Asien

China meldet Rekord-Abwärtsrevision für Exportdaten

China meldet Rekord-Abwärtsrevision für Exportdaten, auch für 2022. Ironischerweise könnte das die 2023-Daten aufwerten.

Gerade erst gestern hatte China mit -14,5 % für Juli sehr schwache Exportdaten gemeldet. Und jetzt das: Eine massive Abwärtsrevision beim Volumen der Exporte – sie fielen in der Vergangenheit also deutlich schwächer aus! Das wirft noch mehr ein negatives Schlaglicht auf die schwächelnde globale Konjunktur. China hat den Wert der monatlichen Exportzahlen so stark wie noch nie herabgesetzt, was angesichts der schwachen globalen Nachfrage in den kommenden Monaten ein schmeichelhafteres Bild der Handelsdaten zeichnen könnte.

China mit Rekord-Abwärtsrevision für Exporte

Die chinesische Zollbehörde strich 10,6 Milliarden Dollar aus den Daten für März, als die Exporte überraschend stark angestiegen waren, und reduzierte den Gesamtwert der Exporte für 2022 und Anfang dieses Jahres, so Bloomberg aktuell (siehe Grafik). Diese Anpassung schafft eine niedrigere Vergleichsbasis für Veränderungen gegenüber dem Vorjahr, was jetzt zu günstigeren Wachstumsraten für die gestörten Exporte führt.

Die Korrekturen wurden von mehreren Analysten hervorgehoben, nachdem die jüngsten Handelsdaten am Dienstag veröffentlicht wurden. Nach Berechnungen von Analysten der Soochow Securities und der Australia & New Zealand Banking Group war die Berichtigung der März-Exportzahlen, die den Wert auf 305 Milliarden Dollar reduzierte, die größte Revision in der Geschichte.

„Chinas Exportdaten zu Beginn des Jahres waren definitiv etwas seltsam, und die Zahlen haben fast sofort Fragen aufgeworfen“, sagte Christopher Beddor, stellvertretender China-Forschungsdirektor bei Gavekal Dragonomics, und stellte fest, dass der März „dramatisch“ über den Erwartungen lag.

Ökonomen hatten einen Rückgang der Exporte um mehr als 7 % prognostiziert, aber die ersten offiziellen Daten, die unmittelbar veröffentlicht wurden, zeigten einen Anstieg um 14,8 % in US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. „Es ist nicht überraschend, dass die Behörden nun einige dieser Zahlen erheblich revidieren“, fügte Beddor hinzu.

Soochow Securities schätzt, dass die Revisionen der Zahlen für das vergangene Jahr das Exportwachstum für 2023 um 0,6 Prozentpunkte anheben könnten, so das Unternehmen in einer gestern veröffentlichten Research Note.

Starke Abwärtsrevision der Exporte in China

Generelles Misstrauen an Statistiken aus China

„Die Regierung drückt den Handelsdaten das Wasser ab“, sagte Xing Zhaopeng, Senior China Strategist bei ANZ. „Indem sie das Wasser abdrückt, werden Chinas Daten solider aussehen und das diesjährige Wachstum wird davon profitieren.“

China meldete diese Woche einen unerwartet starken Rückgang der Exporte im Juli um 14,5 % – der stärkste Rückgang seit Februar 2020. Ohne die Datenkorrektur wäre der Rückgang mit 15,2 % noch deutlicher ausgefallen, so Soochow Securities.

Die Auslandsnachfrage nach chinesischen Waren ist seit den Rekordwerten der Jahre 2021 und 2022 während der Pandemie geschrumpft. Der Schifffahrtsriese A.P. Moller-Maersk, ein Indikator für die Weltwirtschaft, hat kürzlich seine Schätzung für den globalen Containerhandel gesenkt, was darauf hindeutet, dass die schwache Nachfrage die Wirtschaftstätigkeit nach Jahren des Angebotsschocks weiterhin behindert.

Die Glaubwürdigkeit der offiziellen Wirtschaftsstatistiken Chinas wird seit langem in Frage gestellt, und die Behörden haben in der Vergangenheit in bestimmten Regionen drastische Korrekturen an den Steuer- und Wachstumsdaten vorgenommen. Das Nationale Amt für Statistik hat im Juli Inspektionsmissionen in sechs Provinzen entsandt, um gegen Statistikbetrug vorzugehen.

„In der Vergangenheit konzentrierten sich die Bedenken über die Qualität der Wirtschaftsdaten meist auf Bereiche, die schwer zu überprüfen sind“, so Beddor weiter. „Exporte sind in der Regel weniger besorgniserregend, weil die andere Seite dieser Transaktionen von einer ausländischen Gegenpartei aufgezeichnet wird.“

Hafenanlagen in China
Hafenanlagen in China. Photographer: Qilai Shen/Bloomberg

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Bei dem Schrott, das China größtenteils produziert,und dann noch lügt bei der Werbung, Chinaprodukte sollte keiner mehr kaufen, freue mich riesig, über den mindern Export Chinas, hoffentlich geht es für China weiter abwärts !!!

  2. Dann soll der geneigte Thomas mal nachsehen wo der hier unter Markennamen verkaufte Schrott kommt.

  3. Oben muss es woher heißen.

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