Die Rezession rollt an, und die Arbeitslosigkeit steigt folgerichtig? Oder bewirkt der bereits deutlich spürbare Demografiewandel, dass am deutschen Arbeitsmarkt weiterhin viele neue Arbeitslose sofort neue Anstellungen finden, und die Arbeitslosigkeit kann trotz Rezession niedrig bleiben? Heute sehen wir: Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), einer Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit, fällt laut aktueller Veröffentlichung im August im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Punkte. Der Frühindikator steht nun mit 100,5 Punkten nur knapp über der neutralen Marke von 100 und auf dem tiefsten Stand seit 2020. Das European Labour Market Barometer sinkt zum ersten Mal in diesem Jahr unter die Marke von 100 und liegt im August bei 99,7 Punkten.
Arbeitsmarktbarometer: IAB erwartet steigende Arbeitslosigkeit
„Der Wirtschaftsabschwung hat sich in Deutschland festgesetzt – mittlerweile hinterlässt das auch Spuren am Arbeitsmarkt“, so sagt es das IAB. Das Arbeitsmarktbarometer zeige, dass die Aussichten zunehmend verhalten werden. Insbesondere wird eine steigende Arbeitslosigkeit erwartet: Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fällt um 0,6 Punkte auf 97,5 Punkte. Die Beschäftigungskomponente im IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im August zum vierten Mal in Folge. Nach einem Rückgang von 0,5 Punkten liegt sie nun bei 103,5 Punkten. Auch wenn weiterhin steigende Beschäftigung erwartet wird, so sind dennoch auch hier die Erwartungen nicht mehr ganz so optimistisch. „Halb leer oder halb voll? Der Arbeitsmarkt ist in Mitleidenschaft gezogen, steht aber immer noch deutlich besser da als die Konjunktur“, so schätzt das IAB die Situation ein.
Arbeitsmarkt in Europa schlechter
Das European Labour Market Barometer des IAB dagegen unterschreitet zum ersten Mal in diesem Jahr die neutrale Marke von 100 Punkten. Es verzeichnet ein Rückgang um 1,0 Punkte gegenüber Juli und liegt im August bei 99,7 Punkten. Das liegt insbesondere an der Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit, die im August deutlich um 1,2 Punkte sinkt. Sie befindet sich nun mit 97,9 Punkten auf dem tiefsten Stand seit 2020 und zeigt steigende Arbeitslosigkeit an. Die Komponente im europäischen Arbeitsmarktbarometer zur Vorhersage der Beschäftigung fällt um 0,7 Punkte auf derzeit 101,5 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten liegen damit noch im grünen Bereich, die Einschätzungen werden aber verhaltener. In den meisten teilnehmenden Ländern Europas trüben sich die Aussichten im August ein, teils sogar sehr deutlich. „Lange schlugen sich die europäischen Arbeitsmärkte gut in den Krisenzeiten. Aber jetzt wird es langsam Zeit für eine wirtschaftliche Trendwende“, so das IAB.
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29 Schuldentöpfe als „Sondervermögen“ gibt es doch schon.
Warum nicht einen 30. damit die zu erwartende Arbeitslosigkeit gleich im Vorfeld wegsubventioniert wird.
Bundesrechnungshof rügt Lindners ausufernde Schulden-Töpfe – WELT
https://www.welt.de/wirtschaft/article247160184/Bundesrechnungshof-ruegt-Lindners-ausufernde-Schulden-Toepfe.html
Viele Grüße aus Andalusien Helmut