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3.400 oder 3.900 Punkte S&P 500: Wie stehen die Chancen für eine Erholung in den US-Indizes?

S&P 500: Wie stehen die Chancen für eine Erholung in den US-Indizes?

Die US-Indizes, allen voran der Nasdaq und S&P 500, leiden derzeit unter dem Anstieg des US-Dollars und der Renditen sowie dem aggressiven Straffungskurs der Fed und negativen Gewinnrevisionen. Demgegenüber sehen wir einige technische Indikatoren, die auf eine Erholung hindeuten. Daher stellt sich aktuell die Frage, ob wir in den US-Indizes den Beginn einer Erholungsrally sehen oder nur eine kurze Pause bevor sich der Abwärtstrend fortsetzt?

Der marktbreite S&P 500, der als Leitindex für die US-Indizes gilt, hat sich kurzfristig an stark überverkaufte Regionen angenähert und stößt dabei auf eine markante technische Unterstützungszone, die bereits im Juni eine Erholungsrally eingeleitet hat. Mit dem gestrigen Rücksetzer auf 3.645 Punkte hat der S&P 500 nur knapp sein Tief vom 16. Juni (3.640) verfehlt. Kann hier also ein Doppelboden entstehen?

US-Indizes: Hin- und hergerissen

Der Gegenwind für die Aktienmärkte ist derzeit stark. Vor allem, weil der US-Dollar und die Renditen auf breiter Front steigen und die Fed unmissverständlich klargemacht hat, dass die Bekämpfung der Inflation oberste Priorität hat, sogar auf Kosten einer Rezession. Infolgedessen haben die Chefstrategen vieler Investmentbanken ihre Prognosen gekappt. Goldman Sachs erwartet nun einen S&P 500 bei 3.600 Punkten zum Jahresende, während Morgan Stanley sein Kursziel auf 3.000 bis 3.400 Punkte reduziert hat. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist hoch und bleibt das Basisszenario. In diesem Fall dürften die Gewinne der Unternehmen weiter sinken. Die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr sind aber immer noch optimistisch und sollten zurückgehen. Hier stellt sich nun die Frage, ob dies zum jetzigen Zeitpunkt auch schon vollends in das Kursniveau eingepreist ist?

Auf der anderen Seite haben wir zuletzt einen Ansatz von Verkaufspanik in den US-Indizes gesehen, die häufig vor einer Bodenbildung entsteht. Die extrem schlechte Stimmung sowie die einseitige Positionierung trifft derzeit auf einen überkauften Markt und eine starke Unterstützungszone. All diese Faktoren könnten zumindest zu einer Erholungsrally führen. Viel hängt jetzt davon ab, ob das Juni-Tief hält. Ein neues Tief dürfte wohl zusätzliches Abwärtspotenzial freisetzen. Für eine nachhaltige Erholung müsste allerdings die US-Notenbank umsteuern. Helfen würde ein Rückgang der Inflation – die Verbraucherpreise erscheinen am 13. Oktober. Erste Ökonomen und Experten hegen bereits Zweifel daran, dass die Fed angesichts der hohen Verschuldung und einer sehr wahrscheinlichen Rezession ihren aggressiven Straffungskurs beibehalten kann.

S&P 500: Schlüsselzone im Fokus

Anleger sollten in dieser Handelswoche den Bereich um 3.660/40 Punkte im Auge behalten. Er gilt als richtungsweisend für die nächste Bewegung im S&P 500. Darunter verläuft zudem die 200-Wochen-Linie (aktuell bei 3.590), die im großen Bild als wichtiger Trendindikator gilt. Der Leitindex hat also eine absolute Schlüsselzone erreicht, die es zu verteidigen gilt. Bei einem nachhaltigen Bruch der massiven Unterstützung dürfte schließlich das Vor-Corona-Hoch bei rund 3.400 Punkten in den Fokus rücken.

Erholungen könnten in Folge der aktuellen Überverkauftheit schnell einsetzen, es fehlt eigentlich nur ein Trigger, der Anlegern etwas Hoffnung macht. Dann wären Anstiege bis 3.833 und 3.900 Punkte durchaus möglich. Allerdings ist immer noch Vorsicht angebracht, da der Abwärtstrend intakt ist. Wenn sich der S&P 500 in den kommenden Tagen und Wochen über der 200-Wochen-Linie halten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit einer größeren Erholung. Letztendlich bedarf es dann nur noch einem dynamischen Aufwärtsimpuls, um eine Erholung in Gang zu bringen.

US-Indizes: Erholung oder neue Tiefs? Renditen und Dollar belasten

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