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Warum der Trend zur Elektromobilität schlecht für Tesla sein könnte!

Doch auch ohne Uber und Co. geben in Umfragen vor allem junge Menschen an, weniger Interesse am eigenen Auto zu haben. Das spräche dann nicht für eine Verlagerung der Autonachfrage weg vom Verbrenner hin zu alternativen Antrieben, sondern für insgesamt sinkene Nachfrage.

Dieser für die Branche perfekte Sturm ist es, der zu Unternehmensbewertungen in der Autobranche führt, die nur halb so hoch sind wie im Marktdurchschnitt. Übrigens wird auch Tesla (veröffentlichte dieser Woche seine Quartalszahlen) nicht vor den Auswirkungen der Umwälzungen gefeit sein. Tesla ist mehr noch als die etablierten Hersteller auf Kredite angewiesen, die bei einem Nachfrageeinbruch verwehrt werden könnten. Tesla investiert weniger in die Zukunft als die anderen Hersteller und baut gleichzeitig Überkapazitäten auf. Mit den beiden bereits gebauten und der geplanten dritten Fabrik käme Tesla auf eine Produktionskapazität von mehr als einer Million Autos bei einer Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen von nur 360.000 Autos im vergangenen Jahr.

Tesla konkurriert ab jetzt mit Unternehmen, die Elektroautos notfalls mit Verlust verkaufen

In einem schrumpfenen Markt neue Kapazitäten aufzubauen, ist bereits eine schlechte Idee. Das größte Problem jedoch ist die Tatsache, dass Tesla auf den Verkauf von Elektroautos angewiesen ist, weil keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor angeboten werden. Für alle anderen Hersteller sind jedoch die Elektroautos nur vom Gesetzgeber erzwungene Maßnahmen, um den Flottenverbrauch zu reduzieren. Sowohl in Kalifornien, Europa als auch China, also Teslas drei größten Märkten, sind die Konkurrenten bereit, Elektroautos in genau kalkulierter Stückzahl notfalls zu Dumpingpreisen zu verkaufen, um den Flottenverbrauch der profitablen Autos mit Verbrennungsmotoren zu reduzieren.

In Deutschland ist das seit dem 1. Januar bereits zu beobachten. Die Rabatte für Elektroautos sind massiv gestiegen, seitdem die Hersteller in diesem Jahr ihren Flottenverbrauch senken müssen. Wer nicht rabattieren kann, ist Tesla – denn schon zum Listenpreis von 2019 machte Tesla keinen Gewinn. Ironie der Geschichte könnte also sein, dass das erste Opfer der Marktumbrüche ausgerechnt Tesla selbst wird.



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2 Kommentare

  1. Hallo Herr Schuhmanns,

    vielen Dank für diesen äußerst fundierten Artikel.

    Schöne Grüße,
    andweb

  2. Hallo Herr Schuhmanns,

    vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen Artikel.

    Schöne Grüße,
    andweb

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