Die Zinsentscheidungen der Fed und EZB haben in der vergangenen Woche dazu beigetragen, dass der Goldpreis erneut eine volatile Woche erlebte. Letztendlich profitierte das Edelmetall Gold von der jüngsten Dollar-Schwäche. Zunächst sorgte die US-Notenbank mit ihrer vom Markt erwarteten Zinspause für Verwirrung, denn sie stellte gleichzeitig weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Eine Pause des Zinszyklus ist einerseits gut für Gold. Andererseits bleibt der Goldpreis unter Druck, da sich die Fed die Türen für zwei weitere Zinsschritte offengelassen hat. Die Dot-Plot-Projektionen der Fed signalisierten nämlich eine Zinsrate von 5,6% bis zum Ende des Jahres – aktuell notiert der Leitzins in einer Spanne von 5,0 bis 5,25%. Unter dem Strich war das Fed-Event somit neutral für Gold.
Die Federal Reserve und ihr Vorsitzender Powell versuchen sich derzeit alle Optionen offenzuhalten. So hat sich der Fed-Chef nicht auf eine Zinserhöhung im Juli festgelegt, sondern darauf verwiesen, dass man zunächst die Datenlage beobachtet. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass der Goldpreis nicht auf 1.900 US-Dollar gefallen ist. Der Markt rechnet jedoch immer noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 74% mit einer Anhebung um einen Viertelpunkt im Juli. Die Zinserwartung stützt daher den Dollar und belastet zugleich den Goldpreis. Auf Wochensicht zeigte sich der Goldpreis kaum bewegt, obwohl es innerhalb einer Seitwärtsrange zu starken Kursschwankungen kam. Seit rund einem Monat befindet der Goldpreis nun schon in einer Seitwärtsphase, doch der Ausbruch könnte näher rücken – allerdings steht noch nicht fest, in welche Richtung.
Goldpreis: Ausbruch aus der Range
Seit mehr als einem Monat pendelt der Goldpreis in einer Range von 1.982 und 1.932 US-Dollar. Zuletzt wirkte die EMA200 im H4-Chart immer wieder als Widerstand. Doch Gold könnte schon bald aus der Seitwärtsphase ausbrechen. Kommt es zu einem Ausbruch, dann dürfte eine größere Bewegung folgen, die den Goldpreis entweder wieder über 2.000 oder unter 1.900 Dollar führt.
Überwindet der Goldpreis die EMA200, aktuell bei 1.966 USD, dann dürfte es zum erneuten Test der Range-Oberkante bei 1.982 kommen. Ein Anstieg darüber könnte den Kurs schließlich bis und sogar über die Marke von 2.000 USD hieven. Allerdings warten im Bereich von 2.010 und 2.022 schon die nächsten Widerstände.
Unterhalb von 1.954 drohen hingegen weitere Abgaben bis 1.939 und 1.932 USD. Bei einem Tagesschlusskurs unter 1.932 könnte der Abwärtsdruck zunehmen. Dann sind stärkere Kursrücksetzer bis 1.914, 1.900 und im schlimmsten Fall bis 1.886 US-Dollar wahrscheinlich.
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