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Höhere Finanzierungskosten + steigende Immo-Risiken Moody’s stuft 10 US-Banken ab – größere Banken können folgen

Moody´s hat 10 Banken in den USA abgestuft, und kündigt an, womöglich auch größere Banken abstufen zu wollen. Hier dazu die Gründe.

Nach der weltweit beachteten Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA von AAA auf AA+ durch die Ratingagentur Fitch ist nun eine andere Agentur im Fokus der Börsianer. Moody’s Investors Service hat die Kreditwürdigkeit von 10 kleinen und mittelgroßen US-Banken herabgestuft und erklärt, dass man möglicherweise größere Banken wie U.S. Bancorp, Bank of New York Mellon Corp., State Street Corp. und Truist Financial Corp. herabstufen wird, als Teil einer umfassenden Betrachtung des zunehmenden Drucks auf die Branche.

Drei Entwicklungen belasten Banken in den USA

Höhere Finanzierungskosten, potenzielle regulatorische Kapitalschwächen und steigende Risiken im Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienkrediten angesichts der schwächelnden Nachfrage nach Büroflächen gehören zu den Belastungen, die die Überprüfung auslösen, so Moody’s laut Bloomberg in einer Reihe von Notizen heute Nacht über US-Banken. „Zusammengenommen haben diese drei Entwicklungen das Kreditprofil einer Reihe von US-Banken verschlechtert, wenn auch nicht bei allen Instituten gleichermaßen“, heißt es in einigen der Bewertungen.

Von Moody´s abgestufte Banken

Zu den Unternehmen, deren Ratings herabgestuft wurden, gehören M&T Bank Corp, Webster Financial Corp, BOK Financial Corp, Old National Bancorp, Pinnacle Financial Partners Inc. und Fulton Financial Corp. Bei Northern Trust Co. und Cullen/Frost Bankers Inc. wird ebenfalls eine Herabstufung geprüft. Und Moody’s hat den Ausblick für 11 Kreditgeber, darunter PNC Financial Services Group, Capital One Financial Corp, Citizens Financial Group Inc, Fifth Third Bancorp, Regions Financial Corp, Ally Financial Inc, Bank OZK und Huntington Bancshares Inc, auf „negativ“ gesetzt.

Problematische Entwicklungen

Die Anleger, die durch den Zusammenbruch einer regionalen Bank in Kalifornien und New York in diesem Jahr verunsichert wurden, haben genau auf Anzeichen von Stress in der Branche geachtet, da steigende Zinssätze die Unternehmen zwingen, mehr für Einlagen zu zahlen und die Kosten für die Finanzierung aus alternativen Quellen in die Höhe zu treiben. Gleichzeitig schmälern diese höheren Zinssätze den Wert der Aktiva der Banken und erschweren es den Kreditnehmern von Gewerbeimmobilien, ihre Schulden zu refinanzieren, wodurch die Bilanzen der Kreditgeber geschwächt werden könnten.

Index für Aktien von Banken in den USA

„Steigende Refinanzierungskosten und sinkende Ertragskennzahlen werden die Rentabilität, den ersten Puffer gegen Verluste, aushöhlen“, schrieb Moody’s in einer separaten Mitteilung, in der die Maßnahmen erläutert werden. „Das Risiko von Vermögenswerten nimmt zu, insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Banken mit hohem CRE-Engagement“.

Einige Institute haben das Kreditwachstum gebremst, was zwar das Kapital schont, aber auch die Verlagerung ihres Kreditmixes hin zu höher verzinslichen Vermögenswerten verlangsamt, so Moody’s. Banken, die von einer stärkeren Konzentration oder einem höheren Anteil an unversicherten Einlagen abhängig sind, sind diesem Druck stärker ausgesetzt, insbesondere Institute mit einem hohen Anteil an festverzinslichen Wertpapieren und Krediten.

Skyline von New York
Skyline von New York. Photographer: Victor J. Blue/Bloomberg

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Ich bin ja man gespannt, wie lange es sich noch hinhangelt, bis die Banken auf beiden Seiten vom Atlantik kippen wie die Dominosteine.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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