Wie oft besprachen wir bei FMW das Thema Inflation in den letzten Wochen und Monaten? Wohl täglich. Die Inflation rollt überall über uns hinweg, bei Häusern, Mieten, Strompreisen uvm. Aber die offiziellen Verbraucherpreise, die steigen derzeit „nur“ um 2,3 Prozent. Unzählige Vorindikatoren wie die Baupreise oder auch die Erzeugerpreise zeigen derzeit dramatische Anstiege. Heute nun hat das Statistische Bundesamt für den Monat Juni die Großhandelspreise veröffentlicht.
Im Jahresvergleich steigen sie mit +10,7 Prozent so stark wie seit dem Jahr 1981 nicht mehr. Für April und Mai lagen die Steigerungsraten im Jahresvergleich bei 7,2 Prozent und 9,7 Prozent. Natürlich kann man diese enormen Steigerungen zurückführen auf den großen wirtschaftlichen Einbruch im Vorjahr wegen der Coronakrise. Aber dennoch rollt aktuell eine Preissteigerung, die unabhängig vom Basiseffekt zum Vorjahr zu betrachten ist. Alleine von Mai auf Juni 2021 stiegen die Großhandelspreise um 1,5 Prozent. Aber wie gesagt – noch kommt diese Inflation im Großhandel und bei der Erzeugern noch nicht in großem Umfang bei den Endverbrauchern im Supermarktregal an.
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Den größten Einfluss auf die Großhandelspreise hatte gegenüber dem Vorjahresmonat im Juni 2021 der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen mit +37,7 Prozent. Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es laut den Statistikern auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen mit einem Plus von 77,6 Prozent sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug mit +54,2 Prozent. Erheblich teurer wurden im Vorjahresvergleich auch Roh- und Schnittholz mit +48,4 Prozent sowie Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel mit +26,9 Prozent. Niedriger als im Juni 2020 waren die Großhandelspreise mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software mit -3,7 Prozent, sowie mit Fischen und Fischerzeugnissen mit -1,2 Prozent.
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