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Waren die Märkte zu euphorisch? Aktienmärkte fallen, Renditen steigen – doch nicht stark fallende Zinsen?

Angstbarometer VIX steigt deutlich

Aktienmärkte fallen Hoffnung auf schnell sinkende Zinsen schwindet

Die Aktienmärkte sind unter Druck,  die US-Anleiherenditen stiegen, weil viele Händler ihre Wetten auf schnelle Senkungen der Zinsen durch die US-Notenbank Fed nach stärker als erwarteten US-Wirtschaftsdaten reduzieren. Darüber berichtet Bloomberg.

Aktienmärkte fallen, Renditen steigen – Zweifel an schneller Senkung der Zinsen

Fed-Swaps zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Senkung der Zinsen bereits im März auf unter 60% gesunken ist – gegenüber 80% noch am Freitag. Der S&P 500 weitete seine Verluste von 2024 aus. Die Renditen zweijähriger Staatsanleihen stiegen auf über 4,3%, die Rendite der 10-jährigen US-Anleihe steigt auf 4,125%. Der Dollar stieg auf ein einmonatiges Hoch. Das Angstbarometer der Wall Street – der VIX – erreichte den höchsten Stand seit November. Der MSCI Emerging Markets Index für Aktien sank um 2 %, und die allgemeine Risikoscheu ließ auch den Ölpreis sinken.

Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Dezember so stark wie seit drei Monaten nicht mehr und krönten damit das solide Weihnachtsgeschäft, das im neuen Jahr mit Gegenwind rechnen muss. Separate Daten zeigten, dass auch die Industrieproduktion die Schätzungen der Ökonomen übertraf.

„Wir werden Daten sehen müssen, die auf einen immer noch gesunden und widerstandsfähigen Verbraucher hindeuten, aber nicht so weit, dass die Fed geneigt wäre, die Senkung der Zinsen zu verschieben oder 2024 weniger zu senken“, sagte Tom Essaye, ein ehemaliger Händler bei Merrill Lynch, der den Newsletter The Sevens Report gegründet hat. „Die Anleger werden auch auf die Kommentare der Fed-Mitglieder und die US-Berichtssaison achten.“

Die Händler werden neben den Äußerungen der US-Notenbaanker am Mittwoch auch das Beige Book der Fed genau beobachten, um Hinweise auf die Zinsaussichten zu erhalten. Seit Tagen schlagen die Vertreter der Zentralbank einen vorsichtigeren Ton in Bezug auf die Aussichten auf eine Senkung der Zinsen an – so gestern Fed-Mitglied Waller, der eine schnellen Senkung der Zinsen eine Absage erteil hatte. Die Händler schenken dem nun Beachtung. Sie haben den Zeitpunkt für die ersten Zins-Schritte nach hinten verschoben und halten Zinssenkungen im ersten Quartal für unwahrscheinlicher als noch vor kurzem.

„Das starke ökonomische Ende des Quartals bedeutet, dass sich das Wachstum des realen Verbrauchs nur geringfügig verlangsamt zu haben scheint“, so Andrew Hunter von Capital Economics. „Wir glauben immer noch, dass eine weitere Verlangsamung der US-Wirtschaft bevorsteht, da die Verlangsamung des Beschäftigungs- und Lohnwachstums durchschlägt und die verzögerten Auswirkungen der höheren Zinsen einen zusätzlichen Tribut fordern werden. Aber es deutet immer noch wenig darauf hin, dass ein stärkerer Abschwung oder eine Rezession bevorsteht.“

FMW/Bloomberg

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