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Aktuell: Ölpreis fällt – dreifacher Beschuss, drei Mal Preisrutsch

Beispielbild für Ölpumpe

Der Ölpreis hätte gestern (was wir als Möglichkeit besprachen) seine relativ langweilige 1,50 Dollar große Seitwärtsrange nach oben durchbrechen können, in welcher er sich seit Tagen befindet. Schauen wir dazu erst einmal auf diesen Chart, der zehn Tage zurückreicht. Über die 57,50 Dollar war WTI-Öl gestern schon leicht rüber gelaufen. Er konnte das Niveau aber nicht ausbauen.

Ölpreis Verlauf in den letzten zehn Tagen

Lagerbestände drücken den Ölpreis

Denn um 17 Uhr deutscher Zeit kamen gestern die US-Lagerbestände für Rohöl auf den Tisch. Sie zeigten keinen Rückgang der Bestände, was dem Ölpreis geholfen hätte. Nein, erneut zeigten die Daten eine Zunahme der Lagerbestände für Rohöl um 2,2 Millionen Barrels im Vergleich zur Vorwoche. Hier nochmal die Grafik. Jeder Balken steht für eine Woche Veränderung in den Lagern. Man sieht gut den Trend zu immer volleren Lagern seit neun Wochen, nur einmal kurz unterbrochen mit einem kleinen Rückgang. Dieser ständige Aufbau der Lagerbestände drückt natürlich gegen den Ölpreis. Denn es ist, wie es ist am freien Markt – mehr Angebot drückt den Preis!


source: tradingeconomics.com

IEA und Hongkong agieren heute als „Nachbrenner“ für fallenden Ölpreis

Die Lagerbestände haben immer noch einen massiven Einfluss auf den Ölpreis. Das ist gut sichtbar im folgenden Chart. Er zeigt WTI-Öl im Verlauf seit Dienstag. Es gab ab 17 Uhr einen Preisrückgang von 80 Cents in relativ kurzer Zeit. Über Nacht kam zwar die „gute Kunde“ von Trump-Berater Kudlow über eine bevorstehende Einigung im Handelskrieg, aber dem Ölmarkt konnte das nicht helfen. Heute früh wurde das BIP aus Hongkong vermeldet mit -3,2% im Vergleich zum Vorquartal. Diese Info kostete das WTI-Öl weitere 20 Cents. Dann wurde vorhin der monatliche Ölmarktbericht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) veröffentlicht. Er kostete den Ölpreis nochmal 25 Cents (die roten Balken am Endes Charts).

Denn die IEA sagte unter anderem, dass die Produktion der Länder außerhalb der OPEC (also vor allem die USA) und hohe Lagerbestände den Markt gut versorgt da stehen lassen werden. Nicht OPEC-Förderer sollen laut IEA im nächsten Jahr 2,3 Millionen Barrels an Angebot am Weltmarkt hinzufügen, was doppelt so stark sei wie das Nachfragewachstum. Puhhh, solche Aussagen üben natürlich weiter Druck auf den Ölpreis aus! Und so hat der WTI-Ölpreis insgesamt seit dem Hoch von gestern bis jetzt 1,26 Dollar verloren. Öl hängt wieder in seiner tagelangen Seitwärtsphase. Geht es nun weiter bergab bei diesen schlechten Nachrichten?

WTI Ölpreis seit Dienstag



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