Üblicherweise wird der Goldpreis an den internationalen Finanzmärkten in US-Dollar ausgewiesen. In Euro ausgedrückt hat der Wert des gelben Edelmetalls gestern ein frisches Allzeithoch erreicht – und nur das ist für deutsche Anleger entscheidend.
Preisrekord in Heimatwährung
Würden Sie auf die Idee kommen, Ihre private Vermögensbilanz, bestehend aus Immobilien, Aktien oder Schmuck in US-Dollar bewerten zu lassen? Natürlich nicht! Schließlich beziehen wir unser Einkommen in Euro und zahlen auch die allermeisten Rechnungen in dieser Währung.
Dennoch wird uns von den Finanz- und Börsenmedien ständig der Goldpreis in US-Dollar präsentiert – wohl aus Gewohnheit. Fragen Sie doch mal einen Russen, Türken, Inder, Australier, Kanadier, Argentinien, oder Brasilianer nach Gold – sie alle werden Ihnen sagen, dass es so teuer ist wie nie zuvor. Dieser Fakt ist unbestreitbar in den Heimatwährungen dieser Länder.
Nur wir Deutsche lassen uns diesbezüglich ins Bockshorn jagen. Was interessiert uns der Goldpreis in US-Dollar, sofern wir kein technischer Rohstoffanalyst sind. Entscheidend ist doch nur, ob sich die Anlage langfristig gelohnt hat und wie sie im Vergleich mit anderen Anlagen dasteht, z. B. gegenüber den von heimischen Investoren präferierten deutschen Standardaktien:
Goldpreis in Euro (Kerzenchart) zum DAX 30 (orangener Linienchart) seit August 2006:
Im direkten Vergleich sieht man sehr gut, dass es für deutsche Anleger sehr sinnvoll war, beide Anlageklassen im Portfolio zu halten. So glättet sich der Aufwärtstrend des Vermögens trotz Krisen und Boomphasen langfristig aus.
Der Euro ist das Problem
Der Grund dafür, warum der sichere Hafen Gold gegenüber dem Euro stärker aufgewertet als gegenüber dem US-Dollar hat ja gerade mit spezifischen Risiken unseres europäischen Währungsraums zu tun, gegen die wir Deutsche uns absichern müssen. Genauso, wie die Inder sich gegen die Rupiah-Inflation und die Politik des nationalistischen Premierminister Narendra Modi absichern müssen oder die Türken gegen das spezifische Länderrisiko unter Recep Tayyip Erdoğan und der schwindsüchtigen Lira.
Genau darin besteht ja die Aufgabe des Goldes als Reservewährung und sicherer Hafen. Natürlich könnte man in normalen Zeiten auch einfach auf solide Auslandswährungen wie den US-Dollar oder den Franken ausweichen. Aber erstens leben wir nicht in einer Zeit, in der der US-Dollar oder der Franken solide sind und zweitens ist der Goldpreis die gegenüber Euro am stärksten aufwertende Währung überhaupt. Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum Zentralbanken Gold in ihren nationalen Währungsreserven in Rekordhöhe anhäufen.
Fazit
Wenn Sie das nächste Mal hören, wie weit der Goldpreis in US-Dollar doch noch von seinen Höchstständen entfernt sei, obwohl doch gleichzeitig Immobilien und Aktien auf Allzeithöchstständen notieren – lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen.
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SILBER Short Ziel ca.17 enger Stopp
@Diesel, ist das jetzt wieder so zu verstehen, wie beim Gold?
Also in dem Sinne:
Mittelfristig 25!
Kurzfristig ein Umweg über Süden
An dem SHORT wird festgehalten kleiner Hedging!