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EZB killt die Rally Dax Sentiment: Die Weihnachtsrally ist abgesagt

Dax Weihnachtsrally abgesagt

Die Weihnachtsrally im Dax ist nach den Notenbank-Sitzungen von Fed und EZB wohl abgesagt! Vor einer Woche titelte ich wie folgt: „Explosive Ausgangslage am Aktienmarkt“.

DAX bricht ein – EZB killt Rally

Letzte Woche ist der DAX um 3,5% eingebrochen. Der Ölpreis ist um 10% angesprungen. Die Spannungen haben sich, wie erwartet, in heftigen Kursbewegungen entladen. Ursächlich für den Kurseinbruch an den Aktienmärkten ist die EZB-Zinsentscheidung dieser Woche. Erstmals hat EZB-Chefin Christine Lagarde zugestanden, dass die Inflation nicht so einfach und von alleine verschwinden wird.

Am Ölmarkt machten zwei Meldungen die Runde: Zum einen konnte Bloomberg nachweisen, dass russisches Öl auf Tankern in Richtung Asien unterwegs ist, nachdem Europa eine Preisobergrenze eingeführt hat. Zum anderen hat Goldman Sachs einen Rohstoffausblick für 2023 erstellt, in dem von Preisanstiegen von durchschnittlich 43% die Rede ist.

Schauen wir mal, wie sich die Anlegerstimmung nach der ereignisgetriebenen Entladung letzter Woche entwickelt hat.

Unser Anlegersentiment im DAX ist von -0,9% in der Vorwoche auf -4,8% gerutscht. Damit hat sich die leicht gute Laune aus dem November schon wieder in eine depressive Stimmung gewandelt. Das Jahr droht zu enden, wie es begann und wie es mit Ausnahme des Novembers durchgängig lief: Mit schlecht gelaunten Anlegern.

Auch die Verunsicherung ist wieder zurück, und zwar heftiger denn je. Unser Wert von -7,6% zeigt die größte Verunsicherung seit dem Juni diesen Jahres.

Immerhin kommt leichter Zukunftsoptimismus auf, die Zukunftserwartung ist auf 0,8% leicht angestiegen (Vorwoche -0,6%). Und so wollen einige Anleger den Rückschlag dieser Woche zum Kauf nutzen, die Investitionsbereitschaft ist auf 1,2% gestiegen.

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Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf die Nulllinie angestiegen. Die Absicherungen, die Anleger im Oktober und November auf dem Rücken der Rallye eingegangen waren, sind nun wieder aufgelöst worden.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, bleiben gegenüber dem DAX vorsichtig. Das Put/Call-Verhältnis ist auf 2,1% angestiegen, was eine starke Nachfrage nach Put-Absicherungen signalisiert.

In den USA schöpfen Anleger langsam Mut, das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist weiter rückläufig.

Die Investitionsquote der US-Fondsanleger ist diese Woche auf 72% angestiegen (Vorwoche 56%) – es handelt sich um die höchste Investitionsquote seit April!

US-Privatanleger bleiben jedoch pessimistisch gestimmt. Die Bulle/Bär-Differenz steht bei -20%. 45% Bären stehen nur 24% Bullen gegenüber.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 42% moderate Angst an.

Interpretation des DAX-Sentiments

Der Stimmungseinbruch gegenüber dem DAX dieser Woche ist so heftig, dass an eine schnelle Kehrtwende schwer zu glauben ist. Am Ende des schlechtesten Börsenjahres seit 2008 hatten sich die geschundenen Anlegerseelen zumindest auf einen versöhnlichen Jahresausklang gefreut, eine kleine Weihnachtsrallye vielleicht. Doch diese Hoffnung wurde diese Woche zunichte gemacht und entsprechend groß ist der Stimmungseinbruch sowie die Verunsicherung.

Mit dieser Nachrichtenlage fahren wir nun durch die Weihnachtszeit ins neue Jahr. Da mag es zwar graduelle Stimmungsaufhellungen geben, zumindest ein Gewöhnungseffekt an die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen. Doch die Chancen für eine nennenswerte Jahresendrallye sind auf Basis der aktuellen Stimmungslage schlecht.

Und Gold?

Beim Gold hat sich die Stimmung im Vergleich zur Vorwoche konstruktiv entwickelt. Eine vergleichbar optimistische Stimmungslage bei gleichzeitig moderater Erwartungshaltung gab es in den vergangenen 17 Jahren nur 12 mal. Durchschnittlich ist der Goldpreis in den darauffolgenden sechs Monaten um 7% angestiegen, in den folgenden 12 Monaten sogar um 14,5%. Das würde für einen Sprung über die 2.000 USD/Unze-Marke reichen.

Gold und der Dax
Goldpreisentwicklung nach vergleichbarer Stimmungslage in der Vergangenheit

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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