Immobilien

Daten von Bankrate US-Hypothekenzinsen auf 23-Jahreshoch – Problem für Märkte?

Die US-Hypothekenzinsen gehen durch die Decke, und erreichen heute mit 7,53 % das höchste Niveau seit 23 Jahren.

Einfamilienhaus in den USA

Die US-Hypothekenzinsen mit 30 Jahren Laufzeit sahen wir letzte Woche anhand von Daten der Mortgage Bankers Association bereits bei 7,09 %. Aber verschiedene Anbieter veröffentlichen zu unterschiedlichen Zeiten ihre Daten. Heute nun sehen wir den Anbieter Bankrate, der bereits ein Zinsniveau von 7,53 % ausweist, das höchste Niveau für US-Hypothekenzinsen seit dem Jahr 2000 – ein Anstieg von 0,15 Prozentpunkten in nur einer Woche. Laut dem Experten Jeroen Blokland wäre es naiv zu glauben, dass sich so hohe Zinsen nicht negativ auf die wirtschaftliche Aktivität auswirken.

Laut Lisa Abramowicz fragt sich aktuell, wann diese hohen Hypothekenzinsen denn anfangen werden sich so richtig negativ auf die Hauspreise in den USA auszuwirken.

Wie wir letzte Woche berichteten: Die Preise für Wohnimmobilien in den USA zeigen sich extrem robust, und haben in den letzten Monaten einen Verlust von 3 Billionen Dollar aus dem letzten Jahr aufgeholt. Der Gesamtwert liegt jetzt auf einem Rekordhoch bei 47 Billionen Dollar. Eigentlich ist das recht ungewöhnlich bei so extrem stark steigenden Zinsen. Aber in diesem Fall zeigen die Daten des Anbieters Redfin, dass sehr viele Amerikaner ihre Häuser nicht auf dem Markt anbieten, und dass daher aktuell ein sehr kleines Angebot an frei verfügbaren Immobilien vorhanden ist. Deswegen kann die Nachfrage, die auf zu wenig Angebot trifft, die Preise (noch) oben halten.

Auch wenn die Daten der US-Hypothekenzinsen (orange Linie) im folgenden TradingView Chart von einem anderen Anbieter sind, und damit nicht ganz aktuell – wichtig ist hier das große Bild. Als blaue Linie sehen wir die Hauspreise in den USA im Verlauf der letzten zehn Jahre. Man sieht: Die Preise konnten (bislang) auf hohem Niveau bleiben, trotz der massiv gestiegenen Hypothekenzinsen.

US-Hypothekenzinsen im Langfristvergleich zu Hauspreisen

Wird dieses hohe Zinsniveau zum Problem? Für die Preise selbst noch nicht? Aber vielleicht für die Konjunktur, wenn immer weniger Amerikaner neue Häuser bauen, und damit Jobs und Wirtschaftsaktivität verloren gehen?



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6 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Das Problem ist nicht so sehr das die Zinsen so stark gestiegen sind, sondern die Hauspreise. Die Hauspreise haben sich seit der Jahrtausendwende verdreifacht, teilweise sogar vervierfacht.

    Sicherlich es gibt Gebiete, Detroit usw da sind die Hauspreise nicht so stark gestiegen aber in den Boom- Regionen New York, Chicago, Boston, San Francisco ,Seattle u.s.w. schon.

    Jetzt stellen Sie sich vor, sie haben zur Jahrtausendwende in den USA ein Fertighaus gekauft, für 250 000 US Dollar, im Umland von New York, das mussten Sie in 2000 dort etwa hinlegen.

    250 000 US Dollar im Umland von New York für ein einfaches Fertighaus ,ohne Inneneinrichtung. Da müssen Sie jetzt locker das Vierfache berappen.

    Sicher es gibt Gebiete, da ist es günstiger, aber die Immobilienkrise 2007 / 08 brach nicht in den sogenannten Notstands- Gebieten wie Detroit aus, sondern in den Boom- Towns, in den Großstädten New York, San Francisco und so weiter und dort vor allem im näheren Umland.

    Da gehen die Raten jetzt durch die Decke, genau wie im Frühjahr 2006 als die FED zum letzten Mal in ähnlichen Höhen unterwegs war, Leitzins damals bei 5,25 Prozent.

    Bis zum Sommer 07 ging alles gut, bis sich ein Schwall von unbezahlten Rechnungen über die Wallstreet ergoss und zum Zusammenbruch des Interbankenmarktes führte.

    Erste Opfer waren die IKB, die Sachsen- LB, Northern Rock u.v.a…..

  2. Früher oder später wird sich das bemerkbar machen.

  3. 2004 hat die FED angefangen, die Zinsen anzuheben. Es dauerte 3-4 Jahre bis es zur Subprime-Krise kam.
    Ich bitte um Korrektur, wenn ich die Zeitangaben falsch angegeben habe.

    1. Es begann genau am 30.6.2004 mit Anhebung von 1,0% auf 1,25%. Die letzte US-Leitzinserhöhung war dann am 29.6.2006 mit einem Wert von 5,25%. Am 18.9.2007 begann die FED dann wieder die Leitzinsen auf 4,75% zu senken. http://leitzinsen.info/usa.htm

  4. Rendite- Schizophrenie

    Da die meisten Häuser nicht verkauft werden sondern als Wohnung gebraucht werden, ist der Wert nicht so wichtig. Das Problem ist,dass bei zu hohen Zinsen das Bauen zum Vermieten unattraktiv wird und die wichtige Bauwirtschaft zusammenbricht. Die Mieten werden wegen weniger Angebot trotzdem steigen. Zudem ist ja das Problem ,dass jeder Vermieter mit einer kleinen Rendite als Wucherer verpönt wird, währenddem die gleichen Leute an der Börse mit Nichtstun grosse Gewinne erwarten.

  5. Da wird diesmal nicht viel passieren ausser das weniger verkauft wird und die häuserverkäufe unter die Marke von 4 Mio fallen werden.
    Es gibt 30 jährige zinsbindung da haben die Amerikaner aus der vergangenen Krise gelernt. Nur die die verkaufen müssen müssen halt mit dne Preisen runter. traurig ist das halt junge Menschen sich kein Haus mehr leisten können. Dazu kommt dann eben noch das es keine move up buyer mehr gibt, sie bleiben in ihren Häusern da bei diesen zinsraten ein minimal besseres haus derzeit nicht darstellbar ist. der housingmarket ist eingefroren

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