Der Euro gibt auch am Donnerstag nach und knüpft damit an die Kursverluste der vergangenen Tage an. Das Devisenpaar EURUSD fiel am Vormittag bis auf 1,0912 Dollar. Tags zuvor scheiterte der Euro noch beim Versuch die Marke von 1,10 Dollar zurückzuerobern. Schwache Konjunkturdaten und der wiedererstarkte Dollar bringen den Euro gehörig unter Druck. In der Eurozone zeichnet sich immer klarer ab, dass die Rezession im verarbeitenden Gewerbe länger anhält als erhofft. Die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und vor allem aus Deutschland, wo der Industrieanteil hoch ist, befinden sich deutlich in der Kontraktion. Besserung ist derzeit nicht in Sicht.
Zudem präsentiert sich der Dollar weiterhin stark, nachdem die Ratingagentur Fitch die Bonität der USA herabgestuft hat. Trotz Herabstufung weitete sich die Korrektur im EURUSD aus. Unter anderem sorgen Kursverluste an den Aktienmärkten für eine stärkere Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Häfen wie den US-Dollar. Leichte Kursverluste zum Dollar zeigten sich am Morgen auch beim britischen Pfund.
Um 13:00 Uhr stimmt die Bank of England darüber ab, ob die Zinsen um 25 Basispunkte auf 5,25 % steigen. Der Blick richtet sich nun auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, der den Aufwärtstrend des Dollar gefährden oder den Euro weiter unter Druck bringen kann. Analysten rechnen mit 200.000 neu geschaffenen Stellen. Die tags zuvor veröffentlichten ADP-Daten übertrafen jedoch die Erwartungen deutlich. Robuste Beschäftigungszahlen dürften den Dollar weiter stärken und folglich den EURUSD-Kurs weiter drücken – und andersherum.
Dollar-Index im Aufwind
Der Dollar-Index – ein Währungskorb, der den Dollar mit anderen Devisen vergleicht – befindet sich weiterhin im Aufwind. Der Index steuert aktuell auf eine wichtige Zone im Bereich von 103,29 Punkten zu. Ein Ausbruch darüber könnte den Dollar weiter beflügeln und den Euro belasten. Nach dem dynamischen Anstieg könnte die Rally im Dollar-Index jedoch eine Pause vertragen, was dem Euro zugutekommen würde.
EURUSD: Es wird kritisch
EURUSD notiert aktuell an der Unterstützung bei 1,0927. Diese sollte auf Tagesbasis gehalten werden, um eine Gegenbewegung bis 1,0990 und 1,1003 Dollar einzuleiten. Ein Schlusskurs unter 1,0927 könnte den EURUSD-Kurs in den kommenden Tagen und Wochen in Richtung der wichtigen Unterstützung bei 1,0840 USD bringen. Zwischen 1,0840 und 1,0786 befinden sich eine starke Unterstützungszone, in der ebenfalls die 200-Tage-Linie verläuft (1,0813). Ein Anstieg über 1,1030 könnte den Kurs wieder bis 1,1092 und 1,1138 bringen.
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