Europa

Größter jemals gemessener Rückgang Erzeugerpreise Gewerbe im August -12,6 % – klare Deflation!

Mit -12,6 % erleben die gewerblichen Erzeugerpreise in Deutschland den stärksten jemals gemessenen Rückgang. Hier dazu die Details.

Industrieanlagen
Foto: Tongstocker1987 - Freepik.com

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sanken laut aktueller Meldung des Statistischen Bundesamts im August im Jahresvergleich um 12,6 %. Das ist mal eine satte deflationäre Entwicklung! Und es ist der größte Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949. Zur Erläuterung schreiben die Statistiker aktuell: „Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen. So waren die Erzeugerpreise im August 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung (+45,8 %).“

Entwicklung der Erzeugerpreise seit dem Jahr 2018

Erzeugerpreise klar deflationär – die Details

Hier in verkürzter Form einige Details: Der wichtigste deflationäre Faktor sind die Energiepreise mit -31,9 %. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber August 2022 um 43,2 %. Die Erzeugerpreise für Erdgas in der Verteilung waren im August 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 32,4 % niedriger als im August 2022. Mineralölerzeugnisse waren im August 2023 um 8,7 % billiger als im August 2022.

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im August 2023 um 4,1 % niedriger als ein Jahr zuvor. Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle verursacht. Diese waren 10,8 % billiger als im August 2022. Besonders stark sanken die Erzeugerpreise gegenüber August 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-40,8 %). Verpackungsmittel aus Holz waren 27,2 % billiger als im August 2022, Holz 23,4 % und Sekundärrohstoffe 20,4 %. Hohe Preissteigerungen gegenüber August 2022 gab es dagegen bei Kalk und gebranntem Gips (+34,1 %), Transportbeton (+26,7 %), Zement (+26,3 %) und Hohlglas (+24,9 %). Baukies und natürliche Sande kosteten 16,8 % mehr.

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im August 2023 um 6,9 % höher als im August 2022. Besonders stark stiegen die Erzeugerpreise für Zucker (+87,2 % gegenüber August 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 32,3 % mehr als im August 2022, Schweinefleisch 24,7 %. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 % teurer als ein Jahr zuvor.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

3 Kommentare

  1. Na so eine Überraschung, und das in Deutschland, das doch laut Lesart hier von den Klima- und Antiatomkraftideologen deindistrialisiert wird… das liegt sicherlich am Sinkflug der Kosten für fossile Energieträger *ZWINKER*

    1. Ausgesprochen unbedachter Kommentar. Wenn etwas um 500% teurer wird, ist es immer noch viel teurer, wenn es später um 50% billiger wird.

      Außerdem stehen sinkende Preise für was? – für sinkende Nachfrage.

      1. Nein, das lag/liegt am Angebot, nicht an der Nachfrage, welche sich nur geringfügig geändert hat. Die Preise sind explodiert, weil die Pipelines gedrosselt bzw. stillgelegt wurden. D.h. große Teile des Angebots waren nicht mehr für die Abnehmer beziehbar, obwohl die Energieträger vorhanden waren. Der Markt hat sich neu sortiert und die Vertriebswege haben sich geändert, die Preise kommen runter.

        Zwar sind sie immer noch hoch, aber mit den Mondpreisen in den ersten Monaten nach Kriegsbeginn hat dies nichts mehr zu tun. Mit meinem Kommentar nehme ich Bezug darauf, dass die Preisentwicklung seit 2022 sowohl mit Akw-Abschaltungen noch mit der Energiewende wenig zu tun hat.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage