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KfW und Regierung: Unbegrenzte Kredit-Hilfen ab sofort erhältlich!

Deutscher Staat und KfW helfen

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat vor wenigen Minuten gemeinsam mit den wichtigsten Ministerien der Bundesregierung verkündet, dass das vereinfachte Kreditvergabeprogramm im Kampf gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus jetzt gestartet ist. Auch die Banken bestätigen, dass es nun konkret los geht (hier mehr Infos)! Wir möchten anmerken: Geht ein kleines Unternehmen mit leer gefegtem Konto jetzt zur Hausbank, muss die jetzt trotzdem noch mindestens 10 Prozent des Kreditrisikos tragen. Wie kann sie das tun bei einem Unternehmenskunden mit womöglich nicht mehr vorhandenen Umsätzen, aber hohen Kosten?

Wie schnell bekommt man jetzt regionale Bürgschaftsträger noch mit ins Boot für die letzten 10 Prozent Haftungsübernahme, damit die Hausbank der KfW ihr OK gibt? Wie lange dauern die Bearbeitungszeiten? Das wird noch eine knifflige Angelegenheit werden. Aber auf den ersten Blick wirkt die aktuelle Veröffentlichung von KfW und Ministerien natürlich recht gut. Die KfW titelt aktuell mit „Erweitere Hilfen für die Wirtschaft. Anträge ab sofort möglich. Risikoübernahme durch KfW bis zu 90% sowie Zinssenkungen“. Hier die Info im Wortlaut:

Heute geht das neue KfW-Sonderprogramm 2020 an den Start. Die Mittel für das KfW Sonderprogramm sind unbegrenzt. Es steht sowohl kleinen, mittelständischen Unternehmen als auch Großunternehmen zur Verfügung. Die Kreditbedingungen wurden nochmals verbessert. Niedrigere Zinssätze und eine vereinfachte Risikoprüfung der KfW bei Krediten bis zu 3 Mio. Euro schaffen weitere Erleichterung für die Wirtschaft. Eine höhere Haftungsfreistellung durch die KfW von bis zu 90% bei Betriebsmitteln und Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen erleichtern Banken und Sparkassen die Kreditvergabe. Die verbesserten Bedingungen werden durch das Temporary Framework der Europäischen Kommission zum Beihilferecht ermöglicht, das am 19. März 2020 in Kraft getreten ist.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Es kommt jetzt darauf an, den Unternehmen schnell und unbürokratisch zu helfen. Eine wichtige Säule ist der Zugang zu Liquidität. Die verbesserten Förderbedingungen im KfW-Sonderprogramm 2020 sind hier eine wichtige Stütze für die Wirtschaft. Anträge werden schnell und unbürokratisch abgewickelt. Die Auszahlung erfolgt schnellstmöglich, denn wir wissen, dass für viele Unternehmen jede Woche zählt.“

Bundesfinanzminister Olaf Scholz: „Wir schützen unser Land, die Beschäftigten und die Unternehmen mit einem beispiellosen Hilfsprogramm. Zusammen mit der KfW sorgen wir dafür, dass die Unternehmen auch in der Krise liquide bleiben. Dafür setzen wir auch die große Finanzkraft unseres Staates ein. Die Bundesregierung wird die nötigen Garantievolumina für die KfW zur Verfügung stellen.“

KfW-Vorstandsvorsitzender Dr. Günther Bräunig: „Die Banken und die KfW haben sich intensiv auf den heutigen Tag vorbereitet. Noch nie haben wir ein Programm so schnell startklar bekommen. Der Bund übernimmt fast vollständig die Haftung und die Kreditmargen sind extrem niedrig.“

Das KfW-Sonderprogramm 2020 wird über die Programme KfW-Unternehmerkredit (037/047) und ERP-Gründerkredit – Universell (073/074/075/076) umgesetzt, deren Förderbedingungen modifiziert und erheblich erweitert werden. Daneben ermöglicht das Sonderprogramm „Direktbeteiligung für Konsortialfinanzierung“ (855) große Konsortialfinanzierungen unter Risikobeteiligung der KfW.

Die Programme stehen Unternehmen zur Verfügung, die wegen der Corona-Krise vorübergehend in Finanzierungsschwierigkeiten geraten sind. Konkret heißt dies, dass alle Unternehmen, die zum 31.12.2019 nicht in Schwierigkeiten waren, einen Kredit beantragen können. Es können Investitionen und Betriebsmittel finanziert werden.

Anträge können ab heute über die Hausbank gestellt werden. Auszahlungen erfolgen schnellstmöglich. Eine einfache und unbürokratische Antragsbearbeitung wird sichergestellt.



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3 Kommentare

  1. Realistischerweise muss man davon ausgehen, das ein Großteil der gewährten Kredite wohl abgeschrieben werden muss. Wenn keine Umsätze da sind, kann auch nichts zurückgezahlt werden. Des weiteren ist mehr als fraglich, ob die angebotene Liquidität überhaupt für die Firmen ausreichend ist. Zudem ist das ganze Antragsverfahren zu kompliziert, da die KFW selbst ja keine Kredite ausreichen darf.

    Warum garantiert wohl der Bund für die Kredite? Weil man auch bei der KFW genau weiß, das ein Großteil ausfallen und eine Rückzahlung unrealistisch wird.

  2. Pingback: Aktuelles vom 23.03.2020 – Teil 2 | das-bewegt-die-welt.de

  3. Ich denke zumindest den Kleinen und mittleren Betrieben, die meist nur Summen zwischen 10.000,- und 30.000,- Euro (oder sogar noch weniger) benötigen, könnte die Regierung mit einer 100%igen Risikohaftung zur Seite stehen. Ich denke ebenso wie die Gefahr besteht dass die Kredite nicht mehr voll zurück gezahlt werden können, besteht auch die Möglichkeit, dass sie zurück gezahlt werden. Das Problem liegt aber nicht nur an der Risikohaftung,als vielmehr an dem Willen der Banken. Die geben sich nicht gerne mit Kleinkram ab. So sagte mir meine Bank z.B. unter 50.000,- Euro ist das für uns unrentabel, dafür machen wir keinen Finger krumm, andererseits können Sie 50.000,- in den nächsten 2-3 Jahren nicht bedienen. Letzteres stimmt wohl, daher möchte ich ja auch keine 50.000,- aufnehmen. Zum besseren Verständnis, warum Banken an Anträgen für Kleinkredite kein Interesse haben. In der Regel erhalten sie dafür eine Vermittlerprovision von 1% was bei 50.000,- Euro also gerademal 500,- Euro sind. Und dafür müssen sie am Ende den Kredit auch noch verwalten. Traurig an diesem Zustand, jegliche Unternehmer, die Ihre
    derzeitigen Finanzprobleme, verantwortungsbewusst, selbst lösen wollten, bleiben nun auf der Strecke. Und den Banken ist das offensichtloch vollkommen egal.

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