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Die Herde stürzt sich auf Vola-Papiere – geht die Angst um?

Geht die Angst um, oder wollen sich viele Profi-Trader lediglich gegen kurz bevorstehende enorme Schwankungen absichern? Wir haben schon mehrfach über das Phänomen berichtet, dass in den letzten Wochen...

FMW-Redaktion

Geht die Angst um, oder wollen sich viele Profi-Trader lediglich gegen kurz bevorstehende enorme Schwankungen absichern? Wir haben schon mehrfach über das Phänomen berichtet, dass in den letzten Wochen und Monaten die Volatilität (Schwankung) in den Aktienindizes sehr gering war. Die scheint sich aufgrund er jüngsten Kurseinbrüche zu erhöhen, und viele Profi-Trader erwarten wohl noch mehr Schwankung. Deswegen nutzen viele verstärkt sogenannte „Exchange Traded Notes“ (ETN), die als Aktien an der New Yorker Börse gehandelt werden können.

Der Knaller: Am Dienstag lag das gehandelte Volumen beim iPath S&P500 VIX ETN (Tickersymbol VXX) zum ersten Mal überhaupt höher als bei jeder gehandelten Aktie aus dem S&P500-Index, mit mehr als 100 Millionen gehandelter Papiere. Gestern dann lag das Volumen bei immer noch 73 Millionen Stück. Am Dienstag konnte hinter den VXX-Papieren auf Platz 2 die Aktie der Bank of America ein Volumen von 89 Millionen gehandelter Aktien aufweisen – schon mal ein klarer Abstand. Das zeigt, wie aktiv die Trader diese Woche in Sachen Absicherung oder Zocken in Sachen Vola sind.

Während der VXX-Kurs seit Jahresanfang um 50% gesunken ist, ist die Nachfrage nach dem Papier kräftig gestiegen, wodurch das Volumen des ETN sich verdreifacht hat. Die Relationen sind beeindruckend. Mit gerade mal 2 Milliarden Dollar Volumen, was im Vergleich zu vielen im S&P500 enthaltenen Konzernen recht wenig ist, erzielte man am Dienstag ein Handelsvolumen, dass 22 Mal so hoch war wie das durchschnittliche Handelsvolumen der S&P500-Werte. Manche Trader weisen darauf hin, dass viel vom Handel in diesem ETN auf Absicherungsgeschäften basiert.

Investoren mit einer unklaren Meinung nutzen neben Put-Optionen also aktuell vermehrt solche Instrumente, um bei Crash-Szenarien möglicherweise einen Ausgleich für ihre fallenden Aktienkurse erzielen zu können. Nachdem der Kurs des VXX von Juni bis letzte Woche von über 70 auf 33 Dollar gefallen war, stieg er in der letzten Woche auf 40 Dollar. Also, Panik, oder nur eine normale Absicherung gegen kurz bevorstehende extreme Schwankungen? Die Explosion im Tradingvolumen muss man vielleicht auch in Relation sehen zu der wochenlangen extremen Flaute in den täglichen Kursschwankungen.

Aber auch beim Open Interest beim VIX (dem Future auf die Volatilität beim S&P500) zeigt sich Bemerkenswertes:

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Grafik: zerohedge.com

Man ist also nervös an der Wall Street – so viel ist mal sicher..



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