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Dax: China hilft

Es ist fast ein Witz: die Wall Street mit ihrem unbändigen Optimismus ist stark unter Druck - aber nun könnte eine Hilfestellung aus China für Erleichterung sorgen..

Es ist fast ein Witz: die lange so bullische Wall Street mit ihrem unbändigen Optimismus ist seit Oktober stark unter Druck – aber nun könnte eine Hilfestellung aus China für Erleichterung sorgen: Ministerpräsident Li Keqiang hat angekündigt, dass Peking nicht nur den Mindestreservesatz für Banken senken werde (was die Kreditvergabe ankurbeln soll), sondern auch substantielle Steuererleichterungen und Abgabesenkungen durchführen wird. Das alles sorgte für ein deutliches Plus an Chinas Aktienmärkten – der China A 50 sieht nun nach einer Bodenbildung aus:


(China A 50; Chart durch anklicken vergrößern)

Rettet China also mit seinen Stützungsmaßnahmen auch die Wall Street? In der nächsten Woche werden die Gespräche zwischenn den Delegationen beider Länder fortgesetzt – der Abverkauf der US-Indizes seit Oktober hat die Amerikaner von ihrem hohen Roß geholt, die Apple-Gewinnwarnung hat darüber hinaus gezeigt, dass die USA eigentlich nicht wirklich an einer weiteren Schwächung Chinas interessiert sein können. Die Trump-Administration weiß, dass ein kollabierender US-Aktienmarkt nicht gerade förderlich für die Wahlchancen Trumps wäre – möglich ist also, dass Trump dann doch bereit wäre, einen windelweichenn Kompromiß mit China einzugehen (den er dann natürlich als großen Erfolg seiner Politik verkaufen würde..).

 

So oder so: der Dax hält sich angesichts der schweren Turbulenzen an der Wall Street weiter recht ordentlich:

 

(Dax; Chart durch anklicken vergrößern)

Entscheidend ist jetzt, dass dem deutschen Leitindex der Sprung über die obere Begrenzung des Abwärtstrendanals (im Bereich der 10600er-Marke) gelingt – dann wäre Luft bis knapp über 10800 Punkte.

 

Das aber kann nur gelingen, wenn auch die Wall Street mitspielt – und dafür wiederum müßte der S&P 500 über die Widerstandszone bei 2520 Punkten steigen:

 

 


(S&P 500; Chart durch anklicken vergrößern)

 

Keine Frage: die US-Märkte sind inzwischen wieder recht deutlich überverkauft, das gilt inbesondere für die ausgebombte Apple-Aktie. Während die heutigen US-Arbeitsmarktdaten eher schwierig werden dürften (zu starke Daten sind schlecht, zu gute Daten sind auch schlecht) muß es wohl Fed-Chef Jerome Powell heute in seiner Rede (ab 16.15Uhr) richten. China gibt also die Vorlage, Powell muß die Vorlage nun im Tor unterbringen, so könnte man die heutige Ausgangslage umreißen.

Wir sehen heute recht gute Chancen für eine Erholung der Märkte..

 

 

 

By Chen Wu from Shanghai, China – %u8D2A%u5403%u718A%u732B, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7605862



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