Devisen

Euro oder US-Dollar – wer darf abwerten? Die Zahlenschlacht – Erzeugerpreise vs ISM

Meine Güte, es geht aber rund diese Woche mit Wirtschaftsdaten, die verschiedene Märkte kräftig beeinflussen. Die ISM-Daten für das produzierende Gewerbe in den USA hatten Aktien (Dow -400 Punkte), Öl und US-Dollar deutlich fallen lassen. Denn der ISM zeigte, dass die US-Konjunktur wohl doch schwächer läuft als gedacht. Und heute um 16 Uhr deutscher Zeit (wir werden berichten) meldet ISM den Indexstand für den Dienstleistungssektor. Der ganze Markt schaut heute auf diese Zahl. Fällt auch diese Zahl schwach aus, könnte der US-Dollar weiter abwerten gegen den Euro, und die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen in den USA würde zunehmen.

Heute Vormittag haben die Statistiker von Eurostat für die Eurozone die Erzeugerpreise für den Monat August veröffentlicht. Sie sind im Jahresvergleich um 0,8% rückläufig. Monat für Monat hatten sie sich zuletzt abgeschwächt, um jetzt sogar deflationär zu werden. Auch zahlreiche andere Indikatoren für die letztliche Inflation in Euroland deuten immer mehr darauf hin, dass sie sich noch weiter abschwächt. Nun gehen auch die Erzeugerpreise ins Minus. Ab 11 Uhr hatte der Euro gegen den US-Dollar zügig 20 Pips verloren. Da ist nicht die Welt. Aber der Move zeigte, dass der Euro bereit war mit Abwertung zu reagieren auf ein Szenario, das für die Eurozone tendenziell auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik hindeutet. Es ist ja klar, dass der ISM-Index heute dramatisch wichtiger sein wird als die Erzeugerpreise für die Eurozone. Aber sie gaben vorhin einen Hinweis, dass auch der Euro in den Startlöchern steht weiter abzuwerten.

Euro oder Dollar? Wer darf abwerten?
Wer darf abwerten? Euro oder USD? Foto: pixabay / qimono

Tja, und nun wartet der ganze Kapitalmarkt auf heute 16 Uhr. Sind auch die ISM-Dienstleistungsdaten schwächer als erwartet nach den ISM-Gewerbedaten von vorgestern, dann wird Euro vs US-Dollar wohl weiter steigen. Dann gewinnt der US-Dollar bei der Frage, wer denn nun dank schwacher Konjunkturdaten abwerten darf. Zum Thema Fed und Gold hat Hans Zipfel gerade erst einen interessanten Artikel verfasst. Die Chance auf weiter fallende Zinsen in den USA steht nicht mal schlecht. Klicken Sie dazu einfach an dieser Stelle.

Monatelange Abwertung im Euro

Schauen wir mal auf den folgenden Chart. Er zeigt Euro vs USD seit Ende Juni. Weil die Konjunktur in den USA noch gut läuft, und in Euroland schon recht mies, und weil die Lockerung der EZB mehr im Fokus stand, gab es eine lang anhaltende Abwertung des Euro, auch wenn es „nur“ 4 Cent waren. Im Devisenhandel sind das aber schon Welten! Die letzten kleinen grünen Balken im Chart zeigen die aktuelle Euro-Aufwertung (Dollar-Abwertung) dank der schwachen ISM-Daten vom Dienstag. Also, nun haben wir es aber oft genug erwähnt in diesem und in vorigen Artikeln. Heute Achtung 16 Uhr, ISM-Daten für Dienstleistungen in den USA!

Euro vs US-Dollar in den letzten Monaten

Erzeugerpreise helfen dem Euro bei der Abwertung

Erzeugerpreise Eurozone seit 2010:



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