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Goldpreis unter Druck – diese Gründe sprechen aktuell gegen eine Erholung

Mehrere Gold-Barren

Der Goldpreis schwächelt weiter. Der Verlauf seit Freitag Nachmittag sieht auch bis heute Nachmittag wenig ermutigend aus. Wir erinnern uns: Der erste Schwächeanfall entstand Freitag Nachmittag dank der US-Arbeitsmarktdaten, die stärker ausfielen als erwartet. Deswegen nämlich nahmen die Marktteilnehmer sofort an, dass die Wahrscheinlichkeit für höhere Zinsen und weniger Anleihekäufe in den USA zunimmt. Dieses Szenario würde das zinslose Gold weniger attraktiv machen. Und zack, sofort sackte der Goldpreis ab.

Flash Crash im Goldpreis

Dann gestern früh gab es einen Flash Crash im Goldpreis. Es gab einen sehr schnellen Absturz um mehr als 80 Dollar, aber dann auch wieder eine Erholung. Es waren wohl mehr als 3.000 Kontrakte im Gold-Future, die in kürzester Zeit zum Verkauf kamen, was der am Montag früh völlig illiquide Goldmarkt nicht absorbieren konnte. So erlebte der Goldpreis diesen kräftigen Abrutscher. Aber trotz Erholung sieht der Verlauf bis heute nicht gut aus. Im Chart sehen wir den Kursverlauf im Goldpreis seit dem 5. August (blaue Linie). Die beiden steigenden Linien zeigen den Dollar-Index (Dollar-Währungskorb) und die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen.

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Fed-Aussagen zu Tapering schwächen weiter

Gestern haben sich weitere Direktoren der US-Notenbank Federal Reserve dafür ausgesprochen, dass die Fed bald mit dem Tapering beginnen solle, also dem Zurückfahren der Anleihekäufe. Dies würde der Markt womöglich als Auftakt auch zu einer anstehenden Zinswende der Fed ansehen. Der Chef der Atlanta Fed Raphael Bostic sagte gestern laut Berichten, dass im vierten Quartal mit dem Tapering begonnen werden solle, und es könne auch schneller erfolgen als bei früheren Tapering-Aktionen. Wenn Bostic das sagt, ist es noch keine Garantie, dass die Fed auch so handeln wird. Aber die Wahrscheinlichkeit für die Absenkung der Anleihekäufe steigt damit schon mal an. Veranlasst zu dieser Aussage wurde Bostic gestern Nachmittag nach 16 Uhr deutscher Zeit durch die JOLTS-Daten, welche die offenen Arbeitsstellen in den USA anzeigen – der Wert war extrem hoch, was ein weiteres Indiz dafür ist, wie sehr die US-Wirtschaft heiß läuft.

Keine guten Aussichten

Nach den gestrigen JOLTS-Daten in den USA verlor der Goldpreis von 1.740 Dollar bis heute auf aktuell 1.728 Dollar. Die Folge der Tapering-Andeutungen: Der US-Dollar steigt und die Renditen für US-Staatsanleihen steigen, und Gold wird weniger attraktiv. Bei dieser starken US-Konjunktur und den vermehrten Anzeichen für eine Straffung der US-Geldpolitik dürfte es der Goldpreis momentan schwer haben auf dem Weg nach oben – auch wenn die Inflation in den USA derzeit bei 5,4 Prozent liegt und eigentlich Gold massiv unterstützen sollte. Aber wenn die Fed womöglich kurz vor der Wende ihrer Geldpolitik steht, scheint das Edelmetall derzeit wenig Chancen zu haben.

Chart vergleicht Verlauf im Goldpreis mit US-Dollar und Anleiherendite
TradingView Chart vergleicht seit dem 5. August den Verlauf im Goldpreis mit dem US-Dollar und der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen.



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2 Kommentare

  1. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht…obwohl die EM Preise absacken Bewegen sich die Minen praktisch nicht….

  2. Wahrscheinlich haben die Insider aus dem FED-Clan nun schon auf die kommenden Tendenzen reagiert. Dass die FED-Mitglieder keine vielfältige Verwandtschaft und Freunde hätten, glaubt ja bestimmt niemand, oder?

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