Anleihen

Positive US-Realrendite nahe 14-Jahreshoch – Dollar-Stärke!

Der Dollar zieht an! Denn die positive Realrendite für Anleihen in den USA nähert sich mit 1,78 % einem 14-Jahreshoch.

Dollar-Geldscheine

Gefahr für Aktien, Gold, und alles weitere, was in Konkurrenz zu Anleihen steht: Wenn es nach Abzug der Inflation eine positive Rendite für Anleihen in den USA gibt, und wenn diese Rendite (Realrendite) nun immer weiter anwächst, werden Investitionen in Anleihen gerade für große institutionelle Anleger immer attraktiver. Womit Gold und Aktien immer stärker zu kämpfen haben könnten, wenn es um die Gunst der Anleger geht. Auch wird der Dollar-Raum damit immer attraktiver.

US-Realrendite in der Nähe des 14-Jahres-Hochs führen zu neuen Dollar-Käufen

Händler setzen darauf, dass die Zinssätze in den USA auch in Zukunft weit über der Inflation liegen werden, was den Dollar gegenüber einigen seiner wichtigsten Konkurrenten auf neue Höchststände treibt, so Bloomberg aktuell. Die Realrendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen – oder der Zinssatz nach Berücksichtigung der Inflation – steigt aktuell auf 1,78 % und nähert sich damit dem höchsten Stand seit 2009. Die Verlockung positiver Renditen treibt das Anlegergeld zurück in den US-Dollar, der seinen Anstieg von einem mehr als einjährigen Tief im letzten Monat auf rund 3 % ausdehnt.

Die Erholung wirkt sich auch heute auf die Devisenmärkte aus und treibt den Dollar gegenüber dem Yuan auf den höchsten Stand in diesem Jahr und über 145 Yen, also in die Nähe des Niveaus, das die Bank of Japan im vergangenen Jahr zum Eingreifen gezwungen hatte, um die Entwicklung zu bremsen. Die Bewegungen werden dadurch verstärkt, dass Hedgefonds ihre Rekord-Short-Positionen im Dollar weiter abbauen. Ein Barometer für die Marktpositionierung und die Stimmung auf dem Optionsmarkt zeigt, dass die Anleger so optimistisch sind wie seit Ende März nicht mehr.

Realrendite und Dollar-Index

Einordnung

Die veränderte Sichtweise zeigt, dass der Dollar selbst dann noch profitieren kann, wenn sich die Federal Reserve dem Ende ihres Straffungszyklus nähert, was durch die Aussicht auf ein stabiles Wirtschaftswachstum begünstigt wird. Dies lässt Zweifel an den jüngsten Behauptungen aufkommen, der Aufschwung der Währung sei vorbei. „Es ist schwer für den Dollar, sinnvoll zu fallen, wenn sich der Markt entweder auf die Outperformance der USA oder auf höhere US-Renditen konzentriert“, schreiben die Strategen von Goldman Sachs, darunter Kamakshya Trivedi.

Unterdessen betonen mehrere geldpolitische Entscheidungsträger, dass es noch viel zu tun gibt, um die Inflation wieder unter das Zielniveau zu bringen. Der jüngste Anstieg der Erdgas- und Rohölpreise hat die Inflationsrisiken verdeutlicht, während ein Anstieg der Anleiheemissionen den Markt belastet. Selbst der einstige Anleihenkönig Bill Gross bezeichnete US-Schulden als „überbewertet“ und schätzt den fairen Wert für 10-jährige Staatsanleihen auf 4,5 %. Diese Rendite liegt aktuell in Schlagdistanz zum bisherigen Jahreshoch von 4,20 %.

Dollar Shortpositionen

Daten der Commodity Futures Trading Commission zeigten erst am Freitag, dass die Leerverkäufe auf den Dollar auf den niedrigsten Stand seit acht Wochen zurückgegangen sind. „Die realen Zinssätze (Realrendite) in den USA sind weltweit sehr attraktiv, und es kann sich nur um eine Bewegung der Herde handeln, die darauf hindeutet, dass das Leerverkaufen des Dollar zu diesem Zeitpunkt ein wirklich produktives Unterfangen war“, sagte Peter Chatwell, Leiter des Handels mit globalen Makrostrategien bei Mizuho International Plc.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage