Gold/Silber

Goldpreis reagiert deutlich auf Larry Kudlow – Risk On Trade

Risk On - etwas mehr Risiko bitte - der Goldpreis leidet

Ja, ja. Der gute alte Larry Kudlow. Der Trump-Berater hat schon oft Positives gesagt, was dann hinterher nicht eintrat. Gestern Abend sagte er gegenüber Reportern (Markus Fugmann besprach dies vorhin schon im Morgen-Video), dass der Handelsdeal mit China „nahe sei“ („it´s close, but not done yet“). Bis heute gibt es keinen Deal. Aber die Märkte springen wieder einmal auf die Nachricht an, und die US-Futures notieren daher über Nacht höher. Dabei ist die Realität, dass man sich nicht einmal auf die Menge der US-Landwirtschaftsprodukte einigen kann, die China kaufen soll! Weit entfernt von einer Einigung ist man auch in der Frage Rückabwicklung der Zölle. Aber was hat das alles mit dem Goldpreis zu tun?

Goldpreis reagiert negativ auf Kudlow-Aussagen

Nun, die Aktienmärkte haben also von Larry Kudlow einen Schuss Optimismus erhalten (sowas wirkt Wunder!). Auch die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen konnte ein wenig zulegen von 1,82% auf 1,85%. Und wo riskante Anlagen wie Aktien attraktiver werden, da wird Gold unattraktiver. Seit Kudlows Aussagen ist der Goldpreis heute Nacht von 1.471 Dollar auf aktuell 1.464 Dollar gefallen. Damit ist die seit Dienstag laufende so schöne Erholung im Gold aktuell jedenfalls erstmal ausgesetzt. Der folgende Chart zeigt den Verlauf im Goldpreis in den letzten zehn Tagen. Alleine gestern gab es einen schönen Anstieg von 1.461 auf bis zu 1.474 Dollar. Aber auf den Verlauf der letzten Tage betrachtet, so ist die Bodenbildung doch immer noch intakt.

Risk On

Man bedenke wie gesagt, dass Kudlows Optimismus-Injektionen nie lange anhielten, und die Märkte schnell die Realität wieder ins Auge fassten. Erst gestern berichteten wir über die jüngsten chinesischen Aussagen zum Handelskrieg, die weit weniger optimistisch stimmen. Aber aktuell zählt nur der kurzfristige Kudlow-Optimismus. Der muss wie gesagt nicht lange anhalten. Somit könnten Aktien wieder schwächeln und der Goldpreis wieder steigen? Aktuell aber läuft der Risk On-Trade, also der Sog hin zu mehr Risiko, was folglich einem Verkauf von Gold nach sich zieht. Die Analystengemeinde Land auf Land ab bespricht aktuell die Kudlow-Aussagen. Exemplarisch hier die ganz frische Aussage von Milan Cutkovic von AxiTrader, Zitat:

Es braucht also nur einige positive Kommentare zum Verlauf der Handelsgespräche zwischen den USA und China, um die Stimmung auf dem Börsenparkett wieder zu verbessern. Dieses Mal war es Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow, der sich zuversichtlich zeigte, demnächst ein Abkommen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten abschließen zu können. Der DAX dürfte nun zeitnah wieder die Marke von 13.300 Punkten testen. Ein klarer Durchbruch sollte für Rückenwind sorgen, einem Test des Allzeithochs knapp unter 13.600 Zählern würde dann aus charttechnischer Sicht nichts im Wege stehen.

Also, wer grundsätzlich optimistisch ist für einen weiteren Anstieg im Goldpreis, sollte die Hoffnung noch nicht aufgeben, dank der geringen Halbwertzeit von Kudlow-Aussagen!

Goldpreis im Verlauf der letzten zehn Tage



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3 Kommentare

  1. Tja Herr Fugmann sprachen wir nicht erst kürzlich darüber, was Kudlow dazu sagen wird?
    Nichts hinterfragen einfach glauben und danach handeln. Börse ist wohl eine Religion geworden lol.
    Wobei es mir einfach schwer fällt wie dieser Wahnsinn weitergehen kann.

    1. @Mario Mayer, Kudlow sagt doch nur das was Donald schon die ganze Zeit sagt. Die beiden wiederholen sich nur. Und das täglich, weil sie natürlich nicht wollen das die Märkte sich verschnupfen. Darauf würde ich nicht soviel legen. Diese news sind nicht dazu geeignet sich als privater zu positionieren. Vielmehr sollte man NUR auf die Charts schauen. Die zeigen den Weg für JEDEN. Je nach Zeiteinheit kann sich jeder Börsenteilnehmer angesprochen fühlen. Vom Sekundentrader bis zum Langfristinvestor. Nur die Zeiteinheit der Charts einstellen und schauen wo ein Trend vorliegt und folgen bis der Trend bricht. Dann den nächsten Trend folgen. Das Problem ist nur wenn man ständig news liest, wird der eigene Verstand in eine Richtung gelenkt die evtl nichts mit der Richtung der Börsen zu tun hat. Selbst wenn die Nachricht logisch ist. Märkte sind ein MASSENPHÄNOMEN und nicht logisch. Aber das führt jetzt zu weit :-)))…und doch noch was: es gibt keinen heiligen Gral. Kein Mensch wird jemals die Börsen beherrschen. Und das ist auch gut so. :-)

  2. Genau, so ist es. Trend folgen und auf Umkerhsignale achten. Börse wird in Extremphasen (es geht stark rauf oder stark runter) von Gier und Angst (Massenphänomen) getrieben. Jetzt regiert die Gier, also gehts sinnfrei aufwärts. Zum Schluss springen noch die letzten aus Frust in den Markt, weils nicht runter geht und dann fängst an zu kippen.

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