Heute hat die Bundesbank ihren Monatsbericht für August veröffentlicht. Darin widmet sie sich auch zwei Seiten dem Immobilienmarkt, und bietet einen Rückblick auf den Immobilienmarkt im letzten Jahr. Dazu müssen wir kurz ausholen: Laut dem privat erhobenen Europace Hauspreisindex sind die Immobilienpreise in Deutschland vom Hochpunkt in Juni 2022 bis Juli 2023 um 6,34 % gefallen. Die Bundesbank sagt heute, Zitat: „Im Jahresmittel 2022 waren Wohnimmobilien in Deutschland gemäß dem PanelModell der Bundesbank wie schon im Jahr zuvor zwischen 20 % und 30 % überbewertet. Dabei waren die Wohnimmobilienpreise im Jahresdurchschnitt 2022 in über 90 % der 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte losgelöst von den fundamentalen Einflussfaktoren.“
Laut Daten aus Mai nahm der Anteil an überbewerteten Kreisen, in denen eine gewisse Normalisierung – nämlich Rückgänge – beim Preis- Miete- Verhältnis erwartet wurden, wieder zu und betrug etwa 80 %. Die Bundesbank geht davon aus, dass der zu erwartende Abbau der Überbewertungen der Immobilienpreise ohne allzu deutliche Preisrückgänge bei Wohnimmobilien ablaufen dürfte. Dies liege auch daran, dass kaum Nachlässe bei den Wohnungsmieten erwartet werden.
Aber es wird auch erwähnt: Der „geordnete Abbau spekulativer Motive“ könnte laut Bundesbank geringer sein als es die Rechnungen nahelegen, und das Risiko noch ausstehender abrupter Preiskorrekturen größer. Die Bundesbank gibt bei ihren heutigen Aussagen aber auch zu bedenken, dass die Befunde besonderer Unsicherheit unterliegen, denn die statistische Erfassung und Einschätzung der Entwicklung der Immobilienpreise sei zuletzt schwieriger geworden. Seit Beginn der Energiekrise 2022 dürfte sich der Stellenwert des Energieeffizienzgrades bei der Preisfindung am Immobilienmarkt erhöht haben. Und umfragebasierte Preisangaben seien nicht per Konstruktion qualitätsangepasst.
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