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Dax vs ifo-Index und PMI – was sagt uns dieser Chart?

Wird der Dax abwärts tendieren wegen der Rezessionstendenz? Schauen wir dazu als Chartvergleich auf ifo-Index und Einkaufsmanagerdaten.

Der Dax notiert aktuell mit 15.656 Punkten genau 873 Punkte unterhalb seines Rekordhochs von Ende Juli. Dennoch ist es im großen Bild immer noch ein relativ hohes Niveau. Lange Zeit lief es noch sehr gut, weil die Gewinne der großen deutschen Konzerne die hohen Aktienkurse rechtfertigten. Aber die Börse handelt die Zukunft. Was ist zu erwarten? In diesem TradingView Chart sehen wir im Verlauf der letzten zwölf Monate den Dax als blaue Linie. Dazu sehen wir als orange Linie den ifo-Index (aktuellste noch schlechtere Daten noch nicht mal verarbeitet). Und in türkis sehen wir den Einkaufsmanagerindex für Deutschland.

Dax-Entwicklung im Vergleich zum ifo-Index und Einkaufsmanagerdaten

Dax vor Abwärtswende? ifo und PMI nicht mehr zu ignorieren?

Wird der Dax weiter fallen? Geht es nach dem ifo-Index, der heute den vierten Monat in Folge fallend gemeldet wurde, und geht es nach dem ebenfalls fallenden PMI-Index (Einkaufsmanagerdaten), dann geht es abwärts mit der deutschen Konjunktur, offenbar in die Rezession. Glaubt man als Börsianer, dass die Konzerne davon in Mitleidenschaft gezogen werden, könnte der Dax diesen Indikatoren auf dem Weg nach unten folgen – schließlich waren sie ja vorher auch im Einklang mit dem Dax gestiegen, bis Mai diesen Jahres. Glaubt man, dass die deutschen Dax-Konzerne so gut international aufgestellt sind, dass sie teilweise immun sind gegen eine deutsche Rezession, dann könnte der Index weiterhin losgelöst von den Konjunkturindikatoren laufen.

Expertenkommentar zum ifo-Index

Hier die aktuelle Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank zum heute veröffentlichten ifo-Index: „Nach dem vierten Rückgang in Folge weist nun auch das Ifo-Geschäftsklima (85,7 nach 88,6 im Juli) klar nach unten. Die Eintrübung des Geschäftsklimas im August ging vor allem darauf zurück, dass die Unternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage kritischer einschätzten. Der breit basierte Rückgang der Frühindikatoren deutet auf ein erneutes Schrumpfen der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte. Auch im Rest des Euroraums gibt es Rezessionssignale. Das stärkt die Position der vielen Tauben im EZB-Rat, der auf der nächsten Sitzung im September seine Leitzinsen vermutlich nicht noch einmal anheben wird.“

Der Commerzbank-Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer sagt dazu folgendes: „Nach dem 4. Rückgang in Folge signalisiert das ofo-Geschäftsklima zunehmend eine Rezession. Die Unternehmen revidierten die gegenwärtige Geschäftslage erneut deutlich nach unten. Die vorherige Stimmungseintrübung kommt zunehmend in der Realität an.“



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