Anleihen

Blick aus Sicht von langfristigen Rendite-Investoren Wie sehr US-Staatsanleihen für Rendite-Anleger attraktiver sind als der S&P 500

Renditen für Staatsanleihen überflügeln in den USA die Dividendenrenditen für Aktien deutlich. Hier dazu einige Daten und Vergleiche.

US-Dollar Geldscheine
US-Dollar Geldscheine. Foto: Pineapple_Studio - Freepik.com

Wer als Anleger nicht nur von buchhalterischen Kursgewinnen, sondern realen regelmäßigen Ausschüttungen bei seinen Geldanlagen profitieren will, der kommt an US-Staatsanleihen derzeit kaum vorbei. Wie Lisa Abramowisz zeigt, erreichen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen mit heute 4,88 % im Hoch (aktuell 4,74 %) gerade fast das selbe Niveau wie die 12-Monats-Gewinnrendite des S&P 500 Index, also dem breiten US-Aktienmarkt. Dies ist das erste Mal, dass dies seit 2002 der Fall ist.

Aber: Wir reden hier von der Rendite der gesamten Unternehmensgewinne im S&P 500. Relevant sind für den Anleger aber die Dividenden, also die tatsächlichen Ausschüttungen. Und üblich ist es, dass Konzerne immer nur einen Teil ihrer Jahresgewinne ausschütten, und den Rest nutzen für Investitionen, Rückstellungen oder Aktienrückkäufe. Bei der Dividendenrendite sieht es düster aus für Aktien. Hier liegt der Schnitt aller Unternehmen im S&P 500 gerade mal bei aktuell 1,63 %. Für das nächste Jahr werden 1,68 % erwartet, und für das übernächste Jahr 1,78 %. Eine Anleiherendite von aktuell 4,74 % in den USA konkurriert also mit 1,63 % Dividendenrendite beim Kauf von US-Aktien. Der kommt unter anderem der Abwärtsdruck für den Aktienmarkt, wenn Staatsanleihen als Alternative so attraktiv sind.

Aber es lohnt sich auch der Blick nach Deutschland. Beim Dax – bei dem zur Berechnung auch Dividenden und deren Wiederanlage mit einfließen – liegt die aktuelle Dividendenrendite bei 3,85 %. Für das nächste Jahr werden 3,64 % erwartet, und sogar 4,93 % für das übernächste Jahr. Und das bei aktuell „nur“ 3 % Rendite für deutsche Staatsanleihen. Sie haben heute damit das höchste Renditeniveau seit zwölf Jahren erreicht.

Dieser TradingView Chart zeigt im Verlauf der letzten fünf Jahren die zehnjährige Rendite für amerikanische Staatsanleihen in blau, und für zehnjährige deutsche Bundesanleihen in orange. Waren deutsche Renditen in der Coronakrise noch weit unter 0 % und US-Renditen unter 1 %, so sehen wir im Zuge der Zinswende der Zentralbanken diese kräftig gestiegenen Renditen auf fast 3 % und 5 %. Für Deutschland gilt: Mit 3 % Rendite auf Staatsanleihen ist noch kein Inflationsausgleich hergestellt – die Teuerungsrate liegt hierzulande immer noch bei 4,5 %.

Verlauf der Rendite für deutsche und US-Staatsanleihen seit 2018

FMW mit Daten aus Bloomberg-Terminal



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1 Kommentar

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Es gibt gute US Anleihen ,die werfen gegenwärtig, bis zu 7 Prozent Rendite per Anno ab, und das für die nächsten 50 Jahre. Gehen wir von den Höchstkursen im Dow bei knapp 37 000 Punkten aus, wo der Index ja schon mal stand, dann müsste dieser für die nächsten 50 Jahre jedes Jahr stabile 26 00 Punkte bringen, Jahr für Jahr, um in der Performance mitzuhalten.

    2600 Punkte ja für Jahr . Das das nicht aufgehen kann, liegt auf der Hand.

    „Der Zinseszins ist der Börse Feind “ lautet eine alte Grundregel an der Börse. In den Zeiten des ultra billigen Geldes wurde das nur vergessen, ausgehebelt von der Niedrigzinspolitik der weltweit führenden Notenbanken.

    Mit der Normalisierung der Geldpolitik kommt nun alles wieder in’s natürliche Gleichgewicht ! Zeit wird’s, nach über 13 Jahren Niedrigzinspolitik.

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