Mit Spannung warten Gold-Anleger auf die heutige Veröffentlichung der US-Inflationsdaten. Nachdem sich der Goldpreis drei Tage lang in einer engen Range seitwärts bewegt hat, dürften die Daten die Volatilität wieder deutlich erhöhen. Nicht nur an den Aktienmärkten steht eine Richtungsentscheidung an, sondern auch am Goldmarkt. Die jüngste Erholung beim Goldpreis steht auf dem Prüfstand. Aktuell ringen Bären und Bullen an einer technisch wichtigen Marke, die darüber entscheidet, ob der Preis für Gold seine Erholung wieder aufnimmt oder die September-Tiefs testet. Der entscheidende Richtungsimpuls dürfte um 14:30 Uhr erfolgen, wenn die US-Inflationsdaten bekannt gegeben werden.
Gold: Inflationsentwicklung beeinflusst den Zinskurs der Fed
Der Goldpreis gab zuletzt wieder nach, da Händler vorsichtig die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten abwarten, um den nächsten Zinsschritt der Federal Reserve zu beurteilen.
Der Goldpreis in US-Dollar hat ein glanzloses Jahr hinter sich. Im März erreichte er inmitten der russischen Invasion in der Ukraine sein Jahreshoch, bevor er um über 18 % einbrach, da die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken das Edelmetall belastete. Die Äußerungen des Gouverneurs der Bank of England, Andrew Bailey, über die Aufhebung der Notfallunterstützung bis Freitag trugen ebenfalls dazu bei, dass der Goldpreis in dieser Woche nachgab, berichtet Bloomberg.
Der Goldpreis ist seit seinem Höchststand im März um über 18 Prozent gefallen
Die gestrigen Wirtschaftsdaten haben gezeigt, dass die US-Produzentenpreise stärker als erwartet gestiegen sind, was darauf hindeutet, dass der Inflationsdruck erst mit der Zeit nachlässt, weshalb die US-Notenbank an ihrem aggressiven Zinskurs festhalten könnte. Die Währungshüter der Zentralbanken haben sich verpflichtet, die Zinssätze in naher Zukunft auf ein restriktives Niveau anzuheben, um die Inflation einzudämmen, auch wenn einige darauf hinwiesen, dass es wichtig sei, die Erhöhungen zu kalibrieren, um das Risiko eines Wirtschaftseinbruchs zu mindern.
Inflationsdaten geben die Richtung vor
Laut Bloomberg warten die Anleger gespannt auf die Zahlen zu den Verbraucherpreisen in den USA am Donnerstag, von denen abhängen könnte, ob die Fed die Zinsen zum vierten Mal in Folge überproportional anheben wird, was den Druck auf Gold erhöhen würde. Im Vorfeld der Inflationsdaten liegt die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Zinsschritt von 75 Basispunkten bei 81,3 % laut dem FedWatch Tool der CME Group.
„Das asymmetrische Risiko für den Verbraucherpreisindex besteht darin, dass der Markt nicht auf einen großen Abwärtsdruck vorbereitet ist“, so Nicky Shiels, Leiter der Metallstrategie bei MKS PAMP SA, in einer Notiz. Wie sich die Preise für Edelmetalle und Rohstoffe kurzfristig entwickeln, hängt davon ab, wie der US-Dollar auf die Inflationsdaten reagiert, fügte sie hinzu.
Der Spot-Goldpreis fiel um 12:06 Uhr in Singapur um 0,2% auf $1.669,41 je Unze, nachdem er am Mittwoch um 0,4% gestiegen war. Der Bloomberg Dollar Spot Index war stabil. Silber und Platin fielen, während Palladium unverändert blieb. Händler sollten sich darauf einstellen, dass die Kursschwankungen am Nachmittag deutlich zunehmen.
FMW/Bloomberg
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Die können ja um den Goldpreis ringen wie sie wollen.
Wenn ich meine private Altersversorgung in irgendeiner Pensionskasse stecken hätte, könnte ich nicht mehr schlafen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut