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Schließt Peking bald Schlupflöcher? Yuan unter Druck: Kapitalflucht von Investoren in China

China Yuan Abwertung

Die Schwäche des Yuan bewegt viele Investoren in China dazu, vermehrt in Vehikel zu investieren, die Kapital aus Festlands-China heraus schaffen.

Yuan wertet ab – Investoren in China schaffen Geld in extrerne Vehikel

So investieren Privatinvestoren in China vermehrt in Offshore-Dollar-Einlagen und Hongkonger Versicherungen – das ist ein klares Zeichen dafür, dass das Vertrauen in die heimische Wirtschaft schwindet. Die Folge: der Yuan wird noch schwächer. Die Kapitalabflüsse verdeutlichen tiefsitzende Bedenken über den Zustand der chinesischen Wirtschaft, nachdem die mit viel Hoffnungen versehene Erholung von der Pandemie immer mehr ins Stocken gerät. Der Konsum in China schwächelt, der Immobilienmarkt und die Aktienmärkte befinden sich in der Flaute, und die Menschen in China horten Bargeld.

Es scheint damit auch, dass sich die Befürchtungen chinesischer Experten bewahrheiten, dass eine Lockerung der rigiden Kapitalkontrollen zu einem massiven Kapitalabfluss führen würde und somit den Abwärtsdruck auf den Yuan verstärkt. Die vollständige Abschaffung der Kapitalkontrollen und die freie Konvertierbarkeit des Yuans wären jedoch Voraussetzungen für eine stärkere internationale Rolle des Yuan.

Investitionsmöglichkeiten unter dem „Dual Counter Model“

Seit Mitte Juni können Festlandchinesen im Rahmen des sogenannten „Dual Counter Model“ in ausgewählte Wertpapiere an der Hongkonger Börse sowohl in Yuan als auch in Hongkong-Dollar investieren. Dabei haben Festlandanleger die gleichen Rechte wie Anleger, die in Hongkong-Dollar investieren, was eine deutlich höhere Rechtssicherheit als in ihrer Heimat bietet. Zudem ist es Festlandchinesen erlaubt, bestimmte Versicherungen abzuschließen. Ein ähnliches Programm existiert auch für Macau.

In einer ähnlichen Situation im Jahr 2016, als 725 Milliarden US-Dollar aus China abflossen, entschied sich die Regierung in Peking, sowohl den Gebrauch als auch den Kauf von Versicherungen und anderen Anlageprodukten in Yuan massiv zu beschränken.

China: Exportunternehmen führen Erlöse nicht auf das Festland zurück

Ein weiterer Grund für den Kapitalabfluss aus China scheint zu sein, dass Exportunternehmen ihre Exporterlöse nicht auf das Festland zurückführen. Chinesische Exporteure haben in der Regel zumindest ein Konto, oft aber auch eine eigene Firma außerhalb des Festlands, entweder in Hongkong, Singapur oder zunehmend auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Rechnungen an Kunden werden von diesen Offshore-Firmen ausgestellt, was bedeutet, dass die Wertschöpfung nicht im Inland stattfindet. Wenn Unternehmen ihre Exportgewinne nicht zurückführen, deutet dies darauf hin, dass Aufträge nicht im erwarteten Umfang bearbeitet werden oder dass die Kosten in China kein zusätzliches Kapital erfordern, was letztendlich ein negatives Zeichen für den Zustand der chinesischen Wirtschaft ist.

Die Führung in Peking macht das nervös – sie tauscht daher den Notenbankchef aus: So muß der erst im März von Xi Jinping im Amt bestätige Yi Gang dem etwas jüngeren Pan Gongsheng weichen. Ihm traut Peking offenkundig eher zu, den Abwärtstrend des Yuan zu stoppen. Das aber dürfte nachhaltig nur dann gelingen, wenn die Wirtschaft in China wieder deutlich anzieht. Das aber erscheint unwahrscheinlich: Xi Jinping fördert vor allem staatliche, meist extrem ineffektive Unternehmen auf Kosten von Privatfirmen – die negativen Folgen dieser Politik sehen wir derzeit..



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1 Kommentar

  1. Ach Grundgütiger! Immer dieses Geschwätz von Niedergang der Anderen, der Chinesen, der Blablabla!
    Schauen wir lieber auf uns selbst! 1. die meisten Chinesische Exporteure sind Staatliche Firmen, die dominieren seit einigen Jahren wieder die Chinesische Wirtschaft! 2. die Usa und die Eu, allen voran die Usa drucken ihr ganzes Geld seit den 70er Jahren!? Nur mit dem Unterschied, dass die Zeitenwende, endlich eingetreten ist! Seit der Sanktionierung Russlands hat sich der „werte“ Westen ins eigene Tor geschossen bzw sich in sein eigenes Aus hinausmanövriert! Die Gläubiger des Westen laufen scharrenweise alle davon! Wer möchte in ein Unternehmen investieren, welches mehr Input als Output generiert, sprich mehr Geld ausleiht als Wertsachen produzieren!? Dies ist die Zeitenwende! China geht es demnach auch schlecht, weil weniger Nachfrage aus der Eu und Usa kommen! ABER Chinas Export am GDP, beträgt nur 10%, wobei die Hälfte in den Asean Staaten gehen und die andere Hälfte nach Eu & Usa! Also mehr objektivere Analysen durchführen und weniger Propaganda verbreiten! Die Welt ist wie sie ist! Die Welt ist heute bereits eine ganz Andere als gestern! Je schneller wir uns darauf einstellen, desto besser kommen wir weg!

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