Hintergrund

Ukraine-Konflikt und die Folgen für den Westen

Allianz zwischen Russland und China gegen den Westen zeichnet sich ab

Wie von uns prognostiziert (Die Konfrontation mit Russland kommt), droht der Ukraine-Konflikt zu einer globalen Gefahr zu werden. Das Gefährliche an der Situation ist, dass kaum eine einleuchtende Lösung erkennbar ist. Russland wird alles tun, um die Kontrolle über die Krim zu behalten – und das kann nur mit militärischen Maßnahmen gelingen, da sich der Konflikt auf der Krim zu einer ethnischen Auseinandersetzung ausweitet. Militärische Aktionen durch Russland aber kann und wird der Westen nicht akzeptieren, das hat die NATO gestern unverhüllt formuliert. Es droht ein Teufelskreis der Eskalation.

Der Aufstand in der Ukraine ist und war vorwiegend ein Aufstand gegen Russland und dessen (ungeliebten) Günstling Janukowitsch. Immer klarer wird, dass ukrainische Nationalisten die treibenden Kräfte sind, und nicht etwa der politisch unerfahrene Klitschko, den man nur braucht, um die Laune Freigebigkeit des Westens aufrecht zu erhalten. Je aggressiver jedoch die ukrainischen Nationalisten im Westen des Landes gegen die russische Minderheit zu Felde ziehen (Verbot der russischen Sprache etc.), desto konfrontativer wird sich Russland verhalten.

Russland hat aufgrund seiner ökonomischen Schwäche (Kapitalabflüsse, Rubel-Schwäche) eigentlich schlechte Voraussetzungen in diesem Konflikt. Aber es hat ein bedeutendes Druckmittel: Öl und Gas. Und hier ist die Ukraine das entscheidende Transitland für Lieferungen Russlands in den Westen. Wahrscheinlich ist daher, dass Russland früher oder später die Einspeisungen in Pipelines, die durch die Ukraine führen, einstellen wird – schon aus Furcht, dass die Ukraine die Lieferungen für den Eigenbedarf zweckentfremden könnte bzw. die fälligen Rechnungen nicht bezahlen kann. Und das würde den Westen hart treffen..

Russland aber wird sich Bündnispartner suchen – und die wahrscheinlichste Option ist China. Die Regierung in Peking wirft dem Westen vor, in der Ukraine Methoden des Kalten Krieges anzuwenden – das sind Töne, die man in Moskau gerne hört. Es ist also eine politische Annäherung zwischen Russland und China zu erwarten, deren Folge sein wird, dass Russland verstärkt seine Rohstoffe in Richtung China lenken wird – unter Umgehung des Westens.

Damit brechen die alten Fronten des Kalten Krieges wieder auf: der Westen gegen Russland und China. Man muß nicht an das Jahr 1914 denken, aber einige Parallelen zur Ausgangssituation des Ersten Weltkriegs sind durchaus gegeben: so eskalierten die Konflikte vor hundert Jahren an den ethnischen Konflikten in Serbien – und das heutige Serbien scheint nun die Ukraine zu sein. Russland fühlt sich eingekreist vom Westen – ähnlich wie Deutschland 1914.

Eins aber ist klar: dieser Konflikt ist zu groß und zu kompliziert, als dass er schnell gelöst werden könnte. Er wird die von der Entwicklung auf dem falschen Fuß erwischten Finanzmärkte noch lange beschäftigen. Das (geopolitische) Risiko ist der neue – und eigentümlich alte – Faktor des Jahres 2014. Eine vergangen geglaubte Vergangenheit hat uns in vollem Tempo eingeholt. Für die Akteure an den Finanzmärkten ist es Zeit, die Risiken zurückzufahren – und das ist keine gute Perspektive für die Aktienmärkte..

 



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6 Kommentare

  1. JA SO IST ES, ICH DENKE RUSSLAND LAESST SICH DAS NICHT GEFALLEN.

  2. Ich höre mit Erleichterung, dass Russland mit China eine Chance hat einen verbündeten zu bekommen.
    die dumme EU merkt nicht, dass sie von den Amis nur benutz werden (FUCK THE EU sagt doch alles).
    Die U Bürger dürfen nur zahlen und Legarde v, IWF trägt ja der Ukraine das Geld förmlich nach.

  3. Also wie kaputt muss man sein wenn man schreibt das man Erleichtert ist wenn sich Russland und China gegen den Westen verbünden? Hat den die Blockade der Russen und Chinesen im Bezug auf die Syrien Resolution denn nicht schon genug Tote verursacht?

    Sie scheinen einfach nur die Welt brennen sehen zu wollen um der Flammen wegen!?

  4. Sie sollten auch einige andere Zeitungen lesen, dann wissen Sie was ich meine. Ist a er schade um meine Zeit, Ihnen das zu erklären“

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