Die Immobilienpreise in den USA fallen nicht so deutlich wie in Deutschland. Aber die negative Korrelation zwischen Zinsen und Immobilienpreisen ist auch hier mehr als deutlich erkennbar. Der S&P CoreLogic Case-Shiller U.S. National Home Price NSA Index, der die gesamten USA abdeckt, meldet heute für April einen Rückgang im Jahresvergleich von 0,2 %, nach einem Plus von 0,7 % im Vormonat. Der viel beachtete 20-Städte-Index verzeichnete einen Rückgang von 1,7 % gegenüber dem Vorjahr, nach -1,1 % im Vormonat. Egal ob -0,2 % für die ganzen USA oder ob man den 20 Städte-Index betrachtet – es ist der größte Rückgang seit 11 Jahren.
Betrachten wir den folgenden TradingView Chart: Die blaue Linie zeigt die prozentuale Veränderung der Immobilienpreise in den 20 größten Städten der USA seit dem Jahr 2004. In orange sehen wir den Leitzins der Federal Reserve. Man erkennt klar die negative Korrelation. Niedrige Zinsen bedeuten hohe Steigerungsraten der Immobilienpreise, und hohe Zinsen fallende Preise oder zumindest schrumpfende Wachstumsraten. In der großen Immobilienkrise ab 2007 sahen wir: Der Leitzins schnellte schnell nach oben auf 5,25-5,50 %, und die Preise für Immobilien sanken in 2008 in der schlimmsten Phase der Krise im Jahresvergleich um 18 %. Aktuell ist der Leitzins bei 5,00-5,25 %, und die Preise sinken bis jetzt „nur“ um 1,7 %. Ist da also noch einiges an Abwärtspotenzial vorhanden?
Bedenken sollte man: Auch wenn die Zinsen praktisch das selbe Niveau wie in der großen Finanzkrise ab 2007 erreicht haben, so sehen wir jetzt keine vergleichbare Krise am US-Immobilienmarkt. Deswegen müssen die Immobilienpreise dieses Mal nicht so dramatisch crashen wie damals. Aber die Möglichkeit weiter sinkender Preise besteht dennoch.
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