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Anzeichen einer Rezession Aktienmärkte werden im ersten Quartal leiden, sagt BofA-Stratege

Aktienmärkte werden im ersten Quartal leiden, sagt BofA-Stratege
Aktienmärkte - NYSE. Foto: Bloomberg

Die Wahnsinns-Rally an den US-Aktienmärkten ist im Dezember ins Stocken geraten. Der Leitindex S&P 500 tritt nach den rekordverdächtigen Gewinnen im Novmeber auf der Stelle. Zuletzt konnten nicht einmal weiter fallende Renditen, die Jahresendrally wieder ankurbeln. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ist in dieser Woche zeitweise auf 4,10 % abgesackt, während Anleihen ihre Erholung fortsezten. Laut Michael Hartnett, Stratege der Bank of America, werden die Anleihen Anfang 2024 weiter ansteigen und damit die Aktienmärkte belasten.

Wie Bloomberg berichtet, geht Hartnett davon aus, dass die Aktien im ersten Quartal 2024 leiden, da eine Rally der Anleihen ein stotterndes Wirtschaftswachstum signalisieren würde. Das Narrativ – fallende Renditen gleich steigende Aktien -, dass die Aktiemärkte im November noch beflügelte, könnte aufgegeben werden, da sich eine Rezession andeutet.

Das Narrativ ändert sich

Der Stratege, der trotz des Anstiegs des S&P 500 um 19 % in diesem Jahr weiterhin eine pessimistische Haltung einnimmt, sagte, dass die niedrigeren Renditen einer der Hauptkatalysatoren für die Aktiengewinne im laufenden Quartal waren. Ein weiterer Rückgang in Richtung 3 % würde jedoch eine „harte Landung“ für die Wirtschaft bedeuten. Der Rückenwind von fallenden Anleiherenditen könnte sich also umkehren.

Das Narrativ „niedrigere Renditen = höhere Aktien“ würde sich in „niedrigere Renditen = niedrigere Aktien“ verwandeln, schrieb Hartnett in einer Notiz vom 7. Dezember.

Die Erholung der US-Aktien ist in diesem Monat nach einem der besten Novembergewinne seit einem Jahrhundert so gut wie zum Stillstand gekommen, nachdem die Anleger zuletzt massiv auf Zinssenkungen der Federal Reserve gewettet haben. Es ist immer noch unklar, wann die US-Notenbank mit der Senkung der Zinsen beginnt. Der Markt sieht eine Wahrscheinlichkeit von 52 %, dass die erste Zinssenkung im März erfolgt. Im Zuge der steigenden Zinshoffnung ist die Rendite 10-jähriger US-Anleihen unter 4,2 % gefallen, nachdem sie Ende Oktober 5 % erreicht hatte, den höchsten Stand seit 2007.

Aktienmärkte: S&P 500 könnte leiden trotz sinkender Renditen, sagt Hartnett
Aktienmärkte: Rally im S&P 500 ist im Dezember ins Stocken geraten

Arbeitsmarktbericht: Wichtig für die Aktienmärkte

Der nächste Hinweis auf die Zinsaussichten der Fed dürfte von den heute um 14:30 Uhr anstehenden US-Arbeitsmarktdaten kommen. Bloomberg Economics erwartet, dass diese zeigen, dass die Arbeitslosenquote im November leicht gestiegen ist, da die Wirtschaft in eine Rezession abzurutschen beginnt. Hartnett sagte, dass ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen um weniger als 100.000 ein weiteres Signal für eine harte Landung wäre.

Auch die Stimmungsindikatoren sprechen laut Hartnett nicht mehr für weitere Kursgewinne bei Risikoanlagen. Das von der BofA ermittelte Bull-and-Bear-Signal stieg in der Woche bis zum 6. Dezember von 2,7 auf 3,8 und verzeichnete damit den größten wöchentlichen Anstieg seit Februar 2012. Ein Wert unter 2 gilt im Allgemeinen als konträres Kaufsignal.

Hartnetts pessimistischer Ausblick steht im Gegensatz zu Savita Subramanian, Quantitative Strategist bei der BofA, die erwartet, dass der S&P 500 im nächsten Jahr aufgrund der sich abkühlenden Inflation und der Effizienz der Unternehmen auf ein Rekordhoch steigen wird. Die Prognostiker der Deutschen Bank und von RBC Capital Markets sagen ebenfalls ein Allzeithoch zwischen 5.000 und 5.100 Punkten für den Index im Jahr 2024 voraus. Michael Wilson von Morgan Stanley – einer der größten Bären an der Wall Street – hat eine eher neutrale Prognose, sagt aber auch einen steinigen Dezember voraus.

FMW/Bloomberg



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