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Aktuell: Tui kriegt 1,8 Milliarden, Appelrath Cüpper insolvent, Karlsruher SC wohl bald auch

Tui rettet sich, Appelrath Cüpper ist insolvent

Der Reisekonzern Tui langt aktuell kräftig zu. Man erhält KfW-Kredite (Kreditanstalt für Wiederaufbau, gehört dem Bund) in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Das Bankenkonsortium der TUI unterstützt das Konzept und die Einbindung des KfW Kredites in die bestehende TUI-Kreditlinie, die so genannte „Revolving Credit Facility“, so das Unternehmen aktuell. Tui leidet wie die ganze Reisebranche unter einem völligen Kollaps der Kundennachfrage.

Tui „kerngesundes“ Unternehmen

Daher habe man sich nach den weltweiten Reisebeschränkungen zur Beantragung des KfW-Kredits entschlossen, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abzufedern, bis ein normaler Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden kann, so Tui. Wichtig: Das Unternehmen sagt selbst, dass man kerngesund sei, dass man vor der Krise wirtschaftlich erfolgreich war – Strategie, Struktur und Substanz würden stimmen. Das aktuelle Geschäftsjahr 2020 habe mit extrem starken Buchungen begonnen. Tui sagt aktuell auch im Wortlaut: Wir müssen diese weltweite Ausnahmesituation überbrücken. Die deutsche Regierung hat schnell gehandelt, um Arbeitsplätze und Unternehmen in dieser Lage zu unterstützen. Wir bereiten uns jetzt intensiv auf die Zeit nach der Corona-Krise vor und sind überzeugt, dass die Menschen auch in Zukunft reisen und andere Länder und Kulturen kennen lernen möchten.

Appelrath Cüpper

Die Modekette Appelrath Cüpper hat heute beim Amtsgericht Köln Insolvenz angemeldet. Das Verfahren will man in Eigenregie durchlaufen. Aktuelle Berichte zeigen, dass das Unternehmen schon vor Ausbruch der Coronakrise Probleme hatte, und die Gespräche mit Banken über mögliche KfW-Kredite nicht zu einem Erfolg führten – eben weil man vorher schon nicht gut da stand. Nun also die Insolvenz in Eigenverwaltung. So habe man die Möglichkeit zu einer nachhaltigen Sanierung. Dazu möchten wir sagen: Die Restaurant-Ketten Maredo und Vapiano haben die letzten Tage bereits Insolvenz angemeldet, jetzt noch die Mode-Filialkette Appelrath Cüpper. Esprit ist schon im „Schutzschirmverfahren“. Da werden in einigen Innenstadtlagen Top-Ladenflächen frei werden. Und wie wir es schon angedeutet hatten. Es werden rosige Zeiten anbrechen für die Einzelhändler, die diese Krise überleben – sie werden bei Mietverhandlungen und Neuvermietungen verdammt gute Karten gegenüber den Vermietern haben, weil die nun mit zahlreichen Leerständen und auch Mietrückständen von Bestandsmietern zu kämpfen haben werden!

Karlsruher SC

Aber nicht nur Einzelhandel, Gastro und Tourismus sind durch die Coronakrise betroffen. Auch der Fussball weiß überhaupt nicht, wie man nun weiter planen soll. Steigt man auf oder ab, bleibt alles beim Alten, wie sieht es aus mit neuen Spielern oder Abgängen von nicht mehr benötigten Spielern? Alles unklar. Aktuell sieht es so aus, als müsste in Kürze der Karlsruher SC in die Insolvenz gehen. Sport-Geschäftsführer Oliver Kreuzer betrachtet die Anmeldung der Insolvenz als „womöglich einzige Lösung“ des Schuldenproblems des Vereins.



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2 Kommentare

  1. Ich wage heute schon die Aussage, dass die Voraussetzungen für den Erhalt eines durch die KfW besicherten Kredites in nicht allzuweiter Zukunft aufgehoben oder zumindest massiv gelockert werden. Schickt man all diese Unternehmen (man könnte auch Zombis sagen) in die Insovenz wird es bei den finanzierenden Banken dieser Firmen sehr rasch sehr eng werden auf Grund der Kreditausfälle und dem damit verbundenen abschmelzen der Eigenkapitalquoten. Ergo wird die KfW und damit der Staat auch für die Zombis haften – neuerlicher Aufschub einer kaskadenartigen Insolvenzlawine. Alles läuft nach Drehbuch mit dem Titel „Selbstzerstörung keynsianisch gelenkter Volkswirtschaften“ (Mein Vorschlag für eine Doku in 2-5 Jahren).

  2. Ein fatals Signal. TUI ist ein überflüssiges Unternehmen. Es wäre nur gesund wenn sie vom Markt verschwinden. Die guten Teile von TUI und die guten Mitarbeiter werden wo anders gebraucht.

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