in einer Notiz vom 27. November. „Die erste Phase der Rallye wurde von umfangreichen Auflösungen von Short-Positionen im Oktober dominiert“, so Montagu. Spätere neue Long-Positionen seien inzwischen wieder abgebaut worden, so Montagu.
US-Aktien sind im November um mehr als 8% gestiegen – einer der stärksten Zuwächse in diesem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen -,weil man auf einen Höchststand der Zinsen und ein robustes Wirtschaftswachstum hofft. Die Renditen für US-Staatsanleihen sind zuletzt gesunken, was US-Aktien Auftrieb gab. Gleichzeitig aber signlaisieren die Anleihemärkte, dass die Wirtschaft der USA in eine Rezession fallen dürfte – während die Aktienmärkte an ein soft landing glauben.
Der S&P 500 ist jedoch in den letzten Tagen ins Stocken geraten, da sich die Anleger angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts Sorgen um die Robustheit der US-Verbraucher machen.
Der S&P 500 verzeichnet einen seiner besten Novembergewinne in der Geschichte: Der Index hat seit 1928 weniger als 10 Mal um mehr als 8 % zugelegt
Analysten erwarten Rekordhoch beim S&P 500
Andere Strategen an der Wall Street sind optimistischer, was die Aussichten für US-Aktien im Jahr 2024 angeht. Die Prognostiker der Bank of America Corp., der Deutsche Bank Group AG und von RBC Capital Markets gehören zu denen, die ein Rekordhoch für den S&P 500 vorhersagen, da die Wahrscheinlichkeit einer Rezession schwinde. Das ist eine deutliche Veränderung gegenüber diesem Jahr, als die meisten davor warnten, dass höhere Zinsen einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen und den Aktienmarkt abstürzen lassen würden.
Montagu von der Citigroup sagte, dass es immer noch eine Chance für weitere Gewinne vor Ende 2023 gibt, da wachsende Verluste bei den noch verbleibenden Short-Positionen in US-Futures das Potenzial für weitere Zwangseindeckungen erhöhen würden.
FMW/Bloomberg
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