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Dax und Aktienmärkte: Der Ausbruch kommt – aber wohin?

Bald ein Ausbruch beim Dax?

Derzeit zeigen die Aktienmärkte wenig Bewegung, die Umsätze sind extrem dünn: der deutsche Leitindex Dax steht schon seit Wochen auf der Stelle. Kaum Tagesschwankungen und dünne Umsätze, was manchen Beobachter schon zum Vergleich mit einem Wachkoma animiert hat. Für längerfristige Investoren eigentlich ein schöner Zustand, bei hohen Kursen, der aber nicht ewig Bestand haben kann. Zumeist erfolgt dann ein heftiger Ausschlag, die Frage ist nur in welcher Richtung.

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Der April beim Dax, eine lethargische Phase

Auch der gestrige Handelstag brachte keine Änderung für unseren Leitindex Dax. Er pendelte in einer kleinen Range, versuchte einen kleinen Ausbruch nach oben über die 15.300 Punkte hinaus und blieb dann schlussendlich an dieser Marke (noch) hängen.

Es bleiben nur noch wenige Handelsstunden, um dies zu ändern:

Der Dax pendelte im ganzen Monat in einer Handelsspanne von gerade mal 470 Punkten, die sich seit einer Woche auf unter 175 Punkte weiter verringert hat, das Tief lag bei 15.149 Zählern, das Hoch bei 15.502, zumeist hielt sich der Markt in der Mitte dieser Range auf.

Noch im letzten Monat hatte die Schwankungsbreite beim deutschen Leitindex 1250 Punkte betragen. Der Gesamtmarkt rührte sich im April nicht groß von der Stelle, obwohl sich bei den Unternehmensergebnisse richtige Überraschungen wie bei Daimler oder der Deutschen Bank, erst gestern, ergeben hatten.

Ist der Markt ausgereizt?

Die Anleger misstrauen dem Kursanstieg, der den Dax seit einem halben Jahr jetzt bereits über 30 Prozent Kursanstieg gebracht hat.

Aus der Stimmungslage der Anleger ergibt sich in Deutschland ein ungewöhnlich deutliches Signal: Fertigmachen zum Anschnallen.

Woche für Woche wertet der Sentimentspezialist Stephan Heibel die Stimmung bei den Dax-Investoren aus und veröffentlicht die Ergebnisse im Handelsblatt, aber auch auf FMW.

Die „sicheren“ Signale ergeben sich erfahrungsgemäß immer dann, wenn die Stimmungslage bestimmte Extremwerte erreicht hat, im Pessimismus wie im Optimismus. Stephan Heibel verwendet dabei einen sehr zuverlässigen 5-Wochen-Durchschnitt, der in den letzen Jahren erstaunliche Treffer hervorbringt. Bei einem Wert von plus 20 Prozent, ging es in den letzten fünf Jahren von 11 erreichten Mal immerhin zehnmal nach unten. Vor Kurzem wurde diese Marke wieder einmal erreicht.

Bleibt die Treffsicherheit erhalten?

Der Dax und der Durchschnitt im Sentiment

Der Dax, einer der guten Märkte in 2021

Betrachtet man sich die Entwicklung unseres Dax seit Jahresanfang, so stellt man fest, dass er in seiner Entwicklung bei den großen Indizes ganz oben mitschwimmt, selbst in seiner Ausgabe als Kurs-Dax, ohne Einberechnung der Dividenden. Die Weltwirtschaft springt an und unser Index aus der Old Economy ist halt ein bisschen so etwas wie ein „Call“ auf das globale Wirtschaftsgeschehen.

Hier ein YTD-Vergleich der Indizes von Advisor Perspectives.

Der Dax und andere Indizes

Interessant auch die Underperformance der asiatischen Märkte seit Februar. Das liegt zum einen an der aktuellen Entwicklung von Corona in Fernost, könnte aber auch ein Zeichen dafür sein, dass es mit der Konjunktur nach dem Sommer und Herbst doch nicht mehr so stürmisch weiter nach oben geht.

Berichtssaison und S&P 500

Wann gab es je so eine gute Berichtssaison wie die aktuelle? Die US-Unternehmen übertreffen die angehobenen Prognosen in großem Ausmaß (>85 Prozent), selbst bei den großen Werten. Beginnend mit den Banken (Goldman Sachs, JP Morgan) bis hin zu den FAANG-Werten (Alphabet, Facebook, Apple) und was macht der Index? Er steht weitgehend auf der Stelle, die Anstiege der Ergebnisse waren anscheinend schon antizipiert und wie zumeist blickt der Markt weit nach vorne.

Wie will man das Tempo der Gewinnsteigerungen in den nächsten Quartalen aufrechterhalten?

Dieser Chart mit den unglaublichen Parallelen von 2010 zu 2021 ist bereits zwei Wochen alt. Sollte sich der Gleichlauf tatsächlich in den Mai jetzt fortsetzen, sind wir an einem kleinen Tipping Point?

Bullenmärkte

Fazit

Jeder Investor kennt die Mai-Regel, genauso wie die Inflationsdaten mit ihren Vorläufern, den Rohstoffpreisen. Warum haben sich die Kurse aber nicht bewegt, gibt oder gab es Gegenkräfte? Natürlich, in Gestalt von Unternehmensmeldungen aus dem S&P 500 oder auch schon beim Dax, die überraschend gut ausfielen, aber oft nicht zu Kursanstiegen geführt haben. Dies dürfte in den USA in großem Umfang vorbei sein, wenn das letzte Dickschiff in dieser Woche – Amazon – gemeldet hat.

Erwartet man etwa bei der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses die Ankündigung eines Aktiensplits? Wie erinnern uns an die Kurssprünge bei Apple im August 2020.

Und natürlich gibt es die Federal Reserve, die erst gestern die Märkte wieder einmal unterstützt hat, durch die Bekanntgabe ihrer Bereitschaft an der Geldflutung (Anleihekäufe, 120 Mrd.$ monatlich) erst einmal nichts ändern zu wollen, zumal der Inflationsanstieg nur vorübergehend sei. Bis vier oder viereinhalb Prozent im Frühjahr ja, aber zum Ende des Jahres wieder bei zwei Prozent sinkend. Wird das ein weiteres Mal noch einen Schub für die Märkte bringen?

Für die Börsenbetreiber sind die geringen Börsenumsätze der letzten Wochen ein Ärgernis, genauso wie für die Akteure am Optionsmarkt (für Indizes, nicht für Rohstoffe). Hier freuen sich natürlich die Stillhalter, die vom beständigen Zeitwertverlust bei den Optionspreisen profitieren, wenn sich das Underlying nicht bewegt.

Demzufolge sollten sich die Indizes, auch der Dax, in Bälde heftiger bewegen – und wenn es hierzu der Zuhilfenahme von Gerüchten bedarf.



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1 Kommentar

  1. Die gestrigen guten Zahlen und der Kursanstieg der DB geben mir zu denken.Das beste Resultat seit Jahren kam zustande auch weil Riskorückstellungen aufgelöst wurden und dies weil die Insolvenzen künstlich hinausgezögert werden.Da je mehr verzögert, desto schlimmer, müssten doch die Rückstellungen beibehalten oder sogar erhöht werden.
    Aber für den kurzfristigen Erfolg wird alles gemacht.Die nächsten Quartale könnten der ALLESBLASE arg zusetzen.

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