Vereinfacht gesagt fasst der GDPNow-Indikator der Federal Reserve Bank of Atlanta zahlreiche aktuellen Konjunkturindikatoren für zusammen, und erstellt daraus ein aktuelles Lagebild, aus dem man ablesen kann, wie sich das Wirtschaftswachstum in den USA aktuell offenbar entwickelt.
Die aktuellsten Daten von Anfang dieser Woche zeigen: Für das zweite Quartal liegt die annualisierte Wachstumsrate (aufs Jahr hochgerechnet) bei nur noch 1,84 % nach 2,66 % letzte Woche. Mitte Mai waren es noch 4,17 %. Damit hat sich die Erwartung an das Jahres-Wirtschaftswachstum in den USA mehr als halbiert, und das in weniger als einem Monat. Die Grafik zeigt den Absturz in der grünen Linie, darunter im breiten blauen Bereich die Spanne der Markterwartungen.
Nach den jüngsten Veröffentlichungen des US Census Bureau und des Institute for Supply Management gingen die Prognosen für das Wachstum der realen persönlichen Konsumausgaben in den USA und der realen privaten Anlageinvestitionen im zweiten Quartal von 2,6 % bzw. 3,1 % auf 1,8 % bzw. 1,5 % zurück. Auch diese Daten deuten auf eine sinkende Dynamik beim Wirtschaftswachstum in den USA hin.
Man bedenke dazu auch: Erst letzte Woche wurde das annualisierte Wirtschaftswachstum für die USA für das erste Quartal mit nur noch 1,3 % bekanntgegeben, bei 1,5 % Erwartung und voriger Erwartung von 2,5 %. In den Vorquartalen waren es veröffentlichte Wachstumsraten von noch 3,4 % und 4,9 % Wachstum. Auch wenn die GDPNow-Daten nur eine grobe Richtung angeben, so erkennt man offenkundig das Abflachen der massiven Konjunkturlokomotive in den USA. Ist das eine gute Ausgangsbasis für die Federal Reserve, um vielleicht doch noch mehrmals in diesem Jahr die Zinsen zu senken?
source: TradingEconomics
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