Der Dax ist nach dem langen Osterwochenende mit einem neuen Rekordhoch in die Woche gestartet, hat dann aber eine Rolle rückwärts gemacht. Am Dienstag ist der deutsche Leitindex tief in die rote Zone gerutscht, nachdem er zunächst auf eine neue Bestmarke von 18.567,16 Punkten geklettert war. Ausgehend von seinem neuen Höchststand sackte er zeitweise fast 300 Punkte ab. Der starke Abwärtsimpuls könnte nun eine längst überfällige Korrektur einleiten. Auch die erfreulichen Inflationsdaten konnten die Verkaufsdruck nicht bremsen. Die Anleger reagierten auf die schwachen Vorgaben aus den USA und nahmen Gewinne mit. Am Ende des Tages stand schließlich ein Minus von 209 Punkten (1,13 %) bei 18.283 Zählern zu Buche.
Damit dürfte die beeindruckende Serie von acht Rekordhochs in Folge zu Ende gegangen sein. Nach einer fulminanten Rally im März und einem Monatsplus von 4,6 % sind erste Gewinnmitnahmen keine große Überraschung. Die Rally war zuletzt überdehnt und die Marktlage deutlich überkauft. Weitere Gewinnmitnahmen könnten demnach der Katalysator für eine ausgeprägte Korrektur sein.
Auch aus charttechnischer Sicht ist das Korrektur-Risiko gestiegen, nachdem der Dax einen wichtigen Preisbereich um 18.500/600 Punkte erreicht hat. Solange die potenzielle Widerstandszone nicht nachhaltig überwunden wird, richtet sich der Blick erst einmal gen Süden.
Konjunkturdaten
Das Augenmerk der Anleger liegt heute vor allem auf den Verbraucherpreisen der Eurozone. Analysten erwarten einen Rückgang der Inflation im März von zuvor 2,6 % auf 2,5 %. Die Kernrate, ohne die volatilen Preise für Nahrung und Energie, soll sich ebenfalls abkühlen auf 3,0% nach 3,1% im Februar. Die Teuerung in den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone, Deutschland und Frankreich, verlangsamte sich zuletzt, was ein positives Signal für die heutigen Daten sein könnte. Eine anhaltende Disinflation im Euroraum würde schließlich die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der EZB im Juni erhöhen.
Am Nachmittag stehen in den USA dann noch die ADP Beschäftiungszahlen (14:15 Uhr) sowie der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (16:00 Uhr) auf der Agenda. Die Daten haben durchaus das Potenzial, die Kurse im Intraday-Handel zu bewegen.
Dax: Rolle rückwärts am Widerstand
Long: Der Dax ist nach langer Zeit mal wieder unter Verkaufsdruck geraten. Nachbörslich setzte sich die Abwärtsbewegung bis 18.237 fort. Sehen wir an dieser Stelle eine Stabilisierung, könnte der Index zunächst in Richtung des gestrigen Schlusskurses bei 18.283 steigen und die erste Hürde im Bereich von 18.301/311 testen. Ein Ausbruch darüber dürfte ihn in Richtung des heutigen Pivot Punkts bei 18.375 bringen. In der Zone zwischen 18.375 und 18.402 könnte ihm dann schon wieder die Luft ausgehen. Erst bei einem Anstieg über 18.442 würde sich der H1-Chart wieder aufhellen.
Short: Fällt der Dax jedoch unter 18.237, sind weitere Abgaben bis 18.210 und 18.187/177 wahrscheinlich. Hier könnte es dann zu einer Stabilisierung und einer Gegenbewegung kommen. Sollte der Index nachhaltig unter 18.177 fallen, sind im weiteren Verlauf der Woche Kursrücksetzer bis mindestens 18.038/18.000 möglich.
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