Der deutsche Strompreis am Terminmarkt geht aktuell regelrecht durch die Decke. Heute sehen wir am Terminmarkt, wie der Preis bereits 505 Euro pro Megawattstunde erreicht hat, ein neues Allzeithoch. Noch im Juni lagen die Preise um die 250 Euro. In den letzten Tagen sah man einen rasanten Anstieg. Ebenso steigt der Gaspreis zuletzt rasant schnell an auf aktuell 238 Euro im Dutch-TTF-Terminkontrakt (heute im Hoch bei 250 Euro). Im Juni sah man noch Preise um 85 Euro.
Die stark austrocknenden Flüsse in vielen europäischen Ländern machen die Stromerzeugung schwieriger, denn Atomkraftwerke können schwieriger oder gar nicht mehr gekühlt werden, und Kohlekraftwerke erhalten üblicherweise über Binnenschiffe ihre Kohlelieferungen – was derzeit erschwert wird. Die zunehmende Dürre wirkt auf den Strompreis. Niedrige Pegelstände in Flüssen und Seen zeigen ihre Wirkung. Auch die Wasserkraft hat verstärkt Probleme. Europaweit drohen laut aktuellen Berichten auch Wasserkraftwerke auszufallen. Aufgrund der geringen Pegelstände erwägt Norwegen laut Meldungen aus letzter Woche zum Beispiel seine Stromlieferungen ins Ausland zu reduzieren.
Frankreich hat derzeit gut die Hälfe der Atomkraftwerke abgeschaltet und importiert deswegen Strom aus Deutschland. Die hohe Nachfrage treibt den Strompreis an, so könnte man es auch ausdrücken. Und wenn es dann auf der Angebotsseite gleichzeitig noch Probleme gibt, erlebt man eine Preisexplosion. Europa und Asien (vereinfacht ausgedrückt) sind derzeit zwei große Konkurrenten im Kampf um verfügbares Flüssiggas auf dem Weltmarkt. Wer Tankerlieferungen für die bevorstehende Heizperiode haben will, muss bereit sein mehr zu bezahlen – das treibt unter anderem den Gaspreis an. Deutschland beharrt gleichzeitig auf dem Ausstieg aus den letzten Atomkraftwerken. Diverse Faktoren spielen derzeit zusammen, uns sorgen im Mix für einen stark steigenden Strompreis und Gaspreis.
#Energy crisis deepens in #Germany w/German next-year power price trades >€500/MWh for 1st time ever. pic.twitter.com/hvwh0hth06
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) August 16, 2022
European natural gas prices extend rally toward an all-time high 📈
🥵 Hot and dry weather is rapidly drying up rivers and hampering transport of coal and oil. That's forcing utilities to use more gas
🇷🇺 Meanwhile, Russia pipeline gas flows remain weakhttps://t.co/HeZzPwZVRp pic.twitter.com/PlbRfG73KY— Stephen Stapczynski (@SStapczynski) August 16, 2022
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39 Prozent der Wohnungen und Häuser in Frankreich heizen elektrisch. Und wegen des ehemals billigen Atomstrom, sind sie schlecht isoliert.
Bin mal gespannt, wo der Strompreis dann November/Dezember sein wird.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Bei 345,- € wenn nicht schon vorher. Sieht zumindest danach aus, ganz ohne Olaf Scholz öffentlichem Bekenntnis im allen Medien, jeden Preis zu zahlen, der verlangt wird.
Inkompetenz kennt keine Grenzen!
Aber Olaf kann sie dennoch steigern, so als ehemaliger Bürgermeister und vor allem als Bundes-Finanzminister.
Da heißt es dann, weniger demonstrieren und mehr arbeiten, dass man sich eine anständige Isolierung leisten kann. Oder eine gut gefütterte Thermo-Gelbweste fürs Wohnzimmer kaufen.