Europa

Deutsche Einkaufsmanagerindizes stark – „Preise verteuerten sich in nie dagewesenem Ausmaß“

Die deutsche Wirtschaft
Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Wirtschaft (Markit PMI; erste Veröffentlichung für Juni) veröffentlicht – einer der zentralen Indikatoren für die deutsche Konjunktur:

Verarbeitendes Gewerbe: 64,9 (Prognose war 63,0; Vormonat war 64,4)

Dienstleistung: 58,1 (Prognose war 55,5; Vormonat war 52,8)

Gesamtindex: 60,4 (Prognose war 57,5; Vormonat war 56,2)

Kurz zuvor war der Einkaufsmanagerindex aus Frankreich mit 58,6 für Gewerbe (Prognose war 59,0; Vormonat war 59,4) und mit 57,4 für Dienstleistung (Prognose war 59,4; Vormonat war 56,6) schwächer als erwartet ausgefallen.

Zu den Daten aus Deutschland kommentiert Phil Smith von Markit, das die Umfrage ausgeführt hat:

„Die Einkaufspreise stiegen im Juni noch stärker als im bisherigen Rekordmonat Mai, was in erster Linie am rasantesten Anstieg der Einkaufspreise im Dienstleistungssektor seit Umfragebeginn lag. Bei den Herstellern kletterten die Kosten fast genauso schnell wie zum Allzeithoch im Mai. Und auch die Verkaufs- bzw. Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen verteuerten sich in bisher nie dagewesenem Ausmaß. Beide Sektoren vermeldeten hier neue Rekordraten, wobei die Industrie führend war.“

(..)

„Wie erwartet, hat die weitere Lockerung der Corona-Restriktionen der Erholung der deutschen Wirtschaft einen zusätzlichen Schub verliehen, wie der höchste Wert des Flash-PMI seit über zehn Jahren signalisiert. Und da im Juli weitere Beschränkungen aufgehoben werden sollen, dürfte sich diese starke Dynamik auch im dritten Quartal 2021 fortsetzen. Der Aufschwung im Juni wurde wenig überraschend vom Dienstleistungssektor getragen. Hier berichteten viele Unternehmen von den positiven Auswirkungen der gelockerten Eindämmungsmaßnahmen und der zunehmenden
Reiseaktivitäten auf die Nachfrage. Ermutigend ist zudem, dass es in der Industrie nach der jüngsten Wachstumsdelle wieder besser läuft. Lieferengpässe sind zwar immer noch weit verbreitet, aber dass die Anzahl der Unternehmen, die von längeren Lieferzeiten und gestiegenen
Materialpreisen berichten, zurückgeht, ist vielleicht ein erstes Anzeichen dafür, dass das Schlimmste überstanden ist. Der Preisdruck hat sich jedoch in der gesamten Wirtschaft weiter verstärkt, was zum Teil auf einen Rekordanstieg der Kosten bei den Dienstleistern zurückgeführt werden kann, denn auch hier machen sich die höheren Rohstoffpreise im verarbeitenden Gewerbe zunehmend bemerkbar. Darüber hinaus sich laut Umfrageteilnehmern auch die Personalkosten weiter gestiegen. Der Beschäftigungsaufbau hat sich im Juni ebenfalls beschleunigt, wobei das Tempo angesichts der optimistischen Geschäftsaussichten und des Kapazitätsaufbaus auf breiter Front ein neues Allzeithoch erreicht hat.“



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2 Kommentare

  1. Eben wieder eine dieser Mails (Ankündigung von Preiserhöhungen) von einem Lieferanten bekommen:

    „…die Antwort der Märkte auf die gegenwärtige Situation sind außerdem massive Preiserhöhungen über alle Branchen hinweg…“

  2. Stimmt ,alles wird teurer, nur die vom Staat subventionierten und geretteten Fluggesellschaften bieten wieder Flüge für einige Euros an.
    Warum macht man die Flugplätze nicht mitten in der Stadt? Der Weg zu den Flugplätzen kostet mehr als die Flüge selbst.
    Diese Idiotie der Billigfliegerei sollte vor jeder Energiewende – Diskussion gestoppt werden.Da müssten halt einige Pseudogrüne nur noch einmal im Jahr ans Meer fliegen.

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