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Warum Preise für Gebrauchtwagen in Deutschland auf Rekordstände steigen

Die Preise für Gebrauchtwagen steigen in Deutschland immer weiter

Die Preise für Gebrauchtwagen steigen in Deutschland immer weiter

Die Preise für Gebrauchtwagen steigen in Deutschland immer weiter. Neben Aluminiumerzen, Stahl und Magnesium fehlen der Automobilindustrie vor allem Halbleiter, Kunststoffteile aus Asien und jede Menge gesunde Fachkräfte, um Neuwagen in Deutschland fertigen zu können. Trotz hoher Nachfrage wurden im letzten Jahr im Vergleich zum Jahr 2019 fast ein Drittel weniger Fahrzeuge ausgeliefert. Durch den anhaltenden Angebotsmangel an neuen PKW steigen nun auch hierzulande die Preise Gebrauchtwagen deutlich an.

Preise für Neu- und Gebrauchtwagen heben ab

Wer heutzutage einen Neuwagen von der Stange bestellt, muss mit Lieferzeiten zwischen 6 bis 10 Wochen rechnen. Bei individuellen Sonderwünschen wie Hängerkupplungen, Trittbrettern oder Sonderlackierungen verlängern sich die Auslieferungstermine je nach Modell um weitere 3 bis 9 Monate.

Glück hat, wer einen Wagen von der Stange kauft, während gerade ein Modellwechsel stattfindet und die „alte“ Ware noch schnell aus den „Showrooms“ raus muss.

Wer sich bewusst für einen Neuwagen entscheidet, der muss allerdings tiefer in die Tasche greifen als in den Vorjahren. Allein im letzten Jahr stiegen die Preise um durchschnittlich 10 Prozent an (Quelle: ACEA).

Neuwagenpreise Deutschland

Und das, obwohl laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im Jahr 2021 mit 2,62 Millionen PKW gut 10 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft wurden als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Jahr 2019 beläuft sich das Minus bei den PKW-Verkäufen im Vergleich zum gerade abgelaufenen Jahr 2021 auf 27 Prozent. Einige Premiumanbieter litten im dritten Quartal sogar unter Absatzrückgängen von 46 Prozent innerhalb eines Jahres.

Beim Blick auf die rückläufigen Verkaufszahlen müssten die Preise sowohl für neue Autos als auch für Gebrauchtwagen förmlich kollabieren. Doch da nicht die Nachfrage, sondern das Angebot das Problem ist, wird immer stärker das Phänomen der Knappheitspreise spürbar.

Dass es nicht an der Kaufkraft mangelt, sieht man auch daran, dass die die Neuwagen-Käufer sich 2021 mehrheitlich für die preisintensiven Sport-Geländewagen entschieden haben. Der Marktanteil betrug hier 21,3 Prozent. Auf die Kompaktklasse entfielen 20,5 Prozent und auf Kleinwagen 15,1 Prozent. Wohnmobile führten mit 2,6 Prozent zwar nach wie vor ein Nischendasein, verzeichneten aber bedingt durch die anhaltenden Beschränkungen im Fernreiseverkehr mit einem Plus von +41,4 Prozent den deutlichsten Zuwachs aller Segmente.

Die Autohersteller versuchen durch den vorrangigen Verkauf hochpreisiger Modelle ihre Erträge zu stabilisieren und die Produktionsausfälle teilweise zu kompensieren.

Die Käufer von Neu- und Gebrauchtwagen sind mittlerweile mit einer völlig neuen Entwicklung konfrontiert: Gebrauchtwagen werden teurer. Ein Phänomen, das sich zum Jahresende 2020 bereits leicht andeutete, aber erst im Jahr 2021 voll zum Tragen kam.

Preise Gebrauchtwagen in Deutschland

In Anbetracht der noch einige weitere Monate andauernden Lieferengpässe dürfte sich der Trend steigender Gebrauchtwagenpreise fortsetzen. Die Regel, dass Autos Abschreibungsmodelle sind, ist damit aktuell außer Kraft gesetzt. Die Anstiege der Gebrauchtwagenpreise kompensieren oder überkompensieren sogar die Abnutzung durchs Fahren. Was bisher nur für Immobilien galt („wohne dich reich“), gilt in abgeschwächter Form momentan auch für Fahrzeuge.



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