Europa

Arbeitsmarkt: Corona verschiebt Jobs von Industrie und Gastro hin zu Staatsjobs und Gesundheit

Bundesagentur für Arbeit

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt im März laut aktuellen Daten und Aussagen der Bundesagentur für Arbeit eine „spürbare Frühjahrsbelebung“ – und das, obwohl die Infektionen steigen und die Einschränkungen für einige Wirtschaftsbereiche nach wie vor bestehen. Insgesamt zeige der Arbeitsmarkt aber weiter sehr deutliche Spuren der nun seit einem Jahr andauernden Krise. Obwohl wir seit Monaten im Lockdown sind, sinkt derzeit die offizielle (!) Arbeitslosigkeit sogar. Von Februar auf März sinkt sie nämlich um 77.000 auf 2,827 Millionen Arbeitslose. Im Vergleich zum März 2020 ist es ein Zuwachs von gerade mal 492.000 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote sinkt im Monatsvergleich von 6,3 Prozent auf 6,2 Prozent.

Kurzarbeit hilft für das optische Wohlbefinden am deutschen Arbeitsmarkt

Wie in all den Monaten zuvor, so ist es auch heute. Der deutsche Arbeitsmarkt sieht so gut aus, weil unzählige Menschen, die eigentlich arbeitslos wären, weiter in ihren Betrieben gehalten werden können, weil das Geld vom Amt kommt. Die heutigen Daten der Bundesagentur zeigen Daten zur Kurzarbeit mit Stand Januar 2021. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten wurde in diesem Monat für 2,85 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 2,60 Millionen im Dezember 2020 und 2,02 Millionen im Oktober 2020, dem Monat vor dem Teil-Lockdown. Im April 2020, dem Monat mit der höchsten Kurzarbeiterzahl in der Corona-Krise, waren noch fast 6 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Aktuelle Daten zu den geprüften Anzeigen liegen laut Bundesagentur für Arbeit bis zum 25. März 2021 vor. Danach wurde vom 1. bis einschließlich 25. März für 197.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, nach 535.000 im Februar und 975.000 im Januar. Im April 2020 waren es auf dem Hochpunkt 8,02 Millionen.

Grafik zeigt Details zum deutschen Arbeitsmarkt im März

Ein neuer Faktor am Arbeitsmarkt

Was vielleicht in der öffentlichen Wahrnehmung kaum stattfindet, ist in dieser Grafik gut sichtbar. Sie zeigt je nach Branche den Abbau oder Aufbau von Arbeitsplätzen im Januar 2021 im Vergleich zu Januar 2020. Abgebaut wurde in der Industrie und Gastronomie. Aufgebaut wurde vor allem beim Staat und in Gesundheitsbranchen. Das ist verständlich in Zeiten von Corona. Aber Arbeitsplätze mit industrieller Wertschöpfung dauerhaft gegen Verwaltungsposten einzutauschen, das wäre für eine Volkswirtschaft nicht gerade ein Fortschritt!

Grafik zeigt Veränderungen nach Branchen



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2 Kommentare

  1. Arbeiten wir doch alle beim Staat 😂😂 die Steuern werden aus dem Staatslöhnen bezahlt Perpetum Mobile

    1. Zukunft Sowjetunion:

      „There is no doubt that the ’shadow‘ or ‚underground‘ economy in the Soviet Union, as a form of activity
      concealed from official control of income derivation and state participation in the distribution of profits, which
      became a focus of attention in the mid-eighties, originated well before our day. Apparently, this hidden economic activity will exist forever. In the future it is also an inevitability.“

      https://www.ucis.pitt.edu/nceeer/1992-900-03-Rutgaizer.pdf

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