Die Aktien von Tesla und Netflix stehen heute mächtig unter Druck und belasten damit den Tech-Index Nasdaq 100. Am Mittwoch haben beide Unternehmen nachbörslich einen Blick in ihre Bücher gewehrt. Während Tesla die Schätzungen der Experten übertraf, enttäuschten die Zahlen von Netflix. Anleger des Streaming-Giganten waren von den Quartalszahlen und der Prognose jedenfalls nicht beeindruckt: Die Netflix-Aktie notiert aktuell im Nasdaq-Handel rund 8,5 Prozent tiefer bei 437,10 US-Dollar. Die Tesla Aktie handelt fast 7,0 Prozent tiefer bei 271,30 USD.
Die guten Zahlen von Tesla wurden durch den verhaltenen Ausblick von Elon Musk getrübt. Der Tesla-Chef stellte zusätzliche Preissenkungen in Aussicht, sollten die Zinsen weiter steigen. Aufgrund des Preiskampfs im ersten Halbjahr ging die Marge bereits zurück. Anleger sorgen sich demnach um die Rentabilität des Autobauers.
Nasdaq-Rally verliert an Glanz
Die Aktien im Technologie-Index Nasdaq 100 befinden sich gerade im Sinkflug, da die ersten wichtigen Quartalszahlen großer Tech-Werte der laufenden Berichtssaison enttäuschten. Der technologielastige Nasdaq 100 notiert aktuell 1,2 % tiefer. Vor allem Netflix steht kräftig unter Druck. Der Streaming-Riese könnte seinen größten Tagesrückgang seit Dezember verzeichnen, nachdem es die Umsatzschätzungen verfehlt und eine enttäuschende Umsatzprognose abgegeben hatte. Tesla rutscht ebenfalls ab, weil die Rentabilität im zweiten Quartal geschrumpft war, ein Zeichen dafür, dass die Margen des Elektroautoherstellers unter Druck geraten sind, so Bloomberg.
Unterdessen steigt die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe um fast 3 % auf 3,85 %, da Händler das Potenzial von Agrarrohstoffen für einen Inflationsanstieg abwägten. Die Weizenpreise verzeichneten am Mittwoch den stärksten Tagesanstieg seit zehn Jahren, nachdem Russland gewarnt hatte, dass alle Schiffe in die Ukraine als Militärschiffe betrachtet würden. Die steigenden Renditen belasten zusätzlich die Tech-Aktien im Nasdaq.
Händler drückten am Donnerstag auf den Pausenknopf bei einer rasanten Rally, die den Nasdaq in diesem Jahr um 45 % nach oben katapultierte. Der Tech-Index übertrifft damit alle anderen Indizes deutlich. Der marktbreite S&P 500 legte seit Jahresbeginn rund 19 % zu. Angetrieben wurden die technologielastigen Indizes von der Begeisterung über das Potenzial künstlicher Intelligenz.
Zeichen einer alternden Hausse?
Derartige Renditen, die auf eine Handvoll Tech-Aktien zurückzuführen sind, seien jedoch „übertrieben“ und könnten der Vorbote eines Abschwungs sein, warnte Cameron McCrimmon, Stratege bei Aegon Asset Management.
„Die Marktbreite der Gewinner-Aktien im S&P 500 und Nasdaq 100 war im Laufe der Zeit zunehmend schmaler geworden, angetrieben von einigen wenigen Mega-Cap-Technologiewerten, die auf KI-Optimismus setzen, was ein klassisches Zeichen für eine alternde Hausse ist“, schrieb McCrimmon in einer Notiz.
Der jüngste Outperformance des Standardwerte-Index Dow Jones zeigt, dass die Anleger von Big Tech auf andere Aktien umschichten. Dadurch dehnt sich die Marktbreite aus. Da die Rally eine breitere Gruppe von Unternehmen erfasst, wären sogar weitere Anstiege möglich. Zunächst steht jedoch eine Umschichtung von Tech zu Value an, wie wir im heutigen Handel erkennen können – der Dow Jones legt weiter zu, während der Nasdaq unter Druck ist.
„Wir sehen bereits eine verbesserte Marktbreite“, schrieb Lewis Grant, Senior Portfolio Manager bei Federated Hermes, in einer Mitteilung. „Wenn die laufende Berichtssaison bestätigen kann, dass eine Rezession vermieden werden kann, dann stehen die Chancen gut für eine Rally-Fortsetzung. Allerdings rücken in diesem Fall eher kleine und mittelgroße Wachstumstitel in den Fokus.
In Europa brachen Tech-Werte wie ASML Holding NV ein, nachdem Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) trotz des Booms in der KI-Entwicklung seinen Ausblick gesenkt hatte. Dies wurde jedoch zum Teil durch die positiven Ergebnisse von Anglo American Plc für das zweite Quartal ausgeglichen.
FMW/Bloomberg
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„Nasdaq bricht ein“
Sorry, aber ein minus von 1,2 oder 1,3% ist kein Einbruch – 5% minus ja.
Der Nasdaq ist total überkauft und absurd hoch bewertet – aber das ist bis jetzt nur eine winzige Korrektur – mehr bis jetzt nicht.
Von Finanzmarktwelt war ich bis jetzt mehr Qualität gewohnt.
Haben Sie denn überhaupt den gesamten Artikel gelesen, und nicht nur die Überschrift? Darin wird erläutert, dass die Schwäche von Netflix und Tesla ein Vorbote einer Korrektur/Konsolidierung sein könnten.
Während ich Ihnen Antworte notiert der Nasdaq inzwischen 333 Punkte bzw. 2,11% im Minus, da kann man ruhig von einem Einbruch sprechen, es müssen ja nicht gleich 5% an einem Tag sein…
Das ist die Zinsangst! Die nackte Angst vor den hohen Zinsen! In der nächsten Woche ist endlich das Ausgangsniveau von vor der Finanzkrise wieder erreicht, 5,25 Prozent Leitzins der FED und 4,25 Prozent Leitzins der EZB.
Genau an dieser Stelle platzte damals die Aktien und Immobilienblase von 07/08. Genau an dieser Stelle.
Mit einem Unterschied: Die Fallhöhe ist heute eine ganz andere….
@Sebastian
Also kommt nächste Woche der große Crash, vielleicht sogar mit Finanzkrise?
Weil 07/08 „genau an dieser Stelle“ was platzte?
Ok, wenn ja, werden Sie als Prognosegenie gefeiert, wenn nicht, naja, dann könnte es ein klein wenig peinlich werden.
Wobei ich wegen möglicher Kaufkurse nicht unbedingt was gegen einen Crash hätte.
Achtung, Dr. Realzins Bulle wird zum Dr. Angst- Bär. Schon erstaunlich diese Schwankungen in der Einschätzung.Die Fallhöhe, d.h.die zu hohen Aktienkurse sind schon lange present, sein Aktienoptimismus also schon lange übertrieben unrealistisch.
Um ganz ehrlich zu sein hat 07/08 nur verschoben. Es wird nur in den Medien so gepusht, als wäre es so schlimm gewesen.
Das Dicke Ende kommt jetzt, weil alle nicht den Hals voll kriegen können.
Wenn ich 5 Millionen habe reicht es ja nicht, es muss immer mehr sein 🤢
Ist der Sven der frühere Permabulle ( Sven Fahnenstengel ) der seit der Korrektur anfangs 22 ruhiggestellt wurde? Könnte gut sein, oder sonst ein würdiger Nachfolge – Kandidat. Die Profi- Profiteure werden auch schauen,dass die Spezie nie ausstirbt und die Warner werden auch weiterhin die Dummen Krash- Propheten bleiben.